Schutt
schuttbar
Schutte
schuttelbar
schutteln
schutten
Um-Schutt
Um-Schutt
schutter
schutterlich
schutt-lrn
schuttig
Schǘtt: s. Schutt; Schütte; Schütz II 8a. — ~bar, a.:
was geschüttet (s. d.) werden kann, s. auch: Schütterlich. —
~e: I. f.; –n: 1) obrd.: ein Haufe auf — od. wie auf — einander geschütteter Dinge, z.B.:
a) allgm. so: Kalk-, Sand-, Stein-Sch. vgl. II. —
b) Sch., An-Sch., s. Schutt 1c. —
c) Sch., An- Sch., s. Schutt 1d. —
d) weidm.: das auf den Kirrungen (s. d.) nam. für die Fasane hingeschüttete Futter. 2, 142b; 143b etc., vergl. Schutt 2c. —
2) Platz, wo Etwas aufgeschüttet ist oder wird, z. B.:
a) Kornspeicher, Schüttboden (s. d. und schütten 21): Solange ein Korn auf der Sch. lag. Norw. 1, 192; Was sie im Stall und auf der Sch. habe. 4, 69; Viel Korn auf der Schütt i haben. 246, s. —
b) Bergb.: An-Sch., der Platz, wo die aus der Grube geförderten Mineralien ausgeschüttet (gestürzt) werden. 11. —
c) (mundartl.) Einschütt(e), Ort, wo Unrath etc. ins Wasser geschüttet zu werden pflegt. —
3) Hirten-Sch. s. Schutt 2a. —
4) von Hagel, Regen etc., ein Schauer (s. d. 5; 5a, vergl. Guß 1, schütten 2c), nam. schwzr., auch: Schütti. Die schweizerischen Gebirgsleute nennen diesen Regen dann eine Föhn-Sch. A. 3, 181; Wetter, das sich in Donnerschlägen, Hagel- Sch–n und Regengüssen .. ausgerast. 15, 309. —
5) ein Bund Langstroh, s. 9, 583, z. B. o. Zusatz: Wo der Freund auf seiner Sch. | noch in tiefem Schlummer lag. J. 126; BE. 96 etc. (s. Streu; Schaube); oft: Eine Sch. — Stroh. B. 1, 43; V. 38; 715a etc., — von Stroh. Po. 2, 223; Auf der Stroh- Sch. seines Kerkers. Rh. 3, 339; 1, 113 etc. — II. n., –s; uv.: in Zsstzg.: Ge-:
1) (Bergb.) mit taubem Gestein wie beschüttet erscheinende Mineral-Lagerstätten (Flöze und Stockwerke), s. 388, vergl. dagegen —
2) das wiederholte oder andauernde Schütten. —
~elbar, a.: was sich schütteln (s. d. und Zsstzg.) lässt, z. B.: Eine schwer ab-sch–e Last. FvH. 1, 19. —
~eln, tr., refl. und zuw. intr. (haben): 1) ugw. statt schütten (s. d.): Das Pulver in das Zündloch sch. 1, 165. — 2) gw.: Etwas in kurzen Schwingungen wie zitternd hin und her bewegen, vgl. das zuweilen damit verbundne rütteln und schüttern, das sich auf eine weit heftigere Bewegung, auf ein bebendes Schwingen in kurzen, raschen Stößen auf und nieder bezieht, z. B.:
a) Wie Wirbelwind schüttelt das Röhricht. 60a; Was schüttelst du im Winde deine Locken? 4, 161; Er schüttelt und sprengt sein Sklavenband. 3, 336; Die Hände wurden wild geschüttelt [gestikulierend, vrsch. e]. 2, 29; Gleich dem Unkraut wüste Häupter sch–d [vrsch. c]. 13, 40; Wer das Sieb zu stark schüttelt. Stil. 1, 174; Das Geschick .., das seine Lose schüttelt. 471b; Den Kaufleuten die Seckel sch. [von Raubrittern]. 1, 185 etc. Auch o. Obj.: So ist er ein Krümchen Sauerteig, das das Ganze hebt. .. Er schüttelt, er bewegt. 29, 209. —
b) Die Obstbäume sch. (5. 24, 20 etc.), damit das Obst herabfalle; Die Bäume kahl sch. 2, 135 etc.; auch: Das Obst, die Früchte sch. (her- unter-sch.); Daß man die Birnen (s. d. 1) sch. muß, wenn sie fallen wollen. G. 288; Die reife Frucht wäre gefallen, wenn wir sie auch nicht geschüttelt. 18, 251 etc.; Vollen Blüthenregen | schüttelt schon der laue West. 1, 96 etc.; o. Obj.: Du reife Pomeranze! . ., ich schüttle. | O fall’ etc. 2, 75. —
c) Jemand schüttelt den Kopf (s. d. 2d) oder: das Haupt (s. d. 1) oder: mit dem Kopf; auch: kopf-sch., z. B. im subst. Infin.: Nicht ohne Kopf-Sch. 32, 185 etc. und im adjekt. Partic. Präs.: Kopf-sch–d über die Bosheit. A. 2, 142; 20, 78; Ein kopf-sch–des Hm! hm! R. 6, 176 etc., seltner: Kopfschüttelte er und sprach weiter. V. 1, 225 etc. (vgl. Doppelzsstzg.: Sie hatten das Büchlein .. bekopf schüttelt, beachselzuckt. Lind. 1, 24; Hamb. 72 etc., vgl. d). Selten im selben Sinn o. Obj.: Ihr schüttelt? 2, 209, seid bedenklich, wollt nicht etc. —
d) Den Bauch (s. d. 1) sch., lachend; Wollen .. gern ihre Bäuche sch. 13, 8 etc., auch: Er lacht, daß ihm der Bauch schüttelt. s. Tr. 73 und (s. c): Ein Späßchen .. belacht und bebauchschüttelt. Bürg. 20. —
e) Einem die Hand (s. d. 5) sch.; Hände- sch–d; Das Hand-Sch. —
f) Etwas schüttelt Einen, macht ihn zittern, erbeben, z. B.: das Fieber, der Frost etc.; Wen hat die umfangende Nacht nicht mit einem unheimlichen Grausen geschüttelt? 31, 17; Von Schauern geschüttelt. 211b; Das Wort „Doria“ schüttelt sie wie ein Fieberfrost. 154a etc., auch (s. Es 7): Mich schüttelt’s, bloß wenn ich euch sehe. Lammf. 1, 151; Sonn. 106 etc.; Wie Fieber-Sch. hat es mich gepackt. SW. 1, 377. —
g) Etwas durch einander sch. 33, 171; 8a etc. —
h) Etwas, z. B. ein Joch von sich Rich. II 2, 2), von seinen Schultern; den Staub von den Füßen; Fehler, wie den Staub vom Kleide 13, 151); Etwas von seinen Schwingen Murn. 5) 129* sch., ab-sch. etc.; selten meton.: Er schüttelte die Glieder | vom Staub. Rost. 101b. —
i) (s. h) Etwas aus dem Ärmel (s. d.) sch., z. B. 7, 27 etc. — k) refl., z. B.: Sich sch. —, wie ein Hund nach starkem Regen Hdl. 1, 199), wie ein Pudel, wenn er aus dem Wasser kommt 2, 180); Sich sch. und rütteln. 1, 125; M. 2, 141 etc.; Brr! sagte er, sich sch–d. Nem. 2, 169; St. 2, 189 etc.; Sich vor Behagen sch. E. 1, 235; Sich sch. [um Etwas abzuwälzen]. 14, 207; Sich innerlich bei einem Gedanken sch. [erbeben]. gH. 3, 225; Daß wir Narren der Natur | so furchtbarlich uns sch. mit Gedanken etc. Haml. 1, 4; Vor einer Spinne sch. [entsetzen] wir uns. 206b; Mir ekelt! Nasen, Augen, Ohren sch. sich. 111b. — b) Ungeschüttelt. 33, 269 etc. — m) Ein Schüttler [des Baums]. SW. 5, 261. — n) Schüttelung. 4, 193. — Zsstzg., s. die von rütteln etc., z. B.: Ab-:
1) herab-sch.: Er hat nur die reife Frucht abgeschüttelt [2b]. 17, 401; Lilie, welche, bewegt vom Südostwinde, | abschüttelt erquicklichen Thau. 2, 261. —
2) [2h] Den Schlaf 296a), der Knechtschaft Joch 4, 189), ein Geschäft 30, 378), eine Erinnerung (22, 371), eine Last (18, 236), den Nachtalp Rom. 204), der Tropfen Sprüheregen Rost. 28a), den Drang des Irdischen Haml. 3, 1) etc. — von sich — a. — Aūf-: Das Heu a. Th. 1, 182 etc.; Einen 17, 231) oder sich (22, 63) aus einem Traum; Einen kräftig (3), aus seiner Gleichgültigkeit Bl. 1, 27) a. — Āūs-: Den Staub aus den Kleidern, — die Kleider 18, 6) a.; Seinen Busen a. 5, 13 etc. — I. Dúrch-: durchdringend schütteln, s. II. — II. Durch-: s. I, z.B.: Nur Unkraut tragen wir, | wenn uns kein Wind durchschüttelt. Ant. 1, 2 etc., nam. [2f]; Das Fieber durchschüttelt Einen — 47 — 912), sein Gebein Sav. 90); Da durchschüttelte es ihn eisig kalt. Bann. 2, 149; Mein ganzes Wesen durchschüttelt von einem knabenhaften Grimm. (57) 1, 107 etc. — Ent-: Der Stirn den Traum e. 3, 341; Den Schlaf 10, 310), den Staub 16, 110) etc.; — sich des Staubes (Ph. 10, 124), der Last 4, 3) e. — Entgêgen-: Feuerbrände Einem e. Kurf. 1, 147. — Er- (veraltend): Die Kleider 3, 53²⁴), Jemandes Gemüth (753²⁵), die Flügel (2, 275²²) e.; Daß sich erschüttelt das ganze Haus. 2, 4b. — Hêr- etc.: Sich wie toll hin- und her- Luc. 6, 179), Etwas vom Baum herab- Georg. 1, 131), herunter- 14, 166) etc.; das Joch hinweg- 6, 17) sch. etc. — Lōs-: Die Bürde l. Cid 1. — Nāch-: z. B. schüttelnd nachsenden: Es schüttelt der Strauch ihr | einen Regen von Blüthen nach. 36 etc.; schüttelnd nach- ernten. 5. 24, 20 etc. — Nīēder-: Der Baum .. schüttelt einen Apfelregen | nieder [2b]. — Um-: Die Medicin um-sch. etc.; selten [2c]: U–d das Haupt. Od. 3, 376. — Zer-: Wie mancher Sturm zerschüttelt dich! 1, 174; Mag das Entsetzen doch euch dann beim Haar | ergreifen und z. 83a; Ov. 2, 369 etc. — Zurück-: Die Locken z. Malk. 2, 93. — Zusámmen-: Das übel .. schüttelte das Mark | entsetzlich mir zusammen. 13, 87; Luc. 5, 134 etc. —
~en, tr.; refl.; intr. (haben): 1) vralt. mundartl. = schütteln (s. d. und Zsstzg.), auch: er-, zerschüttern. 3, 417 und z. B.: Den Kopf sch. 77b etc.; Das Haupt höhnisch sch. Ps. 44, 7 etc.; Daß dich der Ritt [Fieber] schütte! Tischr. 61b etc. Allgm. hochd. nur noch refl.: Sich vor Lachen sch. Z. 1, 53 etc. (s. aus-sch.), vergl. schwzr.: Sich ab Etwas sch. G. 187, davor schaudern. — 2) (s. 1) Etwas mit heftiger Bewegung und in Masse rieseln, fließen, strömen, sich ergießen machen, s. gießen 1a und das dort Bemerkte:
a) Etwas (Flüssiges oder Festes, s. c) wohin sch.; aus einem Gefäß od. Behältnis in ein andres; jenes leer, dies voll sch.; Ob wir voll bis oben sch. | alle Mulden [mit Kartoffeln]. 3, 209 etc.; Gold aus dem Beutel 46, 6); die Asche an eine Stätte (4. 19, 9); das Blut an den Boden (2, 29, 12), auf einen Felsen 24, 8); den Götzen Trankopfer 57, 6); Salböl auf Jemandes Haupt (2. 29, 7) etc.; die Ernten der Erde auf den Stapel 76a); Einem des Glückes Füllhorn vor die Füße 13, 257) etc.; Einem Etwas in die Schuhe (s. d. 1c); alle Traurigkeit in (den) Wind (s. d., 2, 285) etc.; Strahlen 140, 11), seinen Zorn 21, 31), seinen Grimm (7, 8) etc. über Einen; seinen Grimm 79, 6), Verachtung (107, 40), alles Elend Giaf. 562), Widerrede und Spötterei R. 9, 110) etc. auf Einen sch. etc.; Es schütteten Speere die Troer. Il. 5, 618, sie schleuderten sie in dichter Menge (vergl.: Es regnete trolsche Lanzen. 228b, s. c) etc. Wohl nur Drckf.: Homöopathische Seelenärzte, die ¼īoooo Vernunft in eine m [statt eine n] Eimer Moral sch. etc. Reis. 4, 67. —
b) zuw. refl.: Er stach ihn in den Wanst, daß sein Eingeweide sich auf die Erden schüttet. 2. 20, 10 etc. —
c) unpers.: Es schüttet. 3, 396, es gießt, regnet heftig (s. Schütt 4). —
d) zuw. absolut — Etwas ver-sch.: Schütt nicht! —
e) Forstw.: Ein Baum schüttet [die Blätter, Nadeln], lässt sie massenhaft fallen; Junge Kiefern sind . .. einer Blätterkrankheit, dem sogenannten Sch. unterworfen. B. 308 etc. —
f) weidm.: von manchen Thieren, nam. Hunden, Wölfen etc.: Sch., aus-sch. = gebären (s. d. 1b), Junge werfen, mundartlich auch allgemeiner, z. B. Ver-sch., abortieren. —
g) Landw.: Das Getreide schüttet reichlich, mittelmäßig, viel, so und so viel, scheffelt (s. d., vergl. Kamm 15c), giebt Körnerertrag. —
h) Bergb.: Ein Bergwerk, eine Zeche schüttet, giebt gute Ausbeute. —
i) Brauer.: Malz ins Gebräu thun, wie: gießen, Wasser, — in Bezug auf ein best. Maß- Verhältnis (s. Schutt 2b). — k) Futter sch., in den Trog, die Krippe etc.; Einem das Futter höher sch. Last. A. 4b, vergl.: den Brotkorb höher hängen etc. — l) Getreide sch., auf den Schüttboden, s. d., vergl. Schütte 2a u. (vralt.): Die Keller voll Wein, die Schüttungen voll Getreid. Gs. 3, 114 etc., — nam. auch: den Schutt (s. d. 2a) in Getreide entrichten: Den Dreschern den zwölften Scheffel sch., als Lohn geben; Dem Hirten sch. etc., vergl.: ihm das Vieh ver-sch. — 3) (s. 2) durch Anhäufung von zusammen- oder auf- einandergeschütteter Erde etc. (s. Schutt 1c; d) Etwas bilden, nam.:
a) aus Erde etc. aufwerfen: Sie schütteten [„schutten“] einen Schutt um die Stadt. 2. 20, 15; Keinen Wall drum sch. 2. 19, 32 etc.; Ein neugeschüttet Grab. 3, 337; Über diese darauf ein großes bewundertes Grabmal | schütteten wir. Od. 24, 81; Il. 23, 45 etc. Dazu: Schüttung, das Sch. und: der aufgeschüttete Damm etc., so z. B.: Setzung der sogen. Reith- [od. Riet -] Schüttungen oder Sandstöver. 9, 682, zum Auffangen und Festhalten des Flugsands. —
b) von Flüssen: sch., an-sch., Erdreich anschwemmen. Nachg. 114; hinein-sch. — 4) (niedrd.) Vieh, das in fremdem Gebiet Schaden angerichtet, pfändend zurückbehalten. Ph. 3, 212 ff.; Schüttung; Schüttegeld. s. Anm.; 3, 683; 2, 237b u. schutzpfänden. Dazu: Schütter oder Schütz (s. d. 4). — Zsstzg., nam. (o. Bem.) zu 2a, s. die v. gießen; ferner zu 3a, s. die v. schaufeln, — vgl. auch, als mundartl. etc. hier übergangen, zu 1 die von schütteln, zu 4 die von pfänden —, z. B.: Áb-:
1) [2a]. Gudr. 1530 etc. —
2) [3a] z. B. übrtr.: G. 105, vgl. [1]. — Án-:
1) [2a]. —
2) [2l] Getreide a., auf-sch., aufstapeln, aufspeichern etc.; meton.: Den Kornboden a., voll-sch. — 3) [3b]. — Āūf-:
1) auf etwas darunter Befindliches schütten, z. B.: Pulver a. (auf die Pfanne); Korn a., auf die Steine oder: den Steinen 8, 200), zum Abmahlen; Die Lose a. 275a, aus denen eines gezogen werden soll etc. —
2) auf-häufen, -speichern, -stapeln, z. B. [2l] Getreide a. 1. 41, 35 etc., auch o. Obj.: 4, 145 v. 143 etc.; Lebensmittel etc. in den Magazinen a. 868a; Des Südens goldne Früchte | schüttet sie im Norden auf. 52b; Hochaufgeschüttete Körbe voll Orangen. gB. 2, 279 etc. —
3) [3] In Halden gleich dem Alaunerz aufgeschüttet. Vrst. 1, 149 etc.; Die aufgeschüttete Erde [Grabhügel]. R. 5, 163; Einem ein Grab Il. 7, 86), ein Denkmal Od. 1, 291) a. etc.; Mit dem .. aus der aufgeworfnen Erde hoch aufgeschütteten Walle. 15, 342); Dünen, von den Wellen selber aufgeschüttet. EE. 82; Der größte Theil der lombardischen Ebne ist von diesem Strome aufgeschüttet [3a]. 348 etc.; Die von hohen Aufschüttungen ihrer verwitternden Wände am Fuß umgebnen Kegelberge. Gsch. 253 etc. — Āūs-:
1) [2a] Das Kind mit dem Bade a.; Unreines Wasser a.; Wolken, die.. Regen a. 40, 314; Seines Überflusses Horn a. 4, 150; Den Koffern das Eingeweid a. 108a [sie leeren]; Wie ein Schiff .. auffliegt und alle Mannschaft .. ausschüttet. 359b etc.; Schmäh-, Drohworte, Klagen etc.; seinen Zorn, Grimm über Etwas; seinen Gram in Jemandes Busen M. 3, 412); unser ganzes Herz mit seinen Zornbränden Lut. 1, 95); Einem seine Seele 1, 124) a.; soauch: Sich a. (s. expektorieren), z. B. M. 4, 83 etc., — gegen Jemand 12, 375); in die theilnehmende Brust einer Freundin R. 5, 184) etc. Vrsch.: Sich a. (vor Lachen). 28, 239; M. 1, 336; N. 4, 40 etc. —
2) [2f]. —
3) Eine alte Konkurssache, die in 30 Jahren nicht ausgeschüttet [erledigt] ist. Nord. 1, 223 etc. — Be-: Einen (oder Etwas) mit Erde 10, 104; 46a), Blumen 230; SW. 5, 209), Schnee 60) etc., Heil 7, 213) etc. b. Schwzr.: = mit Dungwasser b. G. 11; Sch. 167 etc. — Dār-: Einem Geld d. 1, 86, hin-sch. — Eīn-:
1) Einem Etwas e., z. B. Arznei, einen Trank, Kenntnisse (vgl. eintrichtern). — 2) ver-sch. (s. d. 2), in Schutt hüllen etc.: Eingeschüttet und unter Ruinen begraben. 2, 70. — Ent-:
1) ugw. als Ggstz. zu ver-sch.: von dem bedeckenden Schutt frei machen. Leb. 2, 100. —
2) zuw. = aus-sch.: In das .. Meer wird er [der Strom] mich [den Bach] e. A. 9, 255; Laß jetzt mein freudig überschwellend Herz | sich dir e. 226 etc. —
3) von etwas Drückendem, Beschwerlichem etc. frei machen, z. B. (vralt.): Einen (von den Feinden Bedrängten) e. 55; Eine belagerte Stadt e. [entsetzen]. 164b; 277b; 591a; 693a etc.; Entschüttung. 44b etc.; auch: Einen aller Plage e. B. 5, 169); Wittwen und Waisen vor Gewalt e. Weltb. 45 etc., vgl.: Entschützt mich .. gegen einem ausländischen Macht. 3, 219 ³⁰) etc. — und bes. refl.: Sich aus Gewalt der Herrschaft 742a), sich von Etwas Luc. 4, 340; 2, 5) e., frei machen; nam. oft mit Genit., noch in gehobner Spr.: Sich dieser Leidenschaft zu e. 4, 330; 12, 95; Dr. 34; Br. 17; 2, 82; 1, 154; 3, 60 etc.; 3, 1000²⁶) etc., vgl.: Uns der Verantwortung zu er-sch. 2, 127, selten mit Dat.: Dem Gedränge sich e. Febr. 39. — Er-: s. ent-sch. 3; erschüttern. — Fórt-: (hin)weg-sch. — Hêr- etc.: Alles [Gute] schütte | auf dieses theure Haupt herab! D. 165; Die Pfeile zum Feuer hinein-sch. 9, 44 etc., s. auch [3b]. — Nāch-: z. B.: Der Baum schüttet sein mattes Haar den geliebten Kindern, die ihn verlassen haben, nach. 3, 65. — Nīēder-: hernieder-sch. 2, 586 etc. — I. Úber-: Etwas ü., schüttend überlaufen machen. — II. Über-: schüttend überdecken: Etwas überschüttet einen Gegenstand — und: ihn (damit) ü., z. B. Welcher Hagelschauer von Knochen und Pantoffeln überschüttete mich! Rh. 3, 165; Er überschüttete sie mit einem Hagel der seltsamsten Ausdrücke. V. 217 und so oft, eig. 3, 54; 34, 278 etc. und übrtr.: Einem Etwas in Uberfülle zukommen lassen: Einen etc. mit Schande und Hohn 71, 13), mit Segen (21, 4) etc., mit Lob 2, 44), Gunstbezeugungen (5, 96), mit jeder Gunst des Glücks etc. (12, 34; 199) ü. etc.; Ein Pferd ü. (mit Futter). Th. 41; 48 etc. — I.
Um-: 1) umstoßend ver-sch.: Den Becher u. 5, 59. — 2) in ein andres Gefäß schütten oder überhaupt: durch Schütten anders machen. — II.
Um-: ringsum be-sch.: Er umschütt[ete] die Beile mit Erden. 88b [21, 122] etc. — Ver-:
1) ungehörig, fälschlich aus-, fort-sch., was übrh. nicht fort- oder doch nicht dahin, wo es hingeräth, geschüttet werden sollte. 9, 17; 1. 13, 3; 2, 15 etc.; Aus dem verschütteten Samen Vulkan’s. Zelt. 1, 341; Das, so wir zuvor dem Teufel in Rachen verschüttet haben. 5, 410b; 7, 111 etc.; bildl.: Den Brei (s. d. 1a) v. 5, 200; Das Kind mit dem Bade (s. d.) v.; Es bei 1, 127 etc.), mit 2, 223) Einem v., verderben; Hier ist viel verschüttet. 19, 70; Ich verschüttete die gute Meinung der Herren fast durch die voreilige Bemerkung. Sp. 277 etc. —
2) durch darauf, darein, davor Geschüttetes verdecken, verschließen, versperren: 4, 35; 7, 302; 15, 76; Das durch so viele Pergamente .. verschüttete deutsche Reich 20, 219; 25, 94; Unter fremden .. Dingen vergraben und verschüttet. 29, 427; Mit Sand verschüttet. E. 95; Verschüttet man diese Quellen. Ph. 3, 119; 83a etc.; Die Verschüttung des Hafens durch Steinschiffe. T. 1, 280 etc. —
3) [2f]. —
4) [2l]. — Vōr-:
1) Dem Vieh Futter v. (für-sch. Th. 48) etc. —
2) [3a] Dämme v. 9, 241, gegen das Wasser. — Wég-: fort-sch. — Zū-:
1) hinzu-sch. — 2) durch Hineingeschüttetes schließen etc. — Zusámmen-: Alle Neigen z. etc. —
~er: 1) a.: (mundartl.) nicht dicht und gedrängt, dünn, lückenhaft. 3, 136; Pfl. 2, 216; Schitter. 3, 415. —
2) m., –s; uv.: einmaliges Schütteln. 418. —
3) n., –s; 0: in Zsstzg.: Ge-: das Schüttern. 1, 15. —
~erlich, a.: selten, wie der Ggstz.: Un-sch. Sav. 193, s. Zsstzg.: Er-: sich erschüttern lassend, — bes. Ggstz.: Fest und un-e. Br. 1, 397; Un-e. fest. 18, 300; Un-e–e Säule B. 3, 525), Seelenruhe M. 1, 284), Treue 112a), Überzeugung 14, 207) etc. (vgl.: Unerschüttbare Sanftmuth. Alfr. 88); Diese totale Un-e–keit durch irgend ein fremdes Urtheil. 8, 59 etc.; scherzh.: Messen wir also unsere beiden Un-e–keiten! 4, 15. —
~LrN, intr. (haben): bebend sich heftig bewegen und tr. oder faktit. (s. schütteln 2):
1) mit Obj.: Sie schütterte .. ihr Laub. 2, 44; Stürzt sie .. den Boden sch–d nieder. 1, 208; 2, 23; 25; Sein Schütteln schüttert Rittersitze. 7, 157; Bauch-sch–des Lachen. 20, 153; Nicht wird sie | .. sch. der Mitternacht Frost. D. 1, 69; 2, 67; Rh. 2, 136; Er schüttert .. die Waffen. 2, 134; 30b; Erdbeben schüttre diesen Goldpalast. 2, 111; 205; Wenn der Süd sein schwarz Gefieder schüttert. 2, 69; Il. 9, 9, 583 etc. —
2) o: Obj., faktit. (s. 4) = sch–d schallen, dringen durch Etwas etc.: Wenn die Schüsse sch. Gd. 90 etc.; Sein Kommando „Halt!“ schütterte durch die Karavane. Neap. 71; 107; Jammergeschrei, das durch Mark und Bein schüttert. Jos. 35; 26; 2, 51 etc. —
3) intr.: o. Uml.: Daß ihm die Lenden schutterten. 5, 6; 1, 373b; 550a etc. (s. Tr. 73, vgl. schaudern), — heute gw.: Die Erde schüttert. 12, 201; 13, 225; 19, 343; Den Erdboden sch. machen. Lut. 1, 218; Daß die Locken schütterten. M. 3, 114; 359; Er schütterte vor Lachen. 1, 86; Lachte, daß ihm der Bauch schütterte. 4, 28 u. o. —
4) adjekt. Partic. Präs. (zu 2 und 3): Im sch–den (2) Sturme. Po. 1, 31; 1, 125; 436; 454; Die sch–de (3) Pforte. Ov. 2, 768; 25, 350 etc. —
5) subst. Jnfin. (zu 2; 3): Das Sch. (3) der Maschine. 4, 344; Wir fielen von dem Sch. (2) über einander. Reis. 39a; 161 etc., vgl.: Schütterungen. SchM. 22. — Zsstzg., s. zu 1; 2 die von schütteln, zu 3 von beben, z. B.: Aūf- [1]: Als der Donner .. Alles aufschütterte. E. 230; 101a; N. 145 etc. — I. Durch-: tr.: schütternd durchdringen, s. [2]: Es durchschütterte Annele. Ed. 320; Durchschüttert hatt’ ihn ganz | der Schrecken. 171a; Krankheiten, welche den Leib des Jünglings d. B. 2, 7; 4, 273; Da sie sogar die leblose Natur mit Wonnegefühlen durchschüttert. 16, 107 etc.; Weltdurchschüttrer. Pind. 83. — II. Dúrch-: intr. [2]: s. I: Mallet’s d–des Buch. 6, 298 etc., vgl.: Es schüttert durch und durch. 29a. — Er-:
1) [1] Seine Standhaftigkeit wird hier mehr als erschüttert, wird überwältiget. 6, 51; 7, 120; Hat dieser Auftritt euch . | gerührt, bewegt, noch mehr: erschüttert. 6, 374; Nicht erschüttert, kaum bewegt. 31, 58; Daß er, wo nicht völlig wankte, doch ziemlich erschüttert wurde. 2, 49; Das Zwerchfell zu e. Luc. 1, 119 u. o.; veraltend st. schütteln (s. d.): Seinen Spieß e. 1, 141 etc., s. auch: Seinen Spieß erschütten. 164b; Mit Erdbidem erschüttet. EfA. 2, 2, 675; Sp. 22b etc. —
2) [2] Dieser Zug des .. Undanks erschüttert [Einen]. 8, 305; N. 4, 117 etc. —
3) [3] Erschrak und erschuttert. 3, 8; Fr. 95 etc.; Das Feld erschütterte vom .. Geschreie. 371; A. 1, 182; 4, 2, 485; Ros. XIII; 2, 47; 10, 114; Alle Bäuch’ .. erschütterten. 2, 120; Od. 12, 416; Vor dem so Meer und Luft e. 2, 111 etc., vgl.: Daß der Leib desto weniger erschütte. Sp. 26a etc. —
4) veraltend refl. = 3: Sich dafür e. 1, 365a; A. 2, 197 etc., vgl.: Sich erschütten. 1, 545a; Th. 112 etc. —
5) [4] Tief e–d. 13, 56; Ein e–d Ach. Od. 1, 25 etc., auch mit Obj.: Die olympos-e–den Locken. Lied. 359; Welt- 32, 289) etc.; mark- R. 4, 294; Pr. 1, 261), seelen- M. 19, 965), herz-e–d etc. —
6) Unerschüttert. 12, 135; Morg. 215; Od. 19, 493 etc. —
7) Erschütterungen — des Gemüths Y. 1, 22), der Lachmuskeln Hamb.
8) etc.; Boden- Gsch. 103), Herzens- 5, 172), Staats- 1031a) Erschütterung etc. —
9) Er- schütterer, vgl.: Neptunus der Erschütter .. des Meers. 47b = Erd- Od. 11, 252 etc.), Gestad- (Il. 9, 362 etc.), Länder- (13, 59 etc.), vgl.: Der Land- undMeer-Erschüttrer [Vulkan]. Ph. 13, 183 etc., ferner: Alles- 2, 1266²), Welt- (4, 522²⁴) Erschüttrer etc. — Wég-: Den Schlaf w. Arm. 94, schütternd verjagen. — Zer-: schütternd zerstören, vgl.: Ein Erdbidem .., der zerschüttet das Münster gar übel. 707b etc. —
~ig, a.: Bergb.: in Geschütten vorkommend: Sch–e Berg- arten. BdE. 246.
Anm. Ahd. scutjan, scuttan, mhd. schüt(t)en, schütten, auch = schütteln (ahd. scutilön); schüttern (erst nhd.), s. 6, 425 ff.; 3, 417 ff., theilw. (s. 424) sich berührend mit schützen, vgl. beschützen, mhd. beschüten; Schutt 1c; Schütz 8a; s. 4, 683.
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