Schlauch
schlauchen
schlauchhaft
Schlauchicht
Schlāūch, m., –(e)s; Schläuche; Schläuchlein, elchen; -:
1) dichter Sack zur Aufbewahrung und zum Transport von Flüssigkeiten 9, 17 etc.), von Mehl Od. 2, 355), der Winde des Aolos (9, 19) etc. Nach dem Stoff nam.: Leder-Sch. und z. B. Ziegen-Sch. Ländl. 3, 403), aus Ziegenhaut etc.; nach dem Jnhalt (s. 3): Mehl-, Milch- 4, 19), Öl-, Wasser- (s. 3b; 4b), Wein-Sch. etc.; nach dem Zweck: Reise-Sch. 2, 258. Bildl.: Die Wasserschläuche am Himmel [„des Himmels Schläuche“ verstopfen. 38, 37; Er hält das Wasser im Meer zusammen wie in einem Sch. 33, 7; danach (s. ferner z. B.: Jch preßte den Ideen-Sch. zusammen [sammelte meine Jdeen zum Reden]. 3, 117 etc. S. d. Folg. —
2) (s. 1; Faß 2a) dicke Pers.: Zweibein’ger Sch.! 12, 63 („Faß“ 9); Wanstige Schuften .. Ihr Schläuche! 293 etc., s. 3a. —
3) (s. 1) dichte biegsame Röhre zur Leitung von Flüssigkeiten, pulverförmigen Körpern etc., z. B.:
a) Bier-, Wein- Sch., das Getränk dadurch in Fässer und Keller zu leiten, zu „schlauchen“, vgl.: Ich hab auch schon viel [Wein] bei Ihnen „abeg’schlaucht“, aber noch keinen wieder „uffe“ [hinaufl. Bild. 127 etc. Übertr. = Säufer (vgl. 2), z. B.: Unser deutscher Teufel wird ein guter Wein-Sch. sein und muß Sauf heißen. 6, 163a; 23, 220; Luc. 5, 129; 1, 231 etc. (s. d). —
b) an Feuerspritzen zur Leitung des Wassers: Brand-, Feuer-, Lösch-, Spritzen-, Wasser-Sch. (versch. 1; 4b); Steig-Sch., s. Standrohr. —
c) Pulver-Sch. [zu der Mine, s. d. 2b]. 12, 225) etc. —
d) bildl. (s. a): Diese Gußstrahlen scheinen mit der Erde in solchen Kontakt .. zu kommen, daß sie mit ihrem untern Ende an dem Boden festhielten, der die Feuchtigkeit an sich saugte, indeß die Wolke weiter zog und das obere Ende dieser Schläuche mit fortnahm etc. 40, 330. —
4) Botan.:
a) Bez. verschiedner mehr oder minder sch.-förmiger Pflanzentheile, s. Deckel 3b und nam. (Register), z. B. 2, 73 = Itriculus, Schuppengröps, nach der Art des Klaffens untersch. in Flügel-, Klappen-, Korn-Sch. —
b) Wasserschläuche, Vtricularia, eine Gattung Wasserpflanzen: „Tragen am Ende elastische Blasen mit Wasser gefüllt, die aber gegen den Herbst Luft enthalten, wodurch das Pflänzchen über das Wasser gehoben wird und daselbst seine sonderbaren Blumen entwickelt; dann vertrocknen diese Luftschläuche und die Pflanze geht wieder auf den Grund.“ 3, 958. —
5) Fisch.: Sch., Garn-Sch. (-Sack), sch.-förmiges Netz. — 6) Kamm-Mach.: das hohle (vom Kern od. Bottich frei gemachte) Horn. — 7) Pferd.: „die Vorhaut oder der Theil, welcher die Ruthe locker umgiebt“ etc. 2, 280. Dazu: Ausschlauchen, die Ruthe aus dem Sch. heraushängen. — 8) Spinner.: s. Ketzer I. —
~en, tr.: 1) s. Schlauch 3a. —
2) s. Schlauch 7. —
3) Sch., aus-sch. (versch. 2), die Röhren der Wasserleitungen mit den sog. Schlauchruthen reinigen. —
~haft, ~icht, a.: schlauchartig.
Anm. Ahd. slüh, mhd. slüch, auch: abgestreifte Schlangenhaut (vgl. Schlauf).
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