schwach
Schwách, a., schwächst:
Ggstz. von stark (s. d.): 1) wenig Halt und Kraft in sich habend: Ein sch–es Rohr (s. d.), Reis etc.; Jemand ist sch., körperlich, geistig, moralisch sch.; sch. auf den Füßen, im Rückgrat etc.; sch. von Begriffen oder von Kopfe 12, 24) etc.; sch. im Glauben; sch. im Widerstand z. B. gegen die Sünde, Verführung etc.; Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist sch. etc.; Sich sch. zeigen gegen — Einen, seine Bitten, Verführung etc. [nicht widerstehn könnend etc.]; In einem sch–en Augenblick, in einer sch–en Stunde (vrsch. 3); Zu sch. sein — gegen Jemand etc., zu oder für Etwas, auch mit Dat.: Ich bin dem Tode [gegen ihn] viel zu sch. Du sagst von einer großen waglichen Sach, [zu] der ich viel zu sch. bin. 11b etc.; Die sch–e Seite (s. d. 10a) von Etwas, z. B. von einer Festung oder von Einem, auch: Ihr glaubtet, mich beim sch–en Theil zu fassen. 10, 42 etc.; Auf sch–en Füßen [s. d. 1f] stehn; Das sch–e Geschlecht (s. d. 2); Die Kranken und Sch–en; Die Schwachheit tadeln, den Sch–en bemitleiden wir. 1, 299; Sch–e Augen, die leicht angegriffen sind, z. B. 3, 70 etc.; Daß er zu seinem sehr sch–en Herzen einen noch schwächern Kopf gehabt. 7, 128; Sch–e Bouillon (vgl. 2), wenig kräftig und kräftigend etc. — 2) (s. 1) wenig Kraftwirkung äußernd; gering an Intension; nicht stark hervortretend; unbedeutend etc.: Sch–e Wirkung; Sch–er Schimmer z. B. auch von Hoffnung etc.; Eine sch–e Hoffnung; Ein sch–es Abbild des Originals; Sch–er Versuch, Widerstand etc.; Stärkeres oder schwächeres Licht. 29, 421; Sch–er Puls; Sch–e Stimme, Töne etc. — 3) zuw. in Bezug auf Maßausdehnung: nicht ganz voll (s. Ggstz. gut3): Der Pudding muß eine sch–e [kleine] Stunde sieden. (55) 108a etc.
Anm. Mhd. schwach, zuerst in Bed.: ohne Werth und Ansehn (s. schwächen 2). 3, 528; Gl. 512; 6, 864. Scherzbildung mit lat. Endung (s. Buckel, Anm.) analog Phlegmatikus etc.: Nun seid ihr in euren besten Jahren schon so ein Schwachmatikus. (56) 1, 82 etc. und als Ew.: schwachmatisch, auch (mit Anlehnung an matt): Ein „schwachmattischer“ Versuch. Hofg. 65; Nem. 1, 203 etc.
Zsstzg. z. B.: Die Greise kamen selbst, die alter- sch–en. Platen 4, 157 [sch. vor Alter]; Ein geistes- sch–er, fast blödsinniger Knabe [sch. an, von Geist]; Biela’s Komet ist noch licht-schwächer [2]. Humboldt K. 1, 113; Muskel-sch. Kürnberger N. 2, 255; Schatten, | nebel- sch–e, die der Wind verscheucht. Heine Lied. 361 [sch. wie Nebel]; Der nerven-sch–e Zärtling. Reis. 2, π e. (s. nervös); Der alte sinnes-sch–e König. Steffens Erl. 5, 287, vgl. geistes-sch.; Willens-sch–e Naturen. Kinkel Ib. 2, 285 u. ä. m.
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