Seide
Seidel
seideln
seiden
seidenhaft
Sēīd~e, f., (–n); –n-:
ahd. sîda, aus lat. seta [serica], s. 317: 1) das Gespinnst des Seidenwurms, wie es von den Kokons (s. d.) abgehaspelt und dann weiter verarbeitet wird, s. 3, 226 ff.: Rohe, gezwirnte S. etc. —
~el, n., –s; uv.: a) Sprchw.: Mit S. näht man keinen groben Sack (s. d. 1i); S. spinnen, urspr. (s. 681; 677, vgl. 2, 258c, s. Sammt II), in Wort und That fein sein, keinen Anstoß geben etc., heute aber gw.: Bei Etwas keine S. 3, 331; 443 u. .), nicht S. und Lit. 5, 32; Soph. 81) spinnen, keinen Vortheil haben, sich nicht gut stehn etc. Bildl.: S. aus seinem Schriftsteller spinnen, von dem Gewebe der erklärenden Noten etc. R. 7, 107. —
b) Drei Gattungen roher S. [oder Roh-S.] ..: Or- gansin (Ketten-S.) .. zur Kette bei allen besseren seidenen Zeugen angewendet und stark gedreht; Trama (Einschlag-S.) . ., als Einschuß in den Zeugen ..; [Ab-, Flock- oder] Florett-S. aus den Abfällen der Kokons .. ähnlich wie Baumwolle bereitet. 3, 231; Die dünnsten Kokons mit grobem Faden geben die sog. Pol-S., diejenigen mittlerer Güte und Stärke die Einschlag- oder Trama-S., die schönsten .. die Ketten- oder Organsin-S. Techn. 2, 640; Strähn-S. (unverwebte). 365a; Häkel-, Näh-, Stick-, Strick-S., zum Häkeln etc. — 2) Gewebe aus S. als Kleidung: In (Sammt und) S. gehn, rauschen Cymb. 3, 3), prunken 4, 176); S. tragen. 2, 51 etc., vgl. als best. Stoffe: Bast-S., Bombassin (s. d. u. Bast4); Baum-S., aus Baumwollen- u. Wollengarn; Halb- S., aus S. und einem minder guten Stoff etc. — 3) der S. Ähnliches, z. B.:
a) Der Herbst .. überspinnt das Feld .. mit bunter S. [Blumen]. 3, 162. —
b) etwas S–n-Weiches (vgl. Sammt und seiden 3): Die weiße Hand das Einzige [an ihr] von S. 1, 162 etc. —
c) Pflanzen: Cuscuta (Flachs-, Zaun-S.); Antirrhinum linaria; Periploeca graeca etc. —
d) Spinn- S., Art Kupfererz etc. —
Name verschiedner Hohlmaße (s. bes. z. B.:
1) für Getränke = Maß: Wenn der Mann ein Seidlin will haben, so will die Frau ein Maß. LastG. 1b; Bei einem S. Wein. 6; 33 etc. —
2) für Erz, s. 223. —
3) für Getreide. —
~eln, intr. (haben) und tr.: 1) (s. Seidel 1) zechen. 11, 39, vgl. schöppeln, bechern und Zsstzg. —
2) mund- artl. = tüdern (s. d. und Seil, Anm.). —
3) mund- artl. = seihen. —
~en, a.: 1) aus Seide: S–e Stoffe, Kleider, Handschuhe (s. d.); Alles bunten S–e. 18, 245 etc.; Bunt-, blau-, roth-, schwarz-s. etc.; Flock- s–e Shawls. 4, 228; Halb-s–e Stoffe und so auch (selten) gesteigert (vgl. 3): Sie hatte schwerere Häfte oder ein s–eres Tschöppli. U. 1, 205 etc. —
2) zuw.: in Seide gekleidet: S–e Buben. 9, 58; Joh. 5, 1; Ein s–er Pöbel lächelt. —
3) zart, weich, sanft wie Seide:
~enhaft, a.: a) für das körperl. Gefühl: Ihre s–e Hand. Zw. 46; Den s–sten Rasen. Po. 2, 89; S–e Haare. 1, 115; Pilg. 1, 46; Pos. 135 etc. —
b) fürs geistige Empfinden: Bei s–en Schmeichelein. 1, 156; Gingen mit ihnen um .. sanft und s. LW. 50; Man muß mit Fürsten in s–en Worten reden. Herr 295; Die s–e Ruhe. 2, 896⁷ etc. —
= seiden 3, vgl.: Seidige Haare. 9, 98a; Deren Pelz .. seidig flockte. Tr. 137 etc.
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