säuern
Sǟūern: 1) tr.:
sauer machen, mit Säure versehen: Den Teig, das Brot s., auch ohne Obj.: S., eins.; Gesäuertes, ungesäuertes Brot. 2. 12, 15 etc.; Der Sauerteig säuert gut etc. und übertr.: Dieser splenitische Sauerteig säuerte gar bald den Süßteig der geselligen Freude. M. 2, 144 etc., ferner: Wie eine nachgemachte Auster gepfeffert und gesäuert verschluckt wird. 5, 316 etc.; Tropfen, welche in die Gemüther fallen, sie zuckern oder pfeffern, s. oder salzen. U. 2, 156 (s. sauer 7) etc. Auch Chem.: Der Kalk, verschieden gesäuert [mit versch. Säuren verbunden], als Flußspath [mit Flußsäure] und Apatit [mit Phosphorsäure]. 40, 202 etc., dazu: Kohlengesäuertes Gas. 22 etc. — 2) intr. ver- einzelt st. sauern (s. d.), z. B.: Sowie Essig durch süße Rosinenstiele stärker säuert, durch bittere Hopfen aber umschlägt. 41, 42 etc. — 3) dazu: Wie der Teig durch Säuerung | sich in Bewegung setzet. 4, 8; 37, 174.
Zsstzg. (vgl. die von sauern), z. B.: Áb-: eines Theils der Säure berauben, theilweise ent-s. (s. d.), Ggstz. auf-s., den Säuregehalt erhöhen: Farbenerscheinungen, wie sie durch Säurung, Aufsäurung, Absäurung und Ent säurung entstehen. G. 37, 174; Daß eine Ab- oder Rücksäuerung die schwarze Farbe hervorbringt ., da das in der starken Schwefelsäure aufgelöste Eisen gelblich wird, durch die Gallusinfusion aber zum Theil entsäuert, nunmehr schwarz erscheint. 170 etc. —
Án-: Säuerndes anthun und dadurch Etwas (ein wenig) säuern: Die Indiglösung .. mit wenig Schwefelsäure angesäuert. Karmarsch 2, 307. Selten übertr.: Einem angesäuerten Oberamtmann. Voigts H. 206, ein wenig versauert (s. d. 1c). —
Āūf-: s. ab-s. — I. Durch-: durchdringend säuern: Bis daß es gar durchsäuert ward. Matth. 13, 33; Daß der Sauerteig den ganzen Teig durchsäuere. Claudius 7, 81 etc. Seltner [2] intr. : Lässet den Teig d. [od. II?] und aufgehen. Hos. 7, 4. — II. Dúrch- = I. —
Eīn-: Den Teig, das Brot e., auch ohne Obj.; ferner z. B.: Die [Essig-] Fässer werden, bevor man sie mit der Würze füllt, eingesäuert. Karmarsch 1, 727 etc. —
Ent-: der Säure berauben (vgl. ab-s.): Sich, wie Dorfbier, durch Kreide zu e. IP. 54, 21. — Er-: zuw. st. ersauern: Weiter sei das Bier auch nicht zu alt, also daß es ersäure. Ryff Sp. 90b etc.; richtiger faktitiv: Wenn man ihnen .. die Nase ersäuret. Philander 2, 803, Etwas thut, was ihnen kribbelnd in die Nase fährt, sie verdrießt. —
Rück-: zurück-s., die Säure zurücktreten machen, s. ab-s. —
Über-: allzu sehr säuern: Rockenbrot .., nicht übersäuert noch übersalzen. Rumohr Kochk. 100; 16 etc. —
Ver-:
1) versauern (s. d.) machen: Daß ein wenig Höfelen [Sauerteig] den ganzen Teig versäuret. Last. B. 3b; Daß er den Wein versäuert und vertheuert. gH. 2, 434; Ihr Gift .. | versäuerte nicht mehr der Lippen Trinkgeschirre. Ros. 105; Womit sie sich ein so saures Leben versäuerten. 1, 86; Beider Galle zu v. 12, 138; Der Unmuth versäuert und verbittert seine Sinnesart immer mehr. 17, IX; 9, 206 etc., auch (s. 2) im Partic.: Lthr. 15a; Wovor seiner verstopften Galle oder seinem versäuerten Magen ekelt. Ph. 1, 40 etc.; Unverzückert, un versäuert. Rom. 52 etc. —
2) zuw. st. versauern: Der Most gärte heftig.., aber er versäuerte nicht. Bl. 1, 84 etc. — Zurück-: s. rück-s.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.