Faksimile 0227 | Seite 1049
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schwierig Schwierigkeit Schwiete Schwilchen
Schwīērig, a.:
1) schwärend, voller Schwären. Schm.; Von schwürigem Lottersgesind. SClara EfA. 1, 89 etc.; Das geschwürige Zahnfleisch. V. Georg. 228; Bock D. 531, vgl.: Schwärig. Freiligrath SW. 4, 194. 2) (s. 1) übertr.:
a) Glieder des Staatskörpers etc. sind sch. (vgl. unterschworen), in einem Zustand der Unzufriedenheit, der freilich noch nicht zum vollen Ausbruch gekommen; Wir sind doch nur ihres Gleichen, Das fühlen sie und werden „schwürig“. G. 9, 114; Das Volk wird höchst „sch.“ werden. 182; Grube 3, 182; Als Alles schwürig war und voller Aufruhr steckte. Hagedorn 3, 9; Körner 148b; Rüstow gK. 77; Der Bau’r in Waffen, alle Stände sch. Sch. 334b („schwürig“ Wallst. 1, 95); 161a; Zinkgräf 1, 285 etc.
b) (s. a) von einzelnen Pers.: voller Bedenklichkeiten, difficil: Der bei jedem Vorschlag sch., in jeder Ausführung säumig. Ense B. 3, 250; Ich hätte euch nicht so sch. geglaubt. G. 29, 254; Keine Ferne macht dich sch., | kommst geflogen etc. 4, 17; Wie ihm auch die sch–sten Leser zugestehen werden. L. 10, 29; 2, 310; Der Kaiser hört die Rede sch. an. Nicolai 6, 122 etc.
c) Eine Sache ist sch., schwer, d. h. viel Bedenken und Mühe verursachend, in dieser heute gewöhnlichsten Bed. nach Adelung noch „im Hochd. ugw.“: Sch–e Aufgaben, Arbeiten; Die für den Erklärer sch–ste Stelle; Ein sch–er, rauher Weg. Streck- suß Rol. 4, 11 etc.
~keit, f.; –en; –s-:
das Schwierigsein und etwas Schwieriges (s. d. nam. 2c): Es er- eignen sich bald größere, bald geringere Sch–en. Engel 4, 133; Da liegt die Sch. W. 20, 103; Auf Sch–en stoßen, treffen; sie überwinden; Eine Haupt-Sch. machten die beiden Gemälde. G. 17, 40 etc., s. auch Schwere 3.
Schwīete etc.:
s. Suite.
Schwilchen: s. Schwalch 2.