Schleife
Schlēīfe, f.; –n; Schleifchen, lein; –n-:
1) eine Bahn, worauf man sich oder Etwas schleifend, gleitend fortbewegt, z. B.:
a) Bahn zum Glandern (s. d.) od. „Schleifen“ (s. d. Ie) auf Gossen etc. (niedrd. Schlidder, f. 1, 78 etc.; Schlitze in Meklbg.), z. B. Nam. 1, 55; Kr. Fr. 1, 259 etc. —
b) Holzrutsche etc.: Ehmals als Holz-Sch. benutzt, liegt der Fußsteig jetzt überwachsen. E. 1, 3 etc. — 2) Etwas, das schleifend fortbewegt wird, z. B.:
a) schlittenartiges Gestell, räderlose Unterlage für etwas darauf Fortzuschaffendes. 247; Von Räderfuhrwerk weiß man hier .. Nichts, in der Stadt aber giebt es eine Art Sch–n oder Schlitten, die aus zween durch Querhölzer verbundenen Brettern bestehen etc. R. 1, 21; Gemsj. 83; Pet. 1, 65; Den sollte der Todtengräber .. auf einem Karrn oder Sch. hinaus .. schleppen. SW. 60, 297 etc.; Acker- od. Pflug-Sch., den Hintertheil des Pflugs aufs od. vom Feld zu transportieren; Fracht-, Fuhrmanns-, Waaren-Sch., zum Transport von Frachtgütern vom — oder bis zum — Frachtwagen etc. —
b) (s. a) ähnl. Gestelle zu andrem Behuf, z. B.: bei den Alten etc. zum Dreschen. Ländl. 3, 17; 95; „Schleuffen“. 2. 24, 22; in der belg. Landwirthschaft zum Reinigen des aufgeeggten Stoppelackers. Term. 495b etc. — bb) Schiff.: ein unter den Kiel eines aufzuholenden Schiffs geschobne Planke mit besondrer Vorrichtung, — gw. (niedrd.) Schleep, Schlee, m. —
c) (veralt.) Schleppe (s. d.) am Kleid, s. Schleif I. —
d) Fisch.: Schiebe-, Schleppnetz oder -Hamen, z.B. zu den verbotnen Fischereigeräthschaften: Die Hecht- Sch–n. (12 Apr. 59) § 8, s. Schleppkratze; auch: Mit der Austernschleppe zu Tage gefördert. Oc. 1, 99; Schlepper etc. —
e) weidm.: eine Kirrung, die man auf der Erde schleppend fortzieht, um durch die Wittrung derselben Raubthiere, nam. Füchse, bis zu den gelegten Fallen (Eisen) hinzulocken, — häufiger: Schleppe 2, 145a), Geschlepp Br. 257). — 3) eine aus etwas Biegsamem gemachte Schlinge, z. B.: „Schleufflin“ von gelber Seide. 2. 26, 4 etc.; Indem sie die Sch. des umschlingenden Bandes wieder aufzog. 18, 228; Sie zog es durch die Öffnung zu einer artigen Sch. oder wie man’s sonst nennt, Schlupf oder Letsch. 3, 38; Blinde (s. d. 4a; c) Sch. etc. Ubrtr.: Zieh! mein Geheimnis ist eine lockere Sch. [die sich leicht aufziehn lässt; leicht verrathen]. Mak. 1, 59 etc. Nam. auch:
a) in einander geschlungnes oder schlingenförmig zusammengenähtes Band, zum Putz, z. B.: Der Liebsten Band und Sch. rauben. 1, 39 etc.; Ein Orden mit der Sch.; Band-Sch. 20, 112 etc.; Busen-Sch. 105etc.; Haar-Sch., im Haar (auch, s. o.: aus Haar); Hals- Sch.; Hut-Sch., am Hut (z. B. = Kokarde); Or- dens-Sch.; Zu einer Riesen-Sch. zusammengeknüpft. W.. 1, 310; Mit rosenrothen Sch–n. . . Rosen- Sch–n. 5a; Seiden-Sch. 8 etc., vergl.: Die verführerische Schluppe am blendenden Busen. Ph. 4, 192 (s. v.: Gegliedert schnürten goldne Riemen schleifenhaft. 10, 298 etc. —
b) weidm.: Schlinge zum Fang von Thieren („Schleuffen“. hagen Fr. 322): Die Schnepfen in Sch–n zu fangen. 2, 180; Draht-Sch–n. 161b; Wiesel-Sch–n. 162a etc.; Maschen-Sch., s. Dohne; Oft wird man in diesen Unter-Sch–n mehr fangen als in den obern. 2, 420 etc. — 4) Schlumpe (s. d., vergl. 2c; Schlamp; Schlampe), verächtl. Bez. eines Frauenzimmers. Schleipfen. U. 2, 322 etc. — 5) eingehaune Zeichen in Grenzsteinen.
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