schlingbar
Schlinge
Schlingel
Schlingelei
schlingelhaft
schlingeln
Schling~bar, a.:
was zu schlingen (s. d. 1; 2 und Zsstzg.) ist, z. B. = verschluckbar. Bl. 2, 59 etc. —
~e: I. f.; –n; –chen, lein; –n-: 1) biegsam sich Schlingendes oder Geschlungnes, z. B.:
a) Pflanzenranke (s. 3a, vgl. Gabel 2d): Reb(en)-Sch. Or. 1, 21; Tit. 41 etc. —
b) Sch., Draht-Sch., Draht-Ohse (s. d., vgl. Heft 2a). —
c) Ruderstropp (s. d.). 4, 297 etc., s. 2. — 2) (s. 1) bes.: sich zusammenziehnde Sch. oder Schleife (s. d. 3; 3b), z. B.: a)Hals-(Musäus M. 2, Hanf- N. 2, 6) Sch., um den Hals eines zu Erhängenden etc., vgl. so: Weiden-Sch. Garb. 32 etc. — bes. zum Fang, z. B.: b) schleudernd geworfen: Einem etc. die Sch. über den Nacken Rost. 13b), um den Fuß 58b) werfen; Wurf-Sch., s. Lasso etc., vgl. c. — c) verborgen gelegtod. aufgestellt (s. Dohne, Schleife 3b), eig. und übertr. (vgl. b): Geheime, feine, unsichtbare Sch–n etc.; Einem, seiner Unschuld etc. Sch–n legen; selten: Sch–n einlegen. Ps. 140, 6; Sch–n ausstellen. 8, 297; Um Jemandes Füße Sch–n 505a), magische Sch–n M. 1, 198) legen, ziehn 11, 48); Die Sch–n zurücken (s. d. 2: 5, 286a), zusammenziehn 1074a) etc.; Die Sch. sehn, merken, fliehn, vermeiden etc., zerreißen; Jemand fällt 5, 122), rennt 4, 31), wirft 1056a) oder stürzt (733a) sich blind in die Sch., fängt sich in der Sch. 38, 17; 16, 159), liegt in seiner eignen Sch. (12, 316) etc.; zieht den Kopf 5, 267b) oder sich 8, 413), schleicht sich 117b), ist 11, 216) aus der Sch. etc.; Einen in die Sch. bringen 1088b), locken, ziehn Gal. 1, 6) etc.; aus der Sch. entspringen lassen Rost. 103b) etc.; Daß diese Einladung nur die Sch. sei, ihn zu fangen. 712a; Fürchtet ihr | der Arglist Sch–n. 492b; Daß ihr mit aller eurer Feinheit die Sch., womit ihr mich zu fangen hofftet, nicht so unsichtbar weben konntet. 21, 78 etc. Zsstzg. eig., s. Dohne etc.; übertr. (vgl. 1 und b): Es leget uns das Glück die Ehr- und Wollust-Sch–n. | Da fangen wir uns selbst. 2, 31; [Waldesrauschen] fängt wie mit Liebes-Sch–n | Geist, Sinn und Leben ein. Gd. 102; Des wunderbaren Knotens Räthsel- Sch., | die euch umstrickt, zu lösen. 13, 333 etc. — 3) Bot.:
a) (s. 1a) die Gatt. Periploca „mit schnurförmig sich schlingenden Stengeln“. 3, 1033. —
b) Sch., Koth-, Weg-Sch. = Schlingbaum (s. d.), wohl Umdeutschung von Kalinke (s. d.), doch vgl. 3, 451. — 4) s. Schlenker 1; bei 658a auch: ein Theil der Lafette. — II. n., –s; uv.: in Zsstzg.: Ge-:
1) das Schlingen (s. d., nam. 1): Das G. und Gefreß. —
2) ein Ganzes sich durch einander schlingender Theile (vgl. Gewebe etc.), z. B.: Das neuste G. der Wanderjahre. Zelt. 5, 242; In einem Wust und G–e von Spitzfindigkeiten. M. 106 etc., vgl. (nach Ich schlich durch das Geschlingel der Gassen. —
a) nam. oft von Pflanzen. Pet. 2, 26 etc. und z. B.: Baum- Herm. 1), Reb- Or. 1, 242), Wald- (2, 9), Wurzel- Ästh. 2, 100) G. etc. —
b) Fisch.: G. des Netzes (s. d. 1a). —
3) Müller.: G., Stein-G. 2, 672), die den Bodenstein umschlingende Einfassung, „Steinkasten“, vgl. Lauf 9. —
4) Kochk. etc.: der Schlund mit den daranhangenden Eingeweiden bei Schlachtvieh und Wild (s. Lunge 2a; Geräusch 2; Geschneide 2), auch: Geschlinke. J. 109a; das Geschlünkel, Geschlunkel. (wie Schlunk = Schlund, s. schlinden, Anm.; doch nach 525 zu 2 als die verschlungnen Theile): Kalbs- Kochb. 159), Lamms- (177) G. —
~el, m., –s; uv. (–s Börne 4, 29; Par. 1, 136; Merck’s Br. 1, 298 etc.); -: wie Schliffel (s. d.), Scheltw. nam. für junge Burschen, zunächst insofern sie sich faulenzend und auf lose Streiche sinnend umhertreiben, dann ver- allgemeint, etwa = Taugenichts, Nichtsnutz, wobei der scheltende Sinn zuw. zurücktritt (vgl. schlenkeln, schlingeln 1): Faule, grobe, unwissende Sch. etc.; Daß bei seinen Sch–s von Köchen er nie so gut gegessen. 295 etc.; Schlüngel. Ros. 60b; Schl ungel. SW. 56, 2 etc.; Jetzt freit seine Tochter einen .. jungen Geld- Sch. M. 1, 263; Der Grazien-Sch. der Revolution, Camille Desmoulins. Bl. 1, 326; Sau- Sch. Lärm 35 etc., selten fem.: Vollendete Sch. und Schlingelinnen. Sch. 324. —
~elēī, f.; –en: Schlingelstreich. Jahr. 1, 90 etc. —
~elhaft, a.: in der Weise eines Schlingels. A. 1, 383; R. 2, 125 etc., vgl.: Faulschlinglicht. torius Katzenveit 91. —
~eln: 1) intr. (haben): sich schlingelhaft umhertreiben: Sie hätten mich viele Tage um das Haus können sch. sehen im Nichtsthun, ohne mich an die Schule nur zu mahnen. 5, 52 etc. — 2) tr.: Einen „Schlingel“ etc. schelten. Ich hunzt’ und schlingelte mich herunter. Kr. 27.
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