Schaub
Schaube
Schāūb, m., –(e)s; –e, Schäube (uv., s. Anm.); Schäubchen, lein; -. — ~e, f.; –n; –n-:
Landw.: Bund Stroh, Rohr, Heu etc. (Stroh-, Rohr-, Heu-Sch.), z. B.:
1) zum Dachdecken (best. Dach- Sch. und z. B. Bord-Sch., am Dachrand), auch Bez. der unter Schaubdächern Wohnenden: Unter braunem Sch. bemooster Baurenhütten. 137; 158; Des Strohdachs morsche Sch–e. 2, 157; 101 etc. —
2) bes. früher als Fackeln, z. B. Stroh-Sch–n. B. 2, 121 etc., vgl. Schreckgespenst, Feuerschäube [s. Irrwisch]. K. 448 und (Schwarza) Schäupel, f.: Fackel von Tannenspänen. —
3) Stroh- oder Heubüschel als verbietendes, warnendes Zeichen, Bann-, Pfand-Sch. und als Bez. einer eingehegten, nicht zu betretenden Ortlichkeit: Hege-Sch., verderbt Hegescheibe (vergl. Hegewisch), schwäb. Tschäupli. 3, 309. Dazu: Verschauben, durch Aufstellung eines Sch–s verbieten. — 5) Glash.: Eine Sch–e voll Gläser, eine Partie Gläser, wie sie, mit Stroh umwickelt, zur Versendung verpackt werden, s. 2, 165c.
Anm. Ahd. scoup, mhd. schoub, von schieben (s. d.); Nbnf. Schab, Schob, niederd. Schoof, Mz.: Schöve, Schoven oder (auch hochd.) als Maß uv.: Ein Fimm Rohr hat 100 Schoof; Bündel od. Schoven Riedgras. 137a; Es fehlt an „Schooff“, um die Dächer zu decken. Rh. 2, 127; Durch 15—16 Schoof Stroh bedeckt. 9, 684; Mit Schoben. 10, 512; Die Schoben (Schefeln). 8, 695 etc., vgl. Schober, ahd. scobar, mhd. schober. S. mundartl. Anwend. Term. etc.; auch: „schaub-boßen [abschauben]: in unaufgebundnen Garben bedreschen; fig.: mißhandeln.“ (Geschopoßt. V, gehudelt).
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