Faksimile 0231 | Seite 1053
Faksimile 0231 | Seite 1053
Schwister schwisterlich schwistern
Schwister, n., –s; uv.:
Zsstzg.: Ge-: Pers., die dieselben Eltern haben (s. Schwester, Bruder, schwistern):
1) Mz., z. B. (eig.): Keins von ihren G–n. G. 14, 131; Die jüngste von fünf G–n. Lewald Leb. 4, 12 (Fügung nach dem Sinn); Joseph hatte fünf weibliche G. [Schwestern]. Wackenroder Kl. 229 etc.; Meiner G. [meines Bruders und dessen Frau] Kind. Gutzkow R. 5, 58etc.; bildl. u. übertr.: Mich und G. [Meinesgleichen]. G. 2, 303; Angenehme Phantasien .. überließen ihn dort ihren G–n, den Träumen. 16, 60; Rose .., | mit G–n [andern Blumen]. 18, 311; In manchem Granitgeschiebe fand ich G. und Verwandte meiner Kabinettstücke. 23, 7; H. 13, 10 (s. Schwester 5); Bis sich .. Wahrheit und Schönheit als zwo [fem.] versöhnte G. umarmen. Sch. (Wackern. 4, 966¹) etc.
2) Ez., kollektiv, z. B. eig.: Als .. sie .. dem G. | das Licht der Augen überstach. G. 12, 204; Die Frau Mutter und das sämmtliche G. L. 12, 44; 159; 160; 169; 186; 450; Der sein G. insgesammt so liebt. 2, 201; Daß G. so selten einig lebt. 5, 174 (Logau); Mühlpforth Leich. 194 etc.; uneig.: Der Pscudo-Wandrer. . | versammelt sein G. [seine Geistesgenossen etc.]. G. 3, 110; Kosegarten Po. 1, 24 etc.
3) Ez., vereinzelnd = Bruder, Schwester: Da ist ein G., dort ein Verwandter. Auerbach Gv. 200; Droysen A. 3, 287; Gotthelf Sch. 40; Sein älteres G. L. 10, 321 etc.; Du hold G. meiner Andacht. H. 16, 130; In Christus ewig mein G. Schubart 2, 323; Er schob ihn [den Gulden] .. zu seinem G. [dem andern Gulden]. Rückert Mak. 1, 23 etc. Zsstzg. (s. Bruder etc.), z.B.: Halb-, Stief-, Zwillings-G., eig. und übertr., z. B.: Weil Andacht und Vernunft meist Stief-G. sind. Lohenstein Himm. 12 [nicht füglich verbunden]; Logau (L. 5,| 173) etc.; Die Liebe und die Thorheit | sind Zwillings-G. G. 35, 99, eng verbunden etc.; ferner z. B.: Das Götter-G. [Apoll und Diana]. Zelter 4, 142; Denkst du deinen Mund-G–n [Lippenpaar] | noch ein Pärchen herzuziehn? G. 4, 106; Hauche leiser, Rohr-G. 12, 112, = Röhricht; Ruhm und Glück, die Stern-G. Kladderadatsch 16, 37; Das Zeitungs-G. G. 3, 101 etc.
~lich, a.:
Zsstzg.: Ge-: s. brüderlich, z. B.: In dieser g–en Harmonie. 22, 344; Die Freude ist mit dem Schmerz zu g. verwandt. Tieck A. 2, 196; W. 10, 123; Platen 3, 26; Gesellt . . in G–keit. 4, 70 etc.
~n, tr.:
geschwisterlich verbinden. Luther 8, 41b (s. schwägern), nam. im Partic.: Eine geschwisterte [Sirene]. G. 1, 220, bes. mundartl. als Hw. = Geschwister, z. B.: Wie jedes Geschwisterte Das, was es kann, seinen jüngern .. Geschwisterten zeigt. Pestalozzi 4, 298; 54; 254; Gotthelf G. 297; Stumpf 358a, vgl.: Von zwei Geschwistrigten. SClara EfA. 2, 701; Beede Geschwistrige. 1, 508; Spind- ler St. 1, 14; Weckherlin (WhMüller B. 4, 94) etc.; Sammt ihren Weibern und „geschustergten“. Stumpf 388b etc., s. auch: Geschwisterkind. Schm. 3, 551 etc. Zsstzg.: Ge-: in seltner Doppelzsstzg.: Ver-g. FHJacobi 5, XVII; Sitte der Vergeschwisterung. Talvj 1, 274 etc. Ver-: (vgl. verschwestern) Franken und Schwaben! ihr seid nun verschwisterter als jemals. G. 9, 39; 7, 72; Das mit der Stiftung verschwisterte Krankenhaus. 26, 298; Wenn auch Natur . . mir Geisteskraft gab, ihr v–d | eine .. weiche Seele. Platen 2, 174; 271; Sch. 273a; W. 6, 155; 12, 325; 26, 289 etc.; ref.: Andre Vortheile .. ver-sch. sich [treten hinzu]. G. 18, 182; Weil in diesem Worte sich .. zwei große Begriffe ver-sch. [verbinden]. Zschokke 1, 19 etc.; Verschwisterung etc.