Faksimile 0224 | Seite 1046
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Geschwemm Schwemme geschwemmen Geschwemmer
Geschwémm, n., –(e)s; 0:
schwemmende Flüssigkeitsmasse. Schaidenreißer 28b; Im Wogen-G–e. Sch. 491b etc.
Schwémm~e, f.; –n:
das Schwemmen, nam. von Thieren, und der Ort desselben: Hohel. 4, 2; 2. Petr. 2, 22; G. 8, 205; Pferde-Sch. 26, 38; Schaf-Sch. etc.; auch = Holzflöße. Grube 3, 141 (Auf- Sch., Landungsplatz des geflößten Holzes) und scherzh. z. B.: Krug, | den grad zur Brocken-Sch. [die Brocken hinunterzuspülen] er an die Lippen trug. Reithard 183.
~en, tr. (s. Schwamm, Anm.):
1) eine strömende Fluth (spülend) auf das Obj. wirken lassen, z. B.: Jch schwemme mein Bette. Ps. 6, 7, auch Mendelssohn = Ich mache schwimmen mein Bett. Zunz, mit Thränen; Auf sein Gesicht einen Ocean von Thränen sch. Schlegel Sh. 8, 99 etc.; Die Wasser sch., z. B. ohne Obj. Jes. 8, 8, gw. aber z. B.: Etwas von einer Stelle (fort, weg), an eine andre (hin); Der Gießbach | schwemmte den Steg aus dem Grund. Pyrker 314; Die Wellen .. sch. .. einen Leichnam an den Strand. Sch. 60b; Dieser Glaube .. schwemmet in alle Welt eitel Sünde. Luther 1, 386a etc.; Etwas mit der Fluth von einer Stelle (fort) an die andre (hin) sch., z. B.: Holz ins Thal sch., flößen (s. schwänzen 10); [Die Liebe] mit Rebensaft | vom Herzen sich zu sch. Weißer Rom. 100 etc.; Ein Thier sch., spülend baden; Wenn im Jordan du dein Reitpferd schwemmtest. Freiligrath SW. 1, 442 etc.
2) schwammartig anschwellen, aufdunsen, nam. Zsstzg.: auf-sch. (s. d. 3). Zsstzg. o. Bem. zu 1, z. B.: Áb-:
1) Etwas a., fort-sch.: Stücke Landes, die das Wasser abgeschwemmt hat. Forster Jt. 1, 195 etc.; Das Fieber durchs Schweißbad abgeschwemmt [vertrieben]. Musäus M. 5, 61 etc.; Den Schmutz von der Wolle, von den Schafen, von der Straße a.; meton.: Die Schafe a.; Der Platzregen hat die Straße rein abgeschwemmt. G. 23, 333 etc.
2) ugw. von Pers.: Abgeschwemmt = blasiert; Abgeschwemmtheit. Auerbach Tag. 31. Án-: Holz a., anflößen; Das aufgeschwemmte Gebirge . ., Massen .., durch Fluthen angeschwemmt. Oken 1, 580, auch refl.: Sandbank, die... im Strom sich angeschwemmt hat. Ense T. 1, 260 etc.; Anschwemmung, das A. und: das angeschwemmte Land, s. Alluvium, Anschütt etc. Āūf-:
1) (s. an-sch.) G. 23, 2; 128; 26, 236 etc.
2) (Technol.) Etwas in einer Flüssigkeit, worin es oben schwimmt, von den zu Boden sinkenden Theilen sondern, z. B. Karmarsch 1, 287 etc.; refl.: 3, 545 etc.
3) [2] z. B.: Ein Thier a., durch mastige Nahrung. Falke 1, 79 (vergl. Schlampe 3); scherzh.: Die menschliche Aufschwemmung [der aufgedunsene Kerl]. Gutzkow R. 9, 185 etc. Aūs-: Den Schmutz aus der Wolle, die Wolle a.; [Daß er die Seele] ihm ausgeschwemmt in Strömen Bluts. Schlegel Rich. II. 1, 1; Der Angstschweiß schwemmt .. | mein Lager aus. Fleming 16 etc.; auch: Ausgeschwemmt [Variante: ausgehöhlt] war der Grund. V. Jl. 23, 420 etc. Be-: über-sch. Opitz Ps. 104; Die Gefilde . mit Blut b–d. Schlegel Sp. 2, 123; Mein thränbeschwemmtes Auge. Heinr. VI. 2, 2, 4. Eīn-: Auf diesem höchsten Rücken ist ein .. Thal von der Natur eingegraben, ich möchte sagen eingeschwemmt. G. 14, 178; Eingeschwemmte Überreste erkennbarer Wassergeschöpfe. Volger EE. 92, s. einbetten. Fórt-: Burmeister Gsch. 5; Uhland 376 etc. Hêr- etc.: Etwas herab- (Forster R. 1, 259), hinab- (Börne 2, 25), hinein- (H. R. 9, 291), herüber- (G. 39, 118), hinunter- (Arnim 79; Hebel 3, 293), hinweg- (Sch. 195a) sch. Nīēder-: Ein Rausch hatte ihren Gift niedergeschwemmt. Kretschmann 5. 292. Uber-: mit oder wie mit einer Fluth überdecken, überschütten, eig. und übertr., sehr häufig: G. 35, 331; 25, 268; Ich überschwemmte seine Brust mit Thränen. 18, 336; Ich lasse sie drucken und übermorgen ist .die Stadt davon überschwemmt. 9, 264; Er hat .. Krakau überschwemmt | mit seinen Lehensleuten. Sch. 665a; 984a; Liebesbriefe ü. uns von allen Seiten. 718b; W. Luc. 4, 347; 6, 409 etc.; Überschwemmungen. Forster Jt. 1, 97 etc.; Kriegsüberschwemmungen. H. Ph. 4, 17 etc. Um-: mit (oder wie mit) schwemmender Fluth umgeben: Von Nebeln rund umschwemmet. Creuz 1, 37; Kosegarten Rh. 2, 142 etc. Unter-: (ugw.) Das Schiff . ., | mit Wasser unterschwemmt, mit Wolken übergossen. Fleming, unten von schwemmenden Fluthen, oben von Wolken umgeben etc. Ver-: schwemmend fortreißen, verschütten etc., eig. u. übrtr.: Baggesen 2,349; Die verschwemmten Güter aus der Fluth herausziehen. Ense D. 6, 128; Gewitter, das alle Wege verschwemmte. Forster Br. 2, 248; Die Urtheilskraft und der Geschmack des Volks ward ganz mit der hereinbrechenden Fluth verschwemmt. Gervinus Lit. 5, 359; 352; Mit vollem Glas das Lob verschwemmt [zu dem Lobe wacker gezecht]. G. 11, 159; Deren Gefühl, in Worte verschwemmt, weder sich noch Andern tauget. H. Ph. 4, 192; 193; Nebel, der .. die Formen zu ersäufen | und zu v. pflegt. W. 11, 198 etc.; Maler.: Die Farben v. Campe, ugw. statt verflößen (s. d.). Wég-: Seine Herden schwemmt der Gießbach weg. G. 3, 296; 31, 288; Diese Thränen schwemmten meine ganze Standhaftigkeit weg. Leisewitz Jul. 6; W. 20, 171 etc. Zer-: schwemmend zerstören. V. Ländl. 3, 388; H. 1, 237 etc. Zusámmen-: an-sch–d zusammenbringen. Burmeister Gsch. 270; G. 23, 146 etc.
~er, m., –s; uv.:
Art Salzschiff. Schm., s. ferner schwimmen 2e.