Schlummen
Schlummer
schlummerhaft
~rig
~erig
schlummern
Schlúmm~en: s. schlummern. — ~er, m., –s; uv.; -:
1) Schlaf (s. d. und die Bsp. dort):
~erhaft, a.: a) gw.: leiser oder Halb-Schlaf, aus dem man leicht erwacht: Leiser, leichter, sanfter, süßer, erquickender Sch.; Keinen festen Schlaf, nur einen unruhigen Sch. finden. 12, 274 etc. —
b) doch findet sich auch: Fester Ven. 59), tiefer Luc. 1, 60), bleierner Sh. 554; pert Pfl. 2, 254; 249, s. c) Sch.; Wo ich den eisernen Sch. [des Todes] schlafe. 83; Nimmer erweckt ihn der fröhliche Reigen, | denn der Sch. der Todten ist schwer. 507a etc. —
c) auch: Nachdem soviele durch den Despotismus eingeschläferte Kräfte aus ihrem langen Sch. wieder aufgewacht. Ver. 80; Sch. der Sinne. 16, 85 etc. — d) personif. = Sch.-Gott. 1, 254 etc. — c) seltne Mz.: Wo die Sch. nie dem Neid der Sorgen weichen. 25, 195; vrkl.: Hatte mich ein kleines Sch–chen angewandelt. Petr. 1, 67. — f) Zsstzg. (s. die von Schlaf), z. B.: Es lebt . ., was tief | Auf- erstehungs-Sch. schlief. 1, 68; Halb- Sch.; Wo .. Friedrich im Löwen- Sch. ruht. Athen. 7; Mittags-Sch. H. 2, 76; Er war aus dem Noth-Sch. [gewaltsam erzwungnen] glühend aufgefahren. Seelen-Sch. 2, 188; Todes-Sch. Ph. 3, 277; M. 10, 36 etc. — 2) Schlaf-, Nachttrunk. Mak. 2, 23; Bann 2, 117. —
schlummerähnlich: Sch–e Bewusstlosigkeit. N. 1, 266. —
~(e)rig~(e)rig, a.: schläfrig: Sch. sein. Rom. 201; Mit sch–en Augen. 1, 100a etc. —
~ern: 1) intr. (haben): in Schlummer liegen (s. schlafen): 5, 27 etc.; Der Hüter Israel schläft, noch „schlümmet“ nicht. 121, 4; Ihre Augen sch. 13, 15; 6, 4; Ich will .. nicht lassen .. meine Augenlieder „schlummen“. 132, 4; Sie sch. mit ihren Augen. 28, 27; Was mir in meiner Ahnung geschlummert, wurde mir zur wachen Anschauung. D. 2, 168; Ich schlief nicht, ich wachte nicht, ich schlummerte. 15, 277; 13, 364; 22, 210 etc.; Schlummre, wie im stillen Heiligthume, | hingesäetes Gebein. 190; Po. 1, 65; Jt. 1, 216; A. 2, 23 etc. —
a) mit Accus. der Zeitdauer: Zwei Stunden; die Nacht sch. etc., zuw. tr.: So hätt’ ich nun vielleicht die Todesnacht | verschlummert. .. Nun muß ich noch sie sch. Lieb. 140 etc.; Todesschlummer, bald wird dich mein Leib dort sch. M. 10, 36 etc. —
b) tr. (mit Angabe der Wirkung): Daß ich mich ins Gras legte und mir .. eine fliegende Gicht in den Leib schlummerte [sch–d zuzog], die etc. Merck 1, 290 etc. — 2) Mich schlummert [schläfert]. — 3) dazu: Schlummerer (s. Abenteurer, Anm.). — Zsstzg. vgl. die v. schlafen, z. B.: Āūs-. — Die Nacht d. Po. 1, 283; Il. 2, 24; Od. 5, 154 etc. —
Durch-: Eīn-: 1) intr. (sein): Als der Streit .. nicht sowohl beigelegt als eingeschlummert war. 10, 124; 27, 313 etc. —
2) tr.: s. einschläfern: Den ich mit kahlem Geschwätze einschlummer. 1, 239; Die Nacht .. schlummerte den Erdkreis ein. 119 etc. — Ent-: intr. (sein): 1) ein-sch.: Er „entschlummet“, ward ohnmächtig und starb. 4, 21; Wann überlange Nächte | e. mich du weißt wohl was? nicht lässt. 55b; 1, 197; Ein hohes Loblied, | .. [vor] dem alle Töne | sanft e. in heilig Schweigen. 16, 120; H. 2, 74; Einige werden e. [ohne Todeskampf verscheiden, s. hinauf-, hin- über-sch.], es werden Einige sterben, | Einige .. des Todes sterben. M. 10, 53; 5, 120 etc. — 2) (ugw.) sich vom Schlummer freimachen, erwachen. 2, 134. — Fórt-: fortfahren zu schlummern. 8, 275; 11, 254. — Hín- etc.: 14, 66; Das letzte H. [Tod]. 27, 458 etc.; Ihr sterbt nicht, ihr schlummert | nur zu dem Gottversöhner hinauf. M. 8, 599 etc.; Hin- über-sch. Mus. 1, 299; JP. 73 etc.), — ins Grab M. 3, 134), ins Jenseits etc. — Nīēder-: schlummernd niedersinken. Po. 1, 48; Rh. 3, 258. — Ver-: tr.: 1) Eine Zeit Lieb. 140; 20, 285) v., schlummernd verbringen. — 2) Etwas v., durch Schlummern versäumen, verabsäumen, darum kommen: Unsern Menschenwerth nicht in allzuträger Sicherheit zu v. F. 247; Einholen zu wollen, was sie .. verschlummert. Leg. 2, 108. — Zū-: Schlummre sanft dem Himmel zu! 1, LXII, s. hinüber-sch. — Zurück-: schlummernd zurücksinken: In Gottsched’sche Natürlichkeit . . z. 1804) 1, 187.
Anm. Schlummern, mitteld. slumme(r)n, vgl. altnord. sluma, schweigen; den Muth sinken lassen, s. 3, 449.
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