säubern
Sǟūbern (sāūbern), tr.:
sauber machen; von dem Unsaubern, Verunstaltenden, Schlechten etc. frei machen (vgl. reinigen, putzen): Das Eisen vom Rost s.; Die Bäume, — Ohren, Zähne s. [putzen]; Das Getreide s., sieben, worfeln (s. d.) und dazu übertr.: Es wird der Sturm dich fegen und s. Arm. 122 etc.; Der seinem Pfeifenrohr Luft machte, den Wassersack ebenfalls säuberte. Gv. 160; Wer hat euch von dem täglichen .. Pfui .. gesäubert und gereinigt? 3, 923¹³); Den Raum von Gesträuch, Gras und Moos s. 15, 117; Daß er von Räubern eine Gegend säubre. 13, 78; Die Bienen s. sich, machen ihren Reinigungsausflug (s. 56), sie wittern aus, verwittern sich etc. Jronisch: Ihre Armee habe sich in diesem Feldzug um 200000 Mann, 800 Kanonen und 300 Munitionswagen gesäubert [sie verloren, eingebüßt]. 3, 377 etc. Ohne Uml.: Saubre dich von Wust und Schimmel. 2, 39; 2, 29 etc., s. auf-s. Dazu: Säuber-ung, -er (s. d.).
Zsstzg. vergl. die von reinigen, putzen etc., z. B.: Ab-: Sie im Wasser mit Kämmen a. Döbel 1, 119a [vom Ungeziefer reinigen]; Die fortgehende moralische Entkräftung und Verfeinerung wird alle unsere Außenseiten noch so a. und ausgleichen, daß ein Engel und ein Satan zuletzt in Nichts zu unterscheiden sind. IP. 21, 183; Schaidenreißer 13a; (Bergb.) A.: von einem ganz zu verlassenden Arbeitsplatz die Gesteine, Erze, das Arbeitsgeräth etc. wegräumen. Scheuchenstuel 4. Schwzr.: Einen absüfern, abfertigen, abweisen etc. Gotthelf 230. —
Āūf-: das gewonnene zu Tage zu fördernde Erz aufräumen. Jablonsky 308b; Schicht gemacht und aufgesaubert. Mathe- sius Sar. 202b. —
Aūs-: Alle Schrauben .. und Löcher mit .. Sande aussaubern. Döbel 2, 143a; Luther 8, 298b. —
Nāch-: nachbessernd säubern. Börne 2, 426 etc. —
Ún-: in der Doppelzsstzg.: Ver-u. (vgl. verunreinigen): Will ich dein schönes Angesicht verunsaubern. Schaidenreißer 57b; Verunsauberung. Niebuhr Nachg. 26. —
Ver-: zuw. statt des Grundw., z. B. bei den Zinn- arbeitern = polieren. —
Wég-: vergl. wegputzen: Durch Tod .. alle Diejenigen w., welche etc. König Kl. 1, 209; Durch die Guillotine „weggesäubert“. Scherr Bl. 1, 381; Nach Wegsäuberung der Dantonisten. 384 etc.
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