Schmink
Schminke
schminken
Schmink, m., –(e)s; –e:
(vralt. mit Grundbegriff des Streichens):
1) Peitschenstreich. Fr. 344, s. Schmicke, Schmitz, — vergl. bei 2, 209b: Eine Schminke Butter etc. = (bair.) „ein Schmitzen, Portiönchen, soviel z. B. die Mutter an Brei auf einmal in den Mund streicht“. etc. —
2) Schminke: Mit ihrem Sch. und Heucheln. SW. 61, 28. —
~e, f.; –n: 1) ein Mittel, durch dessen Anstrich man sichtbare Theile des Körpers täuschend (verschönernd) färbt: Sch. der Schauspieler. 1, 96; Weiße, rothe Sch. Jt. 1, 66 etc.; Augen-Sch. s. v. 1; Backen-, Gesichts-, Wangen- Sch. (s. b) etc.; Weiß-, Roth-Sch.; Bleiweiß-, Karmin-, Mennig- Sch.; Fett-Sch. 981 etc.; Theater-Sch. 982 etc. —
a) übrtr.: täuschender, auf Täuschung berechneter Schein etc. (s. Farbe 1e; Anstrich): Ohne Sch. [ungeschminkt, aufrichtig ꝛc]. Or. 2, 51; 5, 180 etc.; Die Wahrheit unter allerlei Larven und Sch–n an den Mann zu bringen. 8, 321; 703a; Die natürliche Schönheit der Geschichte mit der Sch. der Dichtkunst verschönern. Luc. 4, 86 etc. —
b) zuw. nur von einer hohen Farbe, ohne Nebenbegriff der Täuschung, z.B. v. Blut: Die Sch. .., | mit der er mich hier sieht gemalt. 6, 216 ꝛc; Die Sch. des Wohlbehagens färbte ihre Wangen. 3, 24 etc.; Esther’s Wangenschmink und rosengleicher Mund. 8, 305) etc.
c) Butter-Sch., Orlean (s. d.), womit man die Butter verschönernd, täuschend rothgelb färbt. 7, 465. —
2) Bienenz.: Sch., Bienen-Sch. W. 5), Etwas, womit die Bienenkörbe etc. zur Anlockung der Bienen bestrichen werden. —
~en, tr.: mit Schminke — worauf die Hinweise in [] deuten — bestreichen:
1) [1] Das Angesicht (2. 9, 30 etc.), sich 23, 40 etc.) sch. — und schmücken etc.; (Un-) geschminkte Damen etc.; mit Angabe der Wirkung: Der Schauspieler schminkt sich roth, alt, jung, dick etc. u. im substant. Infin. ohne sich (s. d. †): Hinsichtlich des Dick-Sch–s. 320. —
2) [1g] Seine Laster mit dem Namen und Scheine der Tugend zu sch. 27, 171; Mit Lächeln heuchlerisch des Herzens Kummer sch. 10, 96 etc., bes. oft im Partic. pass.: Geschminkt und gleißnerisch schreiben. 13, 207; Geschminkte und gefärbte Lehre. SW. 61, 38; Po. 3, 76 u. o. (s. auch schmeicheln 2k) u. Ggstz.: Er stellte sich ungeschminkt dar, wie er war, und heuchelte nicht. 4, 209; Die Natur, die .. ungeschminkt, nur landhaft aufgeschmückt, | .. glänzet. 2, 140; 23, 15; 15, 1; Luc. 3, 148; 269 etc.; Die (Un-) Geschminktheit. — 3) [1b] Unsre Wangen immer höher | mit der Tugend Purpur sch. 1, 48; Wie manche frische Dirne | schminkt sich aus jenem Bach! 3, 90; Das rothe Gewölk schminkte den Säugling. 7, 115; 5, 197; Ep. 1, 224; 15, 138 etc., auch (s. 1): Die ältsten Moden schminkt ein Einfall wieder jung. 184 etc. — 4) [1c] Butter sch. etc. — 5) [2] Die Bienenkörbe sch. etc. — Zsstzg. z. B.: Áb-: Das Ahnehmen der Schminke, das sogenannte A. 984. — Án-: Sich mit rother Farbe a. B. 66a; Mag ein Demant mit Glas sich putzen? | schminkt Tugend sich mit Ehren an? 20 etc.; Sich Jugendfrische a.; Er entkleidete die Schrift ihrer angeschminkten Unmittelbarkeit. SchJ. 1, 4; Angeschminkter Schein. 1, 246 etc. — Āūf-: Bis unter die Augen aufgeschminkt. Ber. 103 etc. — Be-: Beschminkte Eitelkeiten. Lustw. 315. — Über-: Du befleckst | der Seele Schmuck .. mit überschminkten Üppigkeiten. Bibl. 6, 176). — Um-: Der Schauspieler schminkt sich für das nächste Stück um [anders]; Umschminkungen. 1092. — Ver-: mit Schminke verdecken: Nicht Stolz verschminkt die Narbe Marengo’s dir. — Wég-: (Bühnenspr.) Den rasierten Bart etc. w. 982, s. ver-sch.
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