Schurz
Schúrz, m., –es; Schürze; Schürzchen, lein; -:
1) verhüllende Bekleidung der Schamtheile: Sie flochten Feigenblätter zusammen und machten ihnen „Schürtze“. 1. 3, 7 („Schürzen“ Um den Leib ein wulstig Band, | den derbsten Sch. von Zweig und Blatt. 12, 52 etc.; Der Erste, welch ohne Sch. zu Elis lief. 11, 221; 1, 239; Blumenhut und Sch. bleiben die Zeichen eines Laufers. M. 1, 188; 170; Ein Laufer-Sch. 182 etc.; Bade-Sch. (od. -Schürze. Erzn. 253 etc.). — 2) (s. 1) eine Bedeckung des Unterleibs, die man zum Schutz der Kleidung über- oder vorbindet, bald mehr, bald minder weit herauf- und herumgehnd, also zuw. auch die Brust oder den Hintern, zuw. auch Beides mitbedeckend (so z. B. nach in Franken = Kittel der Landleute). 13, 4 etc. Häufiger gilt hier: Schürze, f. (s. d.), doch z. B. von Männern: Legt ab nun Sch. und Kelle. rath Garb. 50; Gärtner-Sch. 5, 223; 20, 281 etc. (s. Sch.-Fell und 7), vgl. auch: Panzer-Sch. (oder-Schürze), aus Drahtgeflecht am Harnisch zur schützenden Bedeckung des Unterleibs; ferner für Frauenzimmer: Sieh meinen [der Schwangern] Sch.; | mein goldner Gurt war sonst zu lang, | jetzt ist er mir zu kurz. 85a; Schüttl’ ich die Acheln dir schäkernd vom Sch. 3, 43; Weiber-Sch. 2, 12 etc. — 3) zuw.: Etwas, womit oder worin Etwas zusammengeschürzt (s. d.) ist, z. B.: In einem Filet-Sch. gefangen etc. 2, 71; bildl.: Doch hast du dich nur gefasset kurz, | mache länger deiner Rede Sch. Mak. 2, 225 etc., s. 4; 6. — 4) in best. Fällen: lebende Wesen, die — und insofern sie — „zusammengeschürzt“ sind (vgl. Koppel 2), nam.:
a) in größern Landwirthsch., wo die Schweine je nach ihrem Alter in versch. Stallungen gebuchtet sind, je eine Gesammtheit so zusammengestallter. —
b) Daß sie die Classificatores, je zwei und zwei, einen von unserer, den andern von ritterschaftlicher Seite zusammenschürzen, hiernächst der gesammten Schürzen separate Aussage separate ad protocollum nehmen etc. § 24; Die sechs Taxatores in drei besondern Schürzen .. vertheilen etc. Beil. 45, — in Sachsen (nach lung) Sch., m. — 5) Bauk.: = Rauchmantel (s. d.). — 6) Bergb.: eine Kette, die um Etwas geschürzt oder womit Etwas zusammengeschürzt wird etc., s. 1030; Fang-Sch. (oder -Schürze), am Sturzplatz etc. — 7) Böttch.: Ziegen-Sch., s. Hopf 1, — etwa nach dem vorzubindenden Ziegenfell (s. 2)? — 8) Kochk.: Sch., Schürze, bei Geflügel: die Haut vom Brustknochen bis zum Bürzel. — 9) Salzw.: in den Salzkothen der untre stärker mit Stroh belegte und mit einem Brett verwahrte Theil des Dachs. — 10) weidm.: s. Scheibe 21a (vergl. 1 und Feigenblatt 2).
Anm. Von 6, 551 zu ahd. scurz (kurz) gestellt (s. schürzen und niederd. schort, Knotenschleife etc.), vergl. 3, 406, der aber auch auf altn. skyrta (Unterrock), engl. shirt (Hemde, — dazu Shirting) verweist.
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