Faksimile 0036 | Seite 858
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Satan Satanas satanisch Satellit Satin Satinelt satinieren Satir Satire Satiriker satirisch satirisieren Satisfaktion Satrap Satrapie
* Sāt~an (hebr.-gr.), m., –s; –e (z.B. daktylisch –⏑⏑. Kl. M. 2, 736; Zachariä 1, 192 etc., dagegen amphibrachisch ⏑–⏑. Rückert Mak. 1, 152 etc.), –s (Tieck N. 3, 145; NKr. 4, 391); –chen (ebd.):
Teufel (s. d.), oft in Bibel und sonst, z. B.: Schwärzer wie S. selbst. Alexis H. 2, 1, 159; Gescheit wie der helle S. Auerbach Ed. 61; Wie der S. sein Spiel hat. V. 2, 13 etc., auch von Pers.: 2. Sam. 19, 22 (vgl. Gesenius s. v. ): Matth. 16, 23; Ha, S. [Verführer], worein verstrickst du meine Seele? Sch. M. 2. 251 (Razmann zu Spiegelberg) etc., vgl.: S–e in Menschengestalt. Lichtenberg Hog. 1, 32; Daß dieses Mädchen kein Mädchen, sondern ein eingefleischter S. ist. G. 10, 196 etc., ferner, wie verflucht (s. d.) etc. als Bez. des Einem Argerlichen etc.: So einen S. von Pferd! Hermes; He, wie der S. [Hund] bellt! V. 2, 87 etc., auch zuw. übergehnd in Bewundrung: Das hatte der S. von Junge [Teufels-, Blitzjunge] mit einem Blick weg! etc. Entstellte Formen: Satrian (s. V. 2, 200), Sadrian, Sadrach (Bernd 244) etc. (Versch. bair.: Sathan d. i. Saat-Hahn, eig. ein nach beendigter Saat dem Gesinde gegebner Schmaus wobei wahrscheinlich ein Hahn aufgetischt wurde, und danach verallgemeint: Heutzutage laden die Münchener Brauer ihre Hauptkunden auf den Sathan, d. h. zum festlichen Vertrinken des letzten Bieres vom jährigen Vorrath ein. Schm. 3, 288).
~anas, m., uv. (–ses); –se:
Satan: S. Luk. 13, 16; Der S. 22, 3 etc.; Der S. leibhaftig. Musäus M. 5, 23; Der beliebteste Schriftsteller wahre S–se sind. Platen 7, 145; Dem S–se. Thümmel 7, 8; Dem S. West Dian. 2, 1; Was S. gethan. W. 11, 156 etc., vgl. (vrkl.): Eine von den einstudierten Statistinnen oder Satanéllen, wie sie zu einer richtig geheizten Spielhölle gehören. Gutzkow Lenz 84 etc.; Sataniske, m. Tieck NKr. 4, 392; Den Satans und Satanisken. 391 etc.
~ānisch, a.:
dem Wesen des Satans gemäß, teuflisch. HSachs G. 2, 210; 4, 110 etc.
~ellīt (lat.), m., –en, –s; –en:
Trabant (s. d.), nam. Nebenplanet (s. d. u. Mond 2).
~in (frz. ßaténg), m., –s; –s:
Atlas (s. d.), verallgemeint: ähnliche glatte Gewebe, auch in deutscher Ausspr. (wie die folg. Ableit.), z. B. als Reim zu Hermelin (Heine Verm. 1, 129), dagegen zu Maroquin (131).
~inélt, m., –(e)s; –e, –s:
1) atlasartiges Zeug, halb seiden, halb wollen oder baumwollen.
2) englisches Leder (s. d. 4).
~inīēren, tr.:
dem Atlas ähnlich machen, nam. an Glätte, bes.: Papier s. Franke Kat. 101; Karmarsch 1, 395; 2, 805 etc.
~ir: s. Satyr. ~īre (lat.), f.; –n:
(bes. bei Altern oft mit y st. i) witziger Spott, nam. ein davon erfülltes schriftstellerisches Erzeugnis (s. Bouterweck Ästh. 2, 121): Prosaīsche, poetische S–n; Rabener’s, Horazens, Juvenals S–n; Eine S. auf oder gegen (wider) Jemand, Etwas etc.; Ob ich Dies für Muthwillen, „Satyre“ oder Ernst aufnehmen sollte. Heinse A. 1, 274; Das Pasquill mit der S. zu verwechseln. Rabner 1, 4; 4, 245; Die strafende oder pathetische . . ., die scherzhafte S. Sch. 1199a etc.
~īriker, m., –s; uv.:
Satirenschreiber.
~īrisch, a.:
witzig-spottend; dem Wesen der Satire gemäß, s. nam. Sch. 1199a; Die un- erschöpfliche Laune seines „satyrischen“ Geistes. Mendelssohn Morg. 268 etc.; Erz-s. L. 10, 84.
~irisīēren, intr. (haben) und tr.:
sich satirisch äußern, spotten, verspotten. W. Luc. 1, 425 etc., auch tr. mit Angabe der Wirkung: So haben wir Eins mit dem Andern aus der Welt heraus „satyrisiert“. Möser Ph. 2, 310 etc.
~isfaktiōn, f.; –en; –s-:
Genugthuung. Platen 7, 146; W. Luc. 6, 194.
~rāp (pers.-gr.), m., –en (–s); –en:
altpersischer Statthalter: An die S–en [,,Fürsten“ Luther] des Königs. Zunz (Esth. 3, 12 etc.), s. Gesenius s. v. אלrlֶ.
~rapīē, f.; –(e)n:
Gebiet und Würde eines Satrapen, Statthalterschaft.