Schleifen
Schlēīfen: I. schliff; geschliffen; -: * 2) (obrd.) abnutzen (vgl. 1):
1) intr. (sein, haben): schlüpfen, gleiten, sich an- oder aufstreifend bewegen, s. 3, 436. In dieser Bed., die der faktit. II zu Grunde liegt, im Allgem. vralt. und in den noch üblichen Anwend. schwankend zw. starker und (s. II) schwacher Abwandlung:
a) vralt. statt schliefen (s. d.), z. B.: Aus jedem Ei schleift nicht mehr denn ein Junges aus. Th. 97 (statt schleuft); Wie das Wasser in die Erden „verschleifft“. 2. 14, 14 etc. —
b) sich über den Boden und an demselben hinbewegen, allgm.: Das Zwingen. Solches thut kein Stück Wild, sondern es schleifet gerade vor sich weg. J. 95a; Der Hirsch schleift in tiefem Boden mit den Nerven, so zwischen Ballen und Oberrücken sein, breiter ein als das Thier. 1, 11a etc.; Eh sie durch seinen Schatten schleift. Fr. 422, s. II 1i. —
c) (s. b) schlarfen (s. d.): Der die Füße so wenig hob, daß man die Sohlen bei jedem Schritt gegen den Boden sch. hörte. 7, 359; Alle erdenklichen Arten von Pantoffeln . . kamen geschlurft, geschleift [II], geklappert. Mus. 1, 63. —
d) (s. c) sch–d tanzen (auch m. Obj.): Die Zwerglein schuheten ihr die glühenden Pantoffeln an und G. schliff mit ihr einen so raschen Schleifer (s. d. 4) längs den Saal hinab. M. 1, 95; Daß da ein Mädchen seine gute anderthalb Stunden gewalzt und geschliffen hätte. Geigen, Pfeifen | muntern auf zum Sch. 3, 47 etc., vergl.: Zum Drehen und Walzen und lustigen Hopp. .. Da ringelt’s und schleift es. 1, 158 etc. —
e) auf dem Eis etc. sich gleitend fortbewegen, glandern etc. (schweizr. schleißen; ferner: schlittern. Jos. 173; V. 245 etc., niedrd. etc. schliddern, z. B.: Lammf. 1, 132; 1, 560 etc.): Leb. 210; Die Straßenjugend, welche auf den glatten mit Schnee bedeckten Trottoirs lustig schleifte [II] .. Stellte einen Fuß auf die Schleife. Nam. 1, 55; Das Sch. auf dem Eise sowohl mit Schlittschuhen als ohne. Bl. 1, 165; Er schliff weiter und weiter auf den Eisbahnen. Vog. 1, 214; Wir sind geschliffen; es ging so geschwind! Heim. 262 etc.; Einen ein-sch. [ein Bein stellend hinstürzen machen]; hin-sch. [weiter sch. als er]. — 2) tr. (s. 1): Etwas durch gleitendes Reiben mit feinrauhen, in die Oberfläche eingreifenden Substanzen bearbeiten, nam. (ineinandergreifend):
a) glättend und Glanz gebend: Glanz-sch. 2, 860; Das Sch. und Polieren (s. d.) der Messerschmiedwaaren (s. c). .. Das Vor-Sch. .. Die meisten Artikel werden auf nassen Steinen geschliffen. .. Das Naß- Sch. giebt eine feinere Fläche als das Trocken- Sch. .. Durch das Fein-Sch. oder Schmirgeln, welches auf das Vor-Sch. folgt, wird derjenige Grad von Glätte und Glanz hervorgebracht etc. 635 etc. —
b) das Obj. formend oder auch in die Oberfläche desselben best. Figuren etc. einschneidend, z. B.: Glas-Sch. und Glasschneiden etc. 170 ff.; Das Sch. optischer Gläser. 173; Das Sch. der feinern Edelsteine. .. Beim Diamant-Sch. 3, 404; 1, 541 etc.; Nach dem Schmieden ertheilt man den Feilen durch Sch. [„Blank-Sch.“ 761] auf großen schnell umlaufenden runden Schleifsteinen genau die nöthige Gestalt und reine Oberfläche (s. a). 762 etc.; In geschliffener Flasche. 5, 10; Von den hohen hohlgeschliffenen Schrittschuhen... Die niedrigen breiten flach geschliffenen Stähle. 22, 253; Wohlgeschliffene Edelsteine in der Krone deutscher Literatur. 32, 292; Der den rohen Demant zum Brillanten schleift. 757b etc., vergl.: Den rohen Diamanten herabsetzen, weil er keine glänzende Geschliffenheit besitzt. Lut. 2, 219 etc. —
c) schneidig machen, schärfen, wetzen: Scheren, Messer, Sensen, Schwerter, Dolche, Beile etc. sch., (haar)scharf sch.; Auf dem [Stein] schleifst du. 3, 206; Mit frischgeschliffner Schärfe. 1, 225; Als ob die Guillotine nicht für ihren Nacken geschliffen wäre. 6, 46; 1046a; Sein Schwert gegen sich selbst sch. Luc. 6, 215 etc.; Ungeschliffen. 10, 10. —
d) übrtr., z. B.: Ich will den Staar von Gangolf’s Augen sch. 20, 168 (s. a, sie wieder hell und glänzend machen); Ein Verstand, den Fleiß und Übung schliff [schärfte, s. c]. 183 etc.; Trägt ’s mit den Scheren nicht, so werd’ ich Menschen sch. B. 4, 335), mich an ihnen reiben, meinen Witz auslassen; Einen rohen Burschen sch., polieren (s. d. 2a, vgl. Pathe 3d), — bes. im Partic.: poliert, fein etc.: Wohlgeschliffne leichte Reime. 2, 138; In diesen geschliffenen Zeiten und bei den durch sie geschliffenen Menschen. G. 92; U. 2, 219; Daß ihr Betragen artiger und geschliffener geworden. SchE. 78; 2, 275⁷ etc., dazu: Die Geschliffenheit [Schärfe] und lapidare Wucht seines Stils. R. 3, 234 etc.; Geschliffenheit (Politesse) und Höflichkeit. SchE. 10 etc. und bes. oft Ggstz.: Ungeschliffen [unfein, roh etc.]. 8, 184a; HB. 1, 147; 256 etc.; Ungeschliffenheit ihrer Sitten. 7, 181 etc.; Ungeschliffenheiten. — 3) (s. 2c) weidm.: Der balzende Auerhahn schleift, lässt (nach dem Hauptschlag) dem Sensenwetzen ähnliche Töne hören, s. Br. 286; Th. 185 etc., s. über-sch. I 2. — 4) Seifensied.: die Kernseife mit etwas Wasser sieden: Man nennt diese geringe Verdünnung der Seife das Sch. wohl . ., weil dadurch die glatte (nicht krystallinische) Seife entsteht. 3, 262 (s. 2a). — II. mit schwacher Abwandl., s. I 1, ferner:
1) faktit. zu I 1: Etwas so, daß es am Boden an- und aufstreifend sich hinbewegt, fortziehn (vgl. schleppen; schleipfen. SW. 26, 334; 610a etc., z. B.:
a) Die Panier’ am Boden sch–d. Span. 2, 154; Rasselnde Ketten etc. sch. 136a; 109a; 185a etc.; Bäume, Steine 1, 6) ins Thal sch. —
b) Das Pferd schleift den im Steigbügel hangenden Reiter; [Hektors Leiche wird] rückwärts am Wagen zu den Schiffen geschleift. Jl. 22 (Inhalt); Band an dem Wagen ihn fest, ließ so das Haupt nach-sch. (s. i) Staub wallt auf im Sch. 239b [„Ließ nachschleppen die Scheitel. . . Staubgewölk umwallte den Schleppenden. Il. 22, 398 ff.]; Bei den Füßen geschleift. HB. 1, 268; übrtr.: Ward ich .. durch alle [Empfindungen], die zwischen ihnen liegen, geschleift. Jul. 6 etc. (vgl. d). —
c) Der den einen Fuß schleifte. Mak. 1, 19; Schleift den Fuß im Reihen. 11, 187; Fuß-sch–de Rinder. Südr. 2, 224 und dazu: Scharen jener grauen Fußschleifer. 216 etc.; Füßschleifig. Garg. 44b. —
d) zuw. auch nur (vgl. b): Einen wohin sch., schleppen, mit Gewalt ziehn. 17, 6; 294 etc., vgl. mit sachl. Obj.: Ich hab aus dem Kloster mehr denn 1000 Thaler Werths geschleift. 118a etc. —
e) auf der Schleife (s. d. 2a) transportieren: Frachtgüter wohin sch. etc., vgl. (Bergb.): Die sch–de oder rutschende Förderungsmethode. .. Das Seilzeug des Arbeiters (Schleppers) . ., der das Geräth sch–d fortbewegt. 1, 176. — g) (ugw.) Wo .. Thränenwellen der Kocytus schleift [wälzt, rollt]. 3a etc. — h) refl.: sich schleppen, langsam und mit Anstrengung bewegen: Dem Greise, der an Krücken sich geschleift. A. 192; Sich als Hagestolz allein zum Grab zu sch. 11, 134 etc. — i) intr., z. B. (Fisch.): mit der Schleife (s. d. 2d) fischen; (weidm.): mit der Schleife (s. d. 2e) kirren, z. B. 2, 145a etc.; ferner (s. a; b): Die Schleppe, das Kleid, die Kette etc.; der Kopf des Reiters etc. schleifte [schleppte] auf der Erde und in Bezug auf die Langsamkeit: Das Schleppen und Sch. und dann wieder der Sturm und Drang. Sch. 6, 189. —
2) Bauten auseinanderreißend (die Theile hierhin und dorthin sch–d, s. 1a) u. dem Boden gleich machend zerstörend, schwzr.: schleißen (s. d. 2, vgl. schlopen, rasieren 2, demolieren): Festungswerke Jt. 1, 89), Festen 2, 2; 224a), Thürme 2, 270 ³⁷), Städte 9, 19), Wohnungen 9, 19), Dämme 875a; b) sch., auchver-sch. zer-sch. (s. d.); Wo gebaut werden soll, muß zuvor geschleift werden. 5, 180 etc. Übrtr.: Den Himmel zweier Liebenden 205a), das stille Glück einer Familie (191a) sch., zerstören. —
3) Laute, Töne etc. sch., sie nicht abgebrochen hervorstoßen, sondern gedehnt, gleichsam in einem Zug erschallen lassen, z. B.: In „Üblichkeit“ lautet „b“ abgestoßen, scharf wie „p“; in „Übligkeit“ schleift man das „b“ etc.; Das Wort heißt zu gedehnt und das nicht gnug geschleift. 1, 181 etc., vgl.: Daher auch Schoß (sinus) . . schleifichter ausgeredet wird als Schoß (germen). 2, 42; Die Töne in einander sch. oder ver-sch. (s. Schleifer 4); Geschleifter Doppelschlag; Er sang und schleifte und schliff [I 2c: die Scheren] und sang. 2, 227 etc., vgl.: Während bei uns die Worte in der Rede eng an einander gereiht werden, ja sich in einander ver-sch., ist die Sprache der Chinesen abgerissen .., es ist im Verhältnis zu unserer über-sch–den Weise mehr das Staccato etc. 30, 36. —
4) etwas Biegsames zu einer Schleife (s. d. 3) in einander schlingen (s. d. und knüpfen, Zsstzg.) etc.: Dem Hund das Hängeseil um (über) den Hals sch. oder um-, über-sch.; Einen Knoten ins Tuch sch., auch im Ggstz. (s. binden 3f): den Knoten aus einander (od. aus-, ent-, auf-)sch. etc.; seltner: mit einer Schleife versehn: Den Hut sch. [be-sch.]. —
5) Bauk.: Feuermauern, Schornsteine etc. sch., schief (statt senkrecht) auf- oder fortführen. —
6) Kartensp.: eine zuzuwerfende Karte verleugnen (vergl. Unterschleif). — 7) dazu:
a) Schleifung zu I und II, z. B. [I 2] der Brillen, Edelsteine, Messer etc. (vergl. Schliff); Des Reiters [II 1]; einer Festung [II 2]; der Noten [II 3] etc. —
b) Schleifer, s. u.
Anm. In I ahd. slifan, mhd. slifen; in II 1 sleifan, mhd. sleifen, s. schleichen; schliefen; 3, 434 ff.; 455.
Zsstzg., ohne* starkformig (zu I 2), mit * schwachformig, mit † schwankend, z. B.: Áb-:
1) [I 2]: durch schleifendes Reiben Etwas fortschaffen, — absichtlich oder unabsichtlich (so auch refl.); zum Vortheil oder Nachtheil des Obj., — dann auch meton., z. B.: Den Rost, die Flecken von der Klinge a. etc.; Die Klinge a., s. abziehen etc.; Die Ecken und Kanten a., z. B. an Steinen etc.; Da der Diamant von etwas trüblichem Wasser war und man die Spitzen deßhalb abgeschliffen hatte. 29, 26 [„,weg-sch.“ 25]; Daß die Gletscher wirklich im Stande sind, Felsen ab-zu-sch. 1, 46a; Auch schleift sich der Granit ebner ab. A. 1, 168; [Die Besen] schleifen sich leicht ab (s. 2) und die stumpfen etc. 23, 292; Einen abgeschliffenen Sechser. 3, 487 [dessen Eepräge sich abgeschliffen]; Ist sichtlich am Werk Viel ausgelaufen (s. d. 2b), abgeschliffen. Ver. 10 etc.; Abgeschliffen oder abgeschossen [abschüssig] heißt das Kreuz [des Pferds], wenn es nach hinten zu sich sehr merklich vertieft. Th. 1, 4; Abgeschliffen hab ich Das | an den Sohlen [s. d. und ablaufen 1b] schon. 4, 14 etc., auch s. [I 2d]: Daß sich Menschen an einander reiben und ihre Rauhigkeit a. Anthr. 281; Vers. 3, 136; Eine gesellschaftliche Unbildung, die er .. mehr und mehr ab-zusch. hoffte. 321 etc.; Zu sehr europäisiert .., abgeschliffen oder gar verschliffen. E. 141; 44; N. 2, 21 etc. (s. b). —
a) Durch seine leisen und allmählichen Abschleifungen bringt das Wasser .. staunen- erregende Effekte hervor. A. 3, 257; 1, 167 etc. —
b) Bei aller Abgeschliffenheit durch das Leben hab’ ich etwas Kindisches behalten. 11, 281 etc. —
Abgeschleiftes [Land] muß bei neuen Pflanzungen ohne gehörigen Mist radikal ausgesogen werden. Sch. 70; 374 etc., s. Abschleif. — *3) [II 1] fort-, hinab-sch. etc. — An-:
1) [I 2] Den Marmor a. A. 3, 230, an der Oberfläche schleifen etc.; Facetten a. 1, 316; 512 etc., übrtr. 1, 170; Mir die feinern | Weltmannssitten an-zu-sch. [I 2d]. Tr. 125; Bl. 1, 111. —
* 2) [II1] heran-sch. etc. — *3) [II 3] Töne a., als Vorschlag mit der Hauptnote verbinden (s. Schleifer 4). — *4) [II4] mit einer Schleife oder Schlinge anknüpfen etc.: Man schleift die Stäbe an. 2, 228b; Th. 4, 590; 2, 315 etc., auch intr.: Damit der Strick stark a. muß. 3, 390, sich zuziehnd an den Hals schmie- deutsches Wörterb. II. gen etc. — Āūf-:
1) [I 2] z.B. Etwas auf die Oberfläche ein-sch. — *2) [II 1] hinauf-sch. etc. — *3) [II 4]. — Āūs-:
1) [I 1]. —
2) [I 2] schleifend ausarbeiten, aushöhlen, aus Etwas fortschaffen (vgl. ab-sch. 1): Wenn hier auf einem Glas zwei, ja drei Farben vorkommen, so ist es durch das A. geleistet. .. Das Übrige wirdheraus geschliffen etc. 26, 107; 129; Von dem höhern Wasser ausgeschliffene [Felsen]. 121; Eine Scharte a., auswetzen; Das Zapfenloch hat sich ausgeschliffen, ausgelaufen; In den ausgeschliffenen metrischen Formen. 1, 2, 93 etc.; Im Kriege haben sie ihn [den Verstand] nur ausgeschliffen [II 1d]. 6, 329 etc.; Zur Ausschleifung geringerer Edelsteine. 8, 97 etc. — *2) [II 1] hinaussch. — *3) [II 4] Jetzt hub sie an, die Bänder aus-zu-sch. [sich entkleidend]. A. 9, 273 etc. — Be-: z. B. *[II 4] etc. — *Dahêr- [II 1]: Hektor dahergeschleift. Il. 23, 21 = Hektorn schleif ich herbei. 241. — I. Durch- [I 1] (vralt.): An allen Orten, die ich durchschliffen [durchschlüpft]. 2, 20 etc. — II. Dúrch-: 1) [I 2] schleifend durchlöchern. —
* 2) [II 1] hindurch-sch. — *3) (niedrd.) schmuggeln, defraudieren etc. (s. ein-sch. 2); Durchschleifer, Lurrendreher. Frisch. — *4) [II 4] Ringe, durch welche die Lenkseile durchgeschleift wurden. Rüstow gK. 23 etc. — Eīn-: 1) [I 2] (hinein-sch.): Trinkgläser mit eingeschliffenen Bildern. 2, 149 etc. — *2) [II 1] einschleppen (s. einschleichen 2): Damit nichts Zollbares eingeschleift werde. Gv. 173; B. 228a; 241a; Bel. 50; Ant. 1, 402 etc. — *3) [II 4] Bindfaden, in welchem .. ein Messingring eingeschleift wird. 2, 311; 322; 3, 362 etc. — † 4) s. [I 1e]. — † 5) s. [I 1b]. — Ent-:
1) [I 1] (vralt.) entschlüpfen, entweichen. V. 776; 783 etc. –– *2) [II 4]. — Fórt-: s. weg-sch. — Hêr- etc.: *1) [II 1] Durch Felsen hergeschleift, entstellt etc. 13, 293; Der Kutscher schleifte das Wrack langsam her. N. 2, 208 etc. — Ein Opfer .. zu dem Beil des Henkers hin-zu-sch. D. 93; Il. 22, 464 ff. etc.; auch: Ein verdrießliches Dasein hin-sch. [s. ver-sch. 3b]. 27, 373 etc.; Der theoretische Schlendrian schleift sich wieder so hin. 39, 379; 29, 387 etc. — Einen hinaus-sch. 14, 19; 3, 223 etc. — Jndem er Rußland aus dem byzantinischen Sumpf heraus- und nach Europa hereinschleifte. Bl. 1, 21 etc. — Die Baumstämme herunter-sch. Jos. 163 etc., s. daher-sch. — †
2) [I 1] z. B.: Da wird im Saal herumgeschleift [I 1d]. 2, 298 etc.; s. [I 1e]. —
3) [I2] s. aus-sch. 2; ein-sch. 1etc. — Nāch-: z.B.:
1) [I 2]. — *2) [II 1] Den andern Fuß nachgeschleift. 29, 253; 30b; Die .. Lanze beschwert ihn | nachgeschleift. 5, 664 166a; Der nachgeschleppte Speer. 229) etc., auch [II 1i] Mit n–dem Krepp. A. 2, 113 etc. — Nīēder-: herunter-sch. — I. Über-: z. B.:
1) [I 1] schleifend überarbeiten (auch II). — 2) mit schrillem Ton (wie beim Wetzen) übertönen, s. [3]: Der spitze .. Glaston, der noch die Harmonika überschleift. N. 4, 59 etc. — II. Uber-: *1) [II 1]: hinüher-sch., s. auch [II 3]. — *2) [II 4] etc. — Um-: z. B.:
1) [I 2b] schleifend umformen. — *2) [II 1 etc.] herum-sch. — 3) [II 4] Die Leine einem .. störrigen Hunde umgeschleift lassen. 2, 288. — Unter-: z. B. * (vralt. etc.): s. Unterschleif 1; 2. — Ver-: † 1) [I 1a]. —
2) [I 1]:
* 4) Waaren v., vertreiben, verschleißen. Möser Ph. 1, 16 etc., s. Verschleif und [II 1e]. — *5) [II 2]. — * 6) [I 3]. — *7) [II 4]. — Vōr-: a) stark ab-sch. (s. d. 1) eig. und übrtr.: Das Gepräge ist verschliffen; Sie hätten gern verschiedene der Malereien retouchiert, einige verschliffen, andre wohl gar vernichtet. 7, 100; Den angeflogenen Nationalhaß zu v. 3, 200 etc.; Zum fluthverschliffnen Grund. 30, 458; Kostbare, aber verschliffene [gw.: verschlissene] Kleidung. U. 2, 191 etc.; Seine Besonderheit vor Verschleifung zu wahren. SchV. 91. —
b) durch schlechtes Schleifen verderben. — *3) [II 1] vgl. verschleppen, z. B.:
a) durch Unterschleif Etwas entfremden. Ph. 3, 69; Verschleipfen. G. 81 etc. —
b) Etwas auf eine schleppende (langsame u. nutzlose) Weise sich hinziehn lassen (hin-sch.): So traurig verschleifst du vergebens | die köstlichen Stunden. 1, 52; Das V. der Processe. Ph. 4, 222; 22, 111 etc. —
z. B.: s: [I 2a] etc. — Wég-: z. B.:
1) [I 2] s. ab-sch. 1; übrtr. 4, 3; N. 1, 114 etc. — †
2) [I 1]. — *3) [II 1] etc. — Zer-: durch Schleifen zerstören, z. B.:
1) [I 2]. — *2) [II 2] Zerstört und zu Grund zerschleift. 516a etc., auch übrtr.: Wenn der erzürnte Nord den morschen Kahn zerschleift. Kleop. 1, 25; Der Winter .. | die Wiesen zerschleift. 904 etc. und (s. ab-sch. 2): Die Anker sind gesunken, | die Kabel ganz „zuschleift“. Fr. 362 etc. — Zū-: nam.:
1) [I2] schleifend zubereiten: Zum Ringstein zugeschliffen. 25, 209; 3, 298; 8, 126 etc. — *2) [II 4] mit einer Schleife zubinden etc.
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