sauern
Sāūern: 1) intr. (haben):
sauer werden:
a) eig.: Die Milch, das Bier, der Teig sauert; Es hilft doch nicht saur sehen, | die Milch sauert davon nicht. 2, 252³⁶); Er [der Wein] könnte s. und veralten; | drum trinkt! 2, 226; 2, 212 etc. —
b) übertr., z. B. (s. a: etc.): Lasst euch doch dauern, | im Miste zu s. | auf fauler Haut. 2, 517²²), häufiger ver-s. (s. d. 1c); ferner (s. sauer 6): Was nicht sauert, Das süßt nicht. Sprchw., was Einem nicht Müh und Noth gemacht, giebt auch keine wahre Lust; ohne Schweiß kein Preis etc.; 3, 342 etc.; ferner hergenommen von der Essigbereitung etc.: Es ist noch nicht in dem Faß, worin es s. muß, sprichw.: die Sache ist noch nicht zu Ende etc. — 2) tr.: ugw. und unkorrekt statt säuren (s. d.), z. B. im veralt. Partic.: Sauret [st. gesäuert], das in der Basler Bibel von 1523 erklärt wird durch: sauer, geheflet (s. Hefe, Anm.), häufiger ver-s.
Zsstzg. (vgl. die von säuern), z. B.: Er-: intr. (sein), [1]: Da sehen sie [sauer], es sollte eine Milch davon e. Fischart (Wackern. 3, 5067); Daß solche Kuchen nicht e. Franck Weltb. 147a etc. —
Schwárz-: s. Sauer II 1. —
Ver-: 1).intr. (sein): sauernd verderben: a) Jst nicht rein das Gefäß, was hinein du gießest, versauert. V. H. 2, 223; Das versauerte Gesöff. Tieck NK. 3, 267; Aus einer versauerten Flasche trinken. Möser Ph. 1, 49 etc., auch (s. sauer 3): Gras und Kräuter gar versauren. Spee (Wackern. 2, 2988) etc. — b) (s. sauer 7 und verbittern 2): Daß endlich dabei das Gemüth. .. versauert und verbittert. Gotthelf U. 2, 116; Jahn M. 22; So lange ein häßliches Mädchen auch nur einen Verehrer hat, ist sie vor der Gefahr geschützt, zu v. JKinkel Jb. 2, 35; Kompert Böhm. 177 etc.; Sinnversauert. Fischart (Wackern. 3, 471¹⁶). — c) veralten und schlecht (nichts werth, untauglich) werden: Ihr seht nun, wie eure Possen ver-s. und die Leute sie nicht mehr mögen. Schlegel Sh. 2, 181 etc. und nam. von Pers. etc. die geistige Frische etc. verlieren: G. 9, 248; Er versauerte und verbauerte in einem .. Dorfe, wo man ihn als Pfarrer ließ. Gutzkow R. 3, 268; In ihrem Amte .. verbutten und v. L. 11, 179; 1, 414; FKMoser Herr 316; Platen 3, 5; V. 3, 92 etc. — 2) [2] st. versäuern (s. d.): Wo das verbrecherische Blut der Ahnen durch die ganze Reihe der Geschlechter fließt und sie versauert. Börne 1, 25; Damit er ihnen durch dies schöne Schindermuster das Gesäßgefräß versauerte [verleidete]. Wackern. 3, 473³ (Fischart); Sein Leben... | will er mit einem trüben Sinn | ... v. 2, 368⁴ (Roberthin). —
Wēīß-: s. Sauer II 1.
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