Scherbe
Scherbel
Scherben
Schérb~e, f.; –n:
(s. Schar, Anm.)
1) Schiff.: die Art, wie zwei Hölzer oder Planken mit einander „verscherbt“, d. h. mit den zu einander passend geschnittnen Enden zu einem längern Stück zusammengefügt werden und die so entstehnde Fuge (s. anblatten; Lasche 5). Man untersch.: Haken-Sch., wo ein Haken oder Zahn des einen Theils in einem entsprechenden Einschnitt des andern liegt; Lang-Sch., durch keilförmige Ausschnitte der über einander liegenden Kanten verbunden; Platt-Sch. (oder Lasch, an einander angeblattet); Stuv-Sch., einfach mit den gradgeschnittnen Köpfen gegen einander gestoßen. —
2) (mit Nbnf.: Scherben, Scherbel, Schirbel, m., –s; uv.) = lat. testa:
a) Geschirr aus hart gebranntem Thon, so in Bezug auf die Ausdörrung: Vertrocknet 22, 16) oder trocken 125a) wie eine Sch.; Zu Sch–n | die Lippen ausgedörrt. 20, 195 etc., ferner (vgl. nam. Olgötz, Anm.): Der Sch–n [hadert] mit den Töpfern. 45, 9; Jst St. Magdalenä Sch–n voll kostbarer Specerei. B. 51b; Einen halben Sch–n saure Milch. Siegw. 53 (s. Satte); Ein wohlgebackener oder hart gebrannter Sch–n, so man Test nennet. Th. 243 (vgl. Sch–n, kleine flache Thontiegel, in welchen die Probengeriebe .. eingesetzt werden. 207; Probier-Sch–n. 184; Einen Sch–n, der unter dem Zapfen des Branntweinfasses gestanden. 1, 24 etc. und nam. von Blumentöpfen, z. B. 11, 158 etc.; fem.: [Blumen] in der bunten Sch. 1, 62 etc. und masc.: R. 5, 377; Mus. 1, 44; A. 1, 36 etc. Zsstzg. z. B.: In unbegoßnen Blumen-Sch–n. Lev. 371; (Nelken-Sch–n. Tit. 28 etc.); Fiel ihm der Hut in den Brunz-Sch–n. B. 42b; 8, 7b; G. 1, 34 = Der Nacht scherbe stinket. Schr. 228, s. Nachttopf; Einen zerbrochenen Haus-Sch–n. Mak. 1, 83 [irdnes Hausgeräth]; Probier-Sch., s. o. Seifen-Sch–n, irdnes Gefäß für die Handseife. lung etc. —
b) ein Stück von einem zerbrochnen (Thon-, Glasetc.) Gefäß, z. B. (s. a): Jene Alte mit dem zerbrochenen Gefäß gießt aus der Sch. das übrige Wasser etc. 31, 130 etc.; Er nahm eine Sch–n und schabet sich. 2, 8; Der flicket Sch–n zusammen. 22, 7; Dann zertrümmre mein Pokal | in 10000 Sch–n. 50a; Luc. 6, 226 etc.; Glas-Sch–n. Parn. 1, 23 etc.; ferner (mit Bezug aufs Sch–n-Gericht, s. d.): Wenn die Sch. des Todes | in der ehernen Urne tönt. Sch. 1, 20 etc.; übertr.: Die Kraft in Sch–n [zerbrochen, zertrümmert], vgl. allgm. = Ruine: Noch ein Sch–n von einer alten Mauer. 658a. —
3) Nach ein Maß im Hüttenwesen. —
~el, m., –s; uv.: 1) s. Scherbe 2. —
2) Eisenhamm.: die großen Stücke, in welche der Deul (s. d.) zerschroten („zerschirbelt“) wird. 2, 2, 103 = Schirbel. 1, 588 etc. —
~en: 1) m., –s; uv.: s. Scherbe 2. — 2) tr. in Zsstzg.: Ver-sch., s. Scherbe 1. — Zer-sch., in Scherben (2b) zerbrechen. Kr. 60; H. 2, 203 etc.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.