Schwitz
Schwitze
schwitzen
schwitzig
Schwitz, m., –es; (–e):
Schweiß. St. 1, 52. —
~e, f.; –n: nam. Gärb.: der Zustand des Schwitzens (s. d. 3a), vergl. Schwöde. —
~en, intr. (haben und — s. 1c — sein), zuw. tr.: 1) Schweiß von sich geben, ausdünsten; in Schweiß sein:
a) Thiere und nam.: Pers. sch. (s. transpirieren); Die Füße, Hände sch.; Zu sch. einnehmen; Sch., schwensten und stinken .., wie in einem Bade. 8, 22a etc.; In der Hitze, bei der Arbeit, unter einer Last, vor Angst sch., über und über 5, 278), wie ein Braten 16, 5, s. b), was Redliches 4, 97) sch.; Angst-, Judas-, kalten Todes-Schweiß, Blut, Todesangst Giaf. 170) etc.; oft = es sich sauer werden lassen, sich mühen etc.: Im Prüfungsofen 5, 196), bei Akten 1, 173), aus kampf- erschöpften Gliedern blutig Sh. 7, 307), in einem Handel 5, 2); In der Spannung, worin Europa schwitzt. Ph. 4, 296; Ihr seid, für uns zu sch. .. auf der Welt. F. 1, 229; Ein Dichter mag nach neuen Reimen sch. 2, 330 etc. Mundartl. auch (vgl. bluten 5): Was Joggeli dem Tochtermann geschwitzt. helf U. 2, 307, was er Diesem an Geld hat herausrücken müssen, was Dieser ihm abgepresst etc. Ferner: Ich muß .. nach der Palästra laufen, um das tolle Zeug wieder aus dem Leib zu sch. [loszuwerden, s. aus-sch.]. 23, 199 etc. —
b) (vgl. 2, s. Schweiß2a etc.) von Sachen, z. B.: Die Fenster, die Steine sch.; Das Getreide schwitzt in der Scheune etc.; Die Schinken brodelten und schwitzten am Spieß. H. 1, 1, 106; Wenn [bei der Grünspanbereitung] an der untern Seite der [Kupfer-]Platte klare Tropfen hängen . ., die Platte „schwitzt“, so ist Dies ein Beweis, daß die Temperatur noch zu hoch ist. 2, 202; Knatternd schwitzten die [Kaffe-]Bohnen. 2, 153, beim Brennen etc., auch: Wenn den Tannenklotz der Flamme Wuth ergreifet, | der ausgejagte Saft zu regem Schaume schwitzt etc. 2, 87 und tr.: Was Palästina schwitzt. H. 149 = Balsam etc.; Der Rhein | durch geborstenes Gestein | weißen Schaum zu Tage sch–d. 386 etc. —
c) (mit sein) als oder wie Schweiß aus dem Innern heraus-, hervorkommen, tropfenweis aussickern etc.: Die aus den Pflanzen sch–den Harzeetc., s. aus-, durch-, heraus-, hindurch-, hervor-, ver-sch. etc. —
2) tr. (faktit.) in best. techn. Anwend. = sch. machen:
a) Gärb.: Die Häute sch. (oder: in die Schwitze legen), ab-sch., sie Behufs der Enthaarung, mit Salz bestreut, einige Zeit in einen dicht verschloßnen erwärmten Raum bringen, s. 2, 562; Techn. 2, 544; 581 etc. (vergl. schwöden). —
b) Kochk.: in Fett (Butter etc.) braten, s. sautieren. Kochk. 11, vgl. auf-, ein-sch. — 3) Dazu:
a) Der finstre Stubenschwitzer. Gd. 1, 76, vergl. Stubenhocker. —
b) Allzu riechbarliche Schwitzung. Sal. 1, 192 etc., nam. zu 2. — Zsstzg. z. B.: Ab-: z.B.
1) [2a]. —
2) Schwitzt ihr [Schäfchen, d. h. Sterne] ab den Morgenthau. 173, indem der Thau als Schweiß der Sterne gefasst wird. — 3) schwitzend abbüßen: Seine Sünden a. — 4) refl.: sich durch Schwitzen entkräften etc. — Aūf- [2b]: Eingeschnittnen Braten a., s. aufbraten. — Aūs-:
1) intr.:
a) (haben) zu Ende schwitzen, auch ver-sch. —
b) (sein) [1c] Das flüssig Ausgeschwitzte. 10, 198a); 36, 144; Felsen, an dem Bergsalz .. ausschwitzt. A. 3, 407; Weil .. die schädliche Feuchtigkeit ausschwitzt. Ländl. 3, 9 etc.; Ausschwitzung, Exsudation. 10, 198a; Lebendige Quellen, zusammengelaufene Felsen- ausschwitzung. Sch. 3, 303 etc. —
2) tr.:
a) (ver- alt.) Was Florus ausgeschwitzt [mit Schweiß und Anstrengung ausgearbeitet]. 8, 308). — Ferner faktit. zu 1:
b) Daß ich aus meiner weichen Schneckenhaut eine steinerne Schale ausschwitzte. Fat. 1, 90 etc. —
c) Etwas durch Schwitzen loswerden: Die kleinen Gifte schwitzt wohl die Natur noch aus. 3, 566; Indem sie alles überflüssige Fleisch [durch die Gymnastik] weggearbeitet und ausgeschwitzt. Luc. 4, 355 etc. —
d) (s. c) scherzh.: Etwas a., aus dem Gedächtnis verlieren, vergessen: Daß man die Kinderpossen | .. vorlängst schon ausgeschwitzt. 87; Lind. 1, 60; 3, 23; 131a etc., s. ver-sch. 3. — Be-, tr.: mit Schweiß bedecken, bes. Partic. pass.: 1, 108; Beschwitzte Hände 28, 60 etc.), Stirn (8, 80) etc. — I. Dúrch-; II. Durch-: 1) [1c] –⏑ Weil dies Holz das Fett nicht d. lässt. 3, 142 etc. — 2) von durchdringendem Schweiß benetzt werden: Daß ihr so roth und durchschwitzt ausseht. 1, 892; Das D. der Kleider. 2, 227; Dürchgeschwitzte Hemden. Am. 291. —
3) Hast nicht den Erntetag durchschwitzt. 20a, in Anstrengung durch(ge)arbeitet etc. — Eīn- [2b]: In Butter eingeschwitzte Champignons. K. 195 etc., auch: Bis der Saft kurz eingeschwitzt ist. 5, vgl. einkochen. — Er-:
1) [1a] Daß das Pferd heftig erschwitzet. Th. 39; 5, 234c etc. —
2) [1b] Stein, der in der Sonne erschwitzt. Fr. 175. —
3) tr.: mit Schweiß erwerben: Brot etc. e. 4, 242; 2, 7; 15, 115; 2, 499⁷ etc. — Hêr- etc.: z. B.:
1) Beim Pfluge her-sch. 2, 239 etc. —
2) [1c] Wie die Flüssigkeit .. hindurchschwitzt. 2, 564. —
3) (s. 2) scherzh.: Aus dieser rothen Pracht schwitzte ein Köpfchen hervor [blickte es schwitzend]. Reis. 3, 239. — Uber-: be-sch.: Blutrünstig, überschwitzt. 8, 298). — Ver-:
1) [1c] schwitzend verfliegen, s. aus-sch. 1c: Sein Fett verliert sich in der Semmelrinde, theils verschwitzt es sonst. K. 41 etc. —
2) faktit. zu 1 und so rcfl. = 1: 162. —
3) = aus-sch. 2d: Nun ist’s ja verschwitzt [vorüber]. 120b. —
4) = aus-sch. 1a. —
5) durch Schweiß oder Schwitzen verderben, z. B.: Jede verschwitzte Perle. M. 3, 70 etc., vgl.: Neben der trocknen verschwitzten Seele [dem ausgedörrten Kerl]. 260a etc. —
6) schwitzend verbringen: Eine peinliche Stunde in Todes- angst v. 5, 80. — Vōr-: z. B. scherzh.: Der Tanzmeister tanzte und schwitzte uns vor. Sch. 270 etc. — Zer-, refl.: sich schwitzend zerarbeiten. 627b etc. —
~ig, a.: s. schweißig etc., s. 5, 342.
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