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Schilf Schilfen Schilfer Schilferig Schilfern schilficht Schilfig
Schilf, m., n., –(e)s; –e; -:
wie Ried (s. d. 2) schwankende Bez. von Sumpfgräsern etc., z. B. bei Oken „Rispengräser mit vielblüthigen Spelzen“ (dazu: Baum-, Blüthen-, Feder-, Frucht-, Mark-, Pfeifen-, Pfeil-, Schaft-, Stamm-, Strauch-, Wiesen-, Zaun-Sch.), vgl. Sch., vom Zuckerrohr. G. 4, 17 etc., zumeist von den gewöhnlichsten Sumpfgräsern, also = Schmiele, Binse (scirpus, daraus Sch., ahd. sciluf, mhd. schilf, m., mit Übergang von r in l, s. Pflaume, Anm.), Rohr (s. d. 1 und Zsstzg.) und so nach dem Standort: See- (V. 1, 97), Teich- (2, 173), Ufer- (Lewald Ferd. 1, 190) Sch. etc. Als m. z. B. 2. Mos. 2, 3; Burmeister gB. 2, 229; Geßner 3, 43; 133; Musäus M. 3, 12; 100; Olearius Reis. 325a etc.; n. Alexis H. 1, 1, 270; EKleist 1, 78; Oken 3, 418; Platen 2, 26; V. Georg. 3, 175 (vgl. kollektiv: Dichtes Ge-Sch. Gartenl. 9, 668b; Gutzkow 11, 218 etc.). Ugw. f. Hiob 8, 11 (mit Randgl.: Binsen).
~en: 1) adj.:
aus Schilf etc. bestehnd (s. rohren I): Die sch–e [schilfbedeckte] Hütte. Echtermeyer 292. 2) tr.: Sch., ver-, zu-sch. (s. u.), Fugen mit Schilf verstopfen, nam. bei Glasern und Böttchern. Zsstzg.: Be-: gw. im Partic.: Beschilft, schilfbewachsen, schilfig, von Gewässern, Ufern, Sümpfen etc., auch z. B.: dick- (Cronegk 2, 194), grün- (B. 217b), weithin- ein- (JvMüller 24, 178) beschilft; minder gw.: In beschilften [schilfgedeckten] Häusern. Hagedorn 1, 120 etc. Um-: rings be-sch., wie dies, gw. im Partic.: Den grünumschilften | Agneswerder. Matthisson 40. Ver-, Zū-:
a) tr.: s. o.
b) intr. (sein): vom wachsenden Schilf verstopft werden: Den Graben ver-sch. (zu-sch.) lassen.
~er, m.; ~erig, ~ern: s. schelfern. ~icht, ~ig, a.:
beschilft. Fleming 75; G. 2, 35; 31, 126.