Schurf
Schurfen
schürfen
Schursig
Schürgen
Schurigeln
Schuriegeln
schürig
Schúrf, m., –(e)s; Schürfe; - (s. Schar, Anm.):
1) in die Erde gemachte Grube, Offnung: Versäume nicht, den Sch. jedesmal wieder zuzuwerfen. M. 5, 106; nam. (Bergb.) zur Auffindung bauwürdiger Lagerstätten (s. schürfen): Das Silbererz lag zu Tage; man brauchte bloß Schürfe zu machen, um dasselbe in großer Menge zu finden. 1, 690 etc., s. 218; Ankehr-Sch., zur Leitung von Quellwasser ins Haselgebirge Behufs der Bildung von Soole. 10 (s. Ofen 6); Frei-Sch., Gebiet, worin Jemand die Freiheit und das Privileg des Schürfens hat. 83; Neu- Sch., vom Tage aus begonnen. 173, vgl. Rösche 2 etc. —
2) weidm.: aufschärfender (s. d.) Schnitt. — 3) (s. schärfen 4) schrammende Verletzung: Er weichet aus dem Wurf, | bekommt nur einen leichten Sch. 360. — 4) s. Schorf. —
~en: s. schurben; schürfen. — Schürfen, tr., intr. (haben): 1) = schärfen (s. d.) 2; 4, s. — 2)Bergb. etc.: einen Schurf (s. d. 1) machen: Das Sch., welches im Niedertreiben kleiner Schächte besteht etc. 1, 166; Sch. und scharren. SW. 6, 289; 16, 107; Sar. 137b etc.; Hat man bald nach Erzen, bald nach vergrabenen Schätzen geschürft. KlSchr. 1, 28; 12, 66; 162 etc.; Die [Dorfgeschichte] hat ... das Gold im Volke treu geschürft zu Tage. 2, 84 etc.; Eine neue Schürfung gemacht. 4, 68b etc.; Schürfer; Frei- schürfer, Besitzer eines Freischurfs (s. d.), so auch: Frei-sch., einen Freischurf besitzen. — Zsstzg. z. B.: Āūf- [1]. — Aūs-: Reiche Gänge a. Sar. 1a. — Eīn-: Die [Minierer] haben da und dort eingeschürft. Ver. 143. — Er-: Einen Gang e. etc.; übertr., bildl. 6, 123; 1, 65; EE. IV etc. —
Schúrsig: s. schorfig. — Schürgen etc.: s. schüren, Anm. (zuschüren). —
Schūri(e)gelnSchūri(e)geln etc.: s. ebd. und: Schuh-riegeln. —
Schürig, a.: 1) hochd. gw. nur in Zsstzg. mit Zahlw.:
a) (s. Schur 1a) jenachdem die Schafe ein- oder zweimal jährl. geschoren werden: Ein-, zwei-sch–e (oder -scherige Schafe, Wolle, auch: Halb-sch–e [= zwei-sch–e] Wolle, halbjährlich geschoren und daher kürzer als die Einschur (s. g). Vergl. (ugw.): Unter der Brust woll-sch–er Böck’. Od. 9, 442 = der wolligen Böcke. —
b) (s. Schur 1c; mähdig) von Wiesen, jenachdem sie jährlich ein-, zwei- oder dreimal gemäht werden: Verwandlung einer ein-sch–en Wiese in eine zwei-sch–e. f. 13, 173; Gschw. 2, 108; Drei-sch–e Wiese. Leb. 1, 303; (55) 251b. —
c) (s. Schur 2) nam. von Sammt, nach der Anzahl der Pol-Kettenfäden (denen gw. die doppelte Zahl Grund-Kettenfäden entspricht): Trug einst drei- sch–en Sammt. Winterm. 4, 2 (Vore three–pile). —
d) von Ofen, nach der Zahl der Schürlöcher (vgl. Schur 5): Außer dem .. drei-sch–en Ofen sind in Rüdersdorf auch vier- und fünf-sch–e. 2, 332; 215 etc. — Ferner übertr.:
e) Zwei-sch. (s. f; g): sich zu doppeltem Zweck verwenden lassen (vgl. zweischneidig etc.): Wo alle Ding zwei-sch. sind, daß man sie brauchen kann zu Schimpf und Ernst. Ph. 3, 121; 2, 181 etc. —
f) (s. e) Daß mir alle Menschen .. verrückt erscheinen. Das geht so weit, daß ich mir manchmal selbst zwei-sch. vorkomme. Zelt. 2, 403, vgl. (s. 2): Was redt er da wieder so aus-sch. [albern]? Stadtsch. 1, 228 und g. —
g) (s. a) Halb-sch., nichts Rechtes und Volles seind: Eine halb-sch–e [Musik], welche schwache, jammervolle, erbärmliche Empfindungen auszudrücken Belieben hat. 3, 157; Unser Staat und halb-sch–e Republik. NK. 4, 316 etc., auch: Ein halbschieriger Einfall. 7, 44; So ein halbschieriger Gesell! Äq. 1, 133 etc., s. 2. — 2) mundartl., s. nam. schierig und Zsstzg. 1, 341; 2, 316; 319 (vgl. 1f; g).
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.