sänftig
sänftigen
sänftiglich
Sänftigkeit
sänftlich
Sä́nft~ig, a.:
s. sanft 6 und s–lich. —
~igen, tr., refl.: sänften (s. d.), — sehr häufig in der gehobnen Sprache, z. B.: Jeden Zwist | zu s., wo nicht zu stillen. 4, 199; Der Wogen Empörung sänftigt die strahlende Sonne. 1, 81; Der Soldaten rauher Ton gesänftigt | durch die Entfernung. Byr. 8, 55; Fr. 1, 117; Denkw. 2, 482; Gd. 1, 52; Dr. 1, 40; Das s–de Öl zu finden, das den brausenden Wellenschlag ebnen möge. Ver. 29; 111; Unumschränkte Gewalt, welche in Europa .. zu gemäßigten Regierungen gesänftiget wird. 4, 217; 33, 183; Wunderbare Zauberkraft | zu s. die Leidenschaft. 35, 410; Die Wellen der Schmerzen sänftigten sich. G. 16; R. 8, 407; H. 2, 69; Son. 211; 12, 174; M. 3, 86; Pfl. 2, 198; Liedrkr. 382; 12; 2, 323; Die meine Wildheit mit einem Blick s. konnte. 1, 2, 445); [Hermes,] der mit dem Wunderstab .. | bewegt und sänftiget die Lebenden und Todten. BE. 443; Rost. 108b; Das sänftiget den verharten Bauch zum Stuhlgang. 10; Sp. 48a; 236a; Der wilde durch Nichts gesänftigte Gott. 2, 2, 314; Gr. 2, 230; Pr. 169; Daß sie . . | sänftige der Wellen Zorn. 60b; Daß mich meines Fürsten Beisein sänftigt. Sh. 8, 104; 277; 3, 8; 6, 328; 333; Die männliche Herbheit des Ausdrucks .. ward nur durch die Milde der .. Augen gesänftigt. Rep. 1, 55; Sie sänftigt ihn mit einem Ach. 33; Rol. 11, 47; 12, 43; 2, 236; N. 2, 65; 6, 77; NKr. 2, 347; Cymb. 1, 2; 5, 4; Vom hinschmelzenden Halle gesänftiget. 1, 46; S. magst du sie wohl durch freundliche Red’. Od. 16, 278; Ov. 1, 28; 2, 310; H. 2, 367; Ar. 1, 379 etc. Vralt. o. Uml.: Die Schmerzen zu mildern und sanftigen. Th. 37 und (s. a): Sanftigende und mildernde Arznei. 46 etc. —
~iglich, adv.: a) auch o. Obj.: Wo die Natur hart war, muß man s. DErz. 1, 92 etc., so nam. mit adjekt. Partic. Präs.: Das Stübchen, das in seiner Abendruhe s–d auf ihn wirkte. NLeb. 1, 5; Fern deinen s–den Strahlen. 1, 194; Nem. 1, 206 etc. —
b) im adjekt. Partic. Pass.: Sie genossen sich und ihre Seligkeit gesänftigter. M. 3, 118; 2, 2, 314; Schnell dann ruhen die Winde gesänftiget. Th. 22, 20 etc.; Durch Waffenruh un gesänftigte Feindseligkeit. Ant. 2, 86 etc. —
c) Geschrieben mit der Sänftigung der Gefühle, Gedanken und Worte, wie sie jenen Jahren ziemten. Br. 374; W 4, 257; Sänftigung fehlt | dem öden Herzen. 20; Reichst du dem zornigen Kinde zur Sänftigung Äpfel. H. 2, 148 etc. —
d) Ein Feierton, der beste Sänftiger | unsteter Phantasie, heil’ itzt dein Hirn! Sh. 1, 91 etc. — Zsstzg. nam. Be-: zumal in der gew. Prosa häufig statt des Grundw. im Sinne von beruhigen, lindern etc.: Welcher vom Schlaf milde besänftiget ruht. Denkw. 2, 482; Einen Geist, | der, leidenschaftlich sich bewegend, gern | sein eignes Haus zerstörte, zu b. 8, 101; Steigt vor meinem Blick der reine Mond | b–d herüber. 11, 142; 13, 156; Er besänftigte sich, nahm sich’s zur Warnung, nimmer so aufzufahren. 3, 493; Die schönen Freuden unserer Liebe sänftigten dich, böser Mann, nur um dich wilder zu machen; sie besänftigten, sie trösteten auch mich. H. 2, 69; 2, 1264¹¹); Mildern, b. kannst du es, — heilen nie. Teutsch. 389; Einige von den geschwind überhingehenden Regungen, welche die kleinste Anstrengung der Vernunft besänftigt. Samps. 3, 2; Besänftigte mit süßem Honigteige | des Drachen Wuth und mit dem Schlummerkraut. 43b; „Dein Herz klopft hörbar an dem meinen“. Schlaf | wird es b. 396a; Odysseus hemmt’ und besänftigte, wild wie sie tobten. Od. 16, 430; Als aufrasender, nie zu b–der Lästerer. Leb. 27); Den Schmerz, wenn er nicht gänzlich zu stillen ist, wenigstens zu b. 23, 336; Den Hunger mit dieser ungewöhnlichen Art von Gemüse zu b. HB. 1, 183 etc.; Milde und Besänftigung. Ber. 159; Besänftiger des noch wilden Menschengeschlechts. Dram. 2, 214; Ich bitte nur um ein Wort Besänftigerin. Stein 1, 4; 2, 247 etc. — (selten) Ist ersänftigt nicht der Muth, | Alles nicht so still und gut? 221 etc., vgl.: Milderung und Versänftigung unseres Wesens. —
Er-: sanft (s. sänftlich): Wickeln das arme Kindchen | .. s. in weiche Kissen. 1, 274; SW. 5, 39; S. entschlafen. rhD. 2, 210; S. getragen. 466 etc. —
~igkeit, f.; 0: s. sanft 6. —
~lich, adv.: sanft: Dem Röslein s. einen Kuß [gab die Biene]. 3, 194; Faßte er Marion s. bei der Hand. Nov. 84; Redet s. 193; Der Kaiser spricht s.: Offere! nein! 161); S. erwidernd. Pind. 85; Es thut doch wahrlich gut, | so s. sein getragen von einem treuen Blut. 414; S. [ironisch = unsanft] als Räuber von Hunden zerrissen. Osts. 1, 31 etc. Bei Altern auch: Sanftlich müßig gehen. 3, 231⏑); 6, 360a etc.
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