schwarz
Schwárz, a.:
schwärzest: Ggstz. von weiß (s. d.), Bez. des durch die gänzliche Abwesenheit des Lichts hervorgebrachten tiefsten Dunkels (s. d.) als Farbe, wie sie rein nam. die Kohle zeigt; dann auch oft von einer dem eig. Sch. sich mehr oder minder nähernden Farbe, dunkel etc., auch (nam. von Wäsche) = schmutzig etc.; oft übrtr., = düster, traurig, trübe, unheilbringend etc.; ferner zur Bez. des Haß und Abscheu Erregenden, Schändlichen etc., — wofür bei der Häufig-: keit es keiner besondern Belege bedarf, s. die Bem. über die Farb-Ew. unter blau 1— 4; ferner:
1) als attrib. Ew., vgl. — wo es nach dem Obigen noch besondrer Bem. bedürfte — die verbundnen Hw., z. B. Brett 1a; 2a; Buch 4 (und so Register s. d. 1); Farbe 1e; Fleck 1b; Galle 9; Holz 4; Kunst (1g; h und Nekromant); Mann 2a; Meer 2; Pocken; Sonntag; Staar; Tod; Wald; Wäsche; Wild etc. —
2) neben Zeitw., z. B.: Sch. gekleidet, verschleiert, behängt etc.; Etwas ist sch., eig. und übrtr.: Sie war schön und weiß von Angesicht, aber garstig und sch. von Herzen [= sch–en Herzens]. M. 97 etc.; Etwas ist sch. von Rauch 6, 20), Brand etc. — oder rauch-, brand-sch.; Der Himmel ist sch. von Gewitterwolken (gewitter-sch.) etc.; Sch. vom Schlamme gähnt der Grund. 3, 218 etc.; Wie schien mir’s sch. [abscheulich] und schwärzt’s noch gar, | mir’s immer doch nicht sch. gnug war. 11, 157; Zum Verräther werde nicht. . . Das ist sch., | sch. wie die Hölle. 368a [oder höllen-sch.]; 33, 31; Etwas ist sch. wie Kohle, wie die Nacht etc. (kohl-, nacht-sch. etc., s. u.) etc. — Etwas wird sch. (s. z. B. scharf 10); Sich ärgern (s. d. 2a, z. B. 9, 5 etc.), warten Btr. 1, 1, 39 etc.), daß man sch. wird etc.; Es wird Einem sch. vor den Augen (s. d. 11o); — Bänger, | schwärzer immer in mir wird’s. 1, 9 etc.; Eine Lichtung wird wieder sch., bewächst etc.; Im Skatspiel wird der eine Spieler sch., — der andre macht ihn sch., wenn dieser alle Stiche macht etc. — Man muß dem Pöbel den Teufel sch. und die Hölle heiß machen. 6, 226b (s. u.: malen); Einen oder Etwas (bei Jemand) sch. machen 3, 393; 5, 72; 6, 70; 7, 259; R. 263 etc.) oder ihn anschwärzen, sch. anschreiben etc., als gefährlich schildern (vgl. Buch 4; Register
1) etc. — Sch. 12, 11 etc.) oder (s. 4) ins Sch–e 33, 72), mit sch–en Farben (s. d. 1e) malen (s. d. 3f; g; k), in düsterm Licht; Warf er einen Blick auf die Menschen, sein Groll färbte ihn sch. F. 7 etc.; Sch. sehen (s. d.), in vergällter finstrer Stimmung etc.; Einen sch. anblicken, finster etc.; Waaren kommen sch. [oder geschwärzt, s. d. 3] herein. — Ferner substant.: 3) Der Sch–e, z. B. 11, 114 = der sch–e Ritter, Ritter in sch–er Rüstung etc., nam. aber:
a) Mohr (s. d.), Neger (s. d.): Mischlinge von Sch–en und Weißen, s. g. Mulatten. gB. 2, 160; Mein Sch–er [Sklave]. FrH. 1, 157; Der Sch–en Erster [beim Sultan]. 20, 327 etc. —
b) Teufel: 5, 1, 4; 368b etc., vgl.: Der sch–e Geist. 10, 155; Mann 2a. —
c) ein sch–es Pferd, Rappe (s. d. 2). — 4) Das Sch–e, z. B. im Auge; in der Scheibe (s. d. 4) und so oft: Ins Sch–e schießen (s. d. 2); Ins Tag. 108; 3, 325 etc.) oder: das 537a; 272) Sch–e treffen etc.; ferner: Ins Sch–e malen, s. 2 etc. und zur Hervorhebung entschiedner Ggstze: Die Reden kontrastierten gehörig, da man im 14ten Jahre.. das Sch–e und Weiße recht nahe an einander zu malen pflegt. 16, 31 etc. — 5) flexionslos o. und mit Artik.:
a) Die jener Wolke Sch. umfliegt. 1, 9; Er liebte das todtengräberische, leichenbittende Sch. nicht. R. 4, 63 etc. —
b) Sch. auf Weiß [= geschrieben, gedruckt]. 11, 79; M. 1, 269; 659b etc. —
c) zur Bez. entschiedner Ggstze: Sich von Sch. auf Weiß zu ändern. 7, 152; Aus Sch. Weiß machen. 5, 67; Sch. in Weiß verkehren. 152 etc.; Für euch nicht Sch., für euch nicht Weiß, für euch allein das Falbe. W. 115 etc. —
d) Die Bank gesprengt in Roth (s. d. 9) und Sch. etc. —
e) Kochk.: Gänse-, Hasen-Sch., s. Sauer II 1. —
f) Anat.: Das Augen-Sch. Pigmentum nigrum, an der Gefäß- und Regenbogenhaut des Auges, s. An. 724. —
g) Chem.: s. Mohr II 2d, nam.: Platin- Sch. 2, 857; 8 etc. —
h) in Bezug auf die vrsch. Farbennüancen: Das reine oder bläuliche Sch. Th. 286 etc.; Es giebt [für den Seidenfabrikanten] vielleicht einige Dutzend Sch., Blau-Sch., Roth-Sch. etc. Hdl. 2, 128; Man hat es bei dem Sch.-Färben der Seide in seiner Gewalt, beliebig mehr oder weniger gärbsaures Eisen auf ihr zu befestigen. .. Hierauf beruht der Unterschied zwischen schwerem und leichtem Sch.. . Das schwere Sch. führt auch den Namen Englisch Sch. etc. 3, 194 etc. —
i) von best. Farbstoffen: Unter den aus festen Körpern gewonnenen Kohlenarten sind es die Beinkohle [oder das Bein-Sch. 1, 149], bes. gebranntes Elfenbein [oder Elfenbein-Sch. 715]; das Reben-Sch., durch Verkohlung der im Frühjahr abgeschnittenen Weinreben in eisernen Cylindern gewonnen; Frankfurter Sch., durch Verkohlung von Weinträbern .. [auch: Hefen-, Drusen- und — s. Druse, Anm. — Druck-Sch.]; Spanisch Sch. durch Verkohlung von Korkabschnitzeln, welche als sch–e Farben gebraucht werden. 3, 189 etc.; Ruß-Sch. (s. Biester I) etc.
Anm. Goth. svarts, ahd., mhd. swarz. Vereinzelt Steigrung o. Uml.: Du malst . . in das allerschwarzeste Sch. (58) No. 149]; Unter dem rabenschwarzesten Haarwuchse. I. 1, 406 etc.
Zsstzg. s. [5e—i]; ferner [2]; blau 1 und als „Volkssuperlativ“ (s. Frommann 1, 231) zur Bez. eines tiefdunkeln Sch.: Brand- (Gotthelf Sch. 283; U. 2, 311 etc.); dunkel- (Platen 1, 127); ebenholz- (Gartenl. 10, 146a); erden-; gagat- (Höfer Schw. 34); granaten- (W. 2, 202, niedrd. gnäterswart); höllen-; kessel-; kohl- (z. B.: wie Ebenholz. Schlegel Sh. 8, 50; Wer malt noch Kohl-Sch. auf Pech-Sch.? Alexis H. 2, 2, 177 etc.; kohlen-sch. JP. 22, 80); nacht- (Kosegarten Po. 2, 279; Meißner NAd. 1, 142; W. 34, 325 etc.); pech- (14, 103; 108; 27, 260; 269 etc.); raben- (Platen 4, 226 etc.) oder rappel-, rippel- (Frommann); ruß-; schlehen- (Schubart 3, 66) sch. etc. und gehäuft: Kohlrippelrappel- (Frommann), pechkohlraben- (ebd.), kohlpech- (Blumauer Än. 2, 32), kohlraben- (3, 8), kohlpechraben- (Spindler St. 1, 105), stockpechraben- (Gerstäcker BlW. 121), pechrabenhöllen- (Höfer Leb. 37) sch., ferner z. B. (theilw. lose Zusammenschiebungen): Den blei-sch–en [dunkelbewölkten] Himmel. Freytag Soll 3, 82; Eisen-sch. [wie der Magnet- eisenstein]. Oken 1, 96; Gallen-sch. G. 9, 188 etc. (s. Galle 9); Der gewitter-sch–e Krieg. HKleist Hint. 283; Glüh-sch–e [dunkelglühnde] Augen. Hausbl. (60) 1, 196; Die hornschwarze Zunge. Linck Schl. 47; Moschus-sch., s. Moschus; Ein nebel-sch–er Dampf. L. 8, 291; Neu-sch., s. Palimpsest; Nuß-sch–e [von Walnußschelfen sch–e] Hände. Auerbach Leb. 1, 226; Rauch-sch–es Leder, s. Rauchleder; Die sammt-sch–e .. Sammt-Ente. Tschudi Th. 70 (s. sammten 1b); Das schiefer-sch–e Wasserhuhn. 71; Todt-sch. umhüllt. Böttger Byr. 8, 308; Die zottel-sch–e Bärin. HKleist Hint. 228, mit sch–en Zotteln, sch.-gezottelt u. ä. m.
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