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Sang Alle
Sáng, m., –(e)s; Sänge; -, –es-:
in der ältern und noch in der gehobnen Spr. (vgl. Beitr. z. d. Spr. 1, 329; L. 5, 303 etc.) statt der Zsstzg. Ge-S. (s. d. 2; 3) = das Singen und: das Gesungne, das Lied, z. B.:
1) oft in der Reimverbind.: S. und Klang, s. d. 1a und außer den Belegen dort z. B.: Wie stolz Apoll | mit S. und Klang sich blähet. B. 8a; S. und Zimbelklang. Logau 5, 162 u. o.
2) in der Ablautverbind.: Sing und S. Brentano (Echtermeyer 581); B. 13a; 39b etc., auch verschmelzend, als verächtl. Bez. (vgl. Gesinge): Der Sing-S. (o. Uml. in der seltnen Mz., s. Klang 1c und b): Der italiänische Singe S. Engel 4, 336; Sing-S. klingt. V. 3, 170 etc.; Der vermaledeite Opernsingsang. Brachvogel FB. 1, 163 etc. 3)auch sonst, z. B.: Wer gab zu Liebesred’ und S. | der Holden süßer Stimme Klang? B. 37b; Flüstre meinem S. | Melodieen zu. G. 1, 80; Ariel bewegt den S. | in himmlisch reinen Tönen. 11, 187; Ihrem [der Vögel] krausen S. Spee (Wackern. 2, 275 ¹²); Ist denn im Schwabenlande verschollen aller S.? Uhland 411; Des Alten S. dazwischen wie dumpfer Geisterchor. 444 etc. 4) in Zsstzg., entsprechend denen von Ge-S. (s. d. 4) u. von Lied, nach diesen leicht zu mehren —: Ab-S. Schottel 959; Die eine Riege begönne dann mit einem An-S–e (s. u. oτρo —) und die andre Riege würde mit einem Ab-S–e oder Gegen-S–e ντeoτρoφη antworten. Jahn Turn. 117 etc.; In vollstimmigem All- S. Merk. 273; Indem er wie ein geschickter Chorsänger auf den An-S. [s. o. Ab-S.] einfiel etc. Alexis H. 2, 3, 103 etc.; Wie Bienen-S. und Schilfgetöne. B. 26b etc.; Tönt der Ernte-S. Hölty; Gans-Gigag und Esel-S. Schubart 3, 107; Kommt! einen Ringel-, einen Fee[e]n- S. Schlegel Sommern. 2, 2; Der Hochzeit Feier-S. | anstimmend. G. 33, 33; Den Freiheits-S. altdeutscher Tugend. V. 3, 9; Gegen-S., s. Ab-S.; Zum lustigen Gesammt-S. G. 33, 313 = Chor-S., Ggstz.: Solo- oder Einzel-S.; O Gleim, dem Scherz nun und nun Hoch-S. | von der begeisterten Lippe strömt. Matthisson A. 11, 120; Angestoßner Becher Klang | ertön’ in unsern Jubel-S. Langbein Liederkr. 150; Kein Lerchen- S. Uhland 169; Da man den ganzen Tag zubringt mit Gotteswort und Lobsängen. Alberus wider Carlst. T. 3a; Lauter als Menschen-S. | schallet es. G. 10, 280; In den Thalen der Provence | ist der Minne-S. entsprossen. Uhland 311; Wie hier ringsum Luft und Wipfel voll Morgen-S. H.; Wie ein Vogel .. spottend sein Lied pfeift, das er von ihm gelernt, eh er sich von ihm fort im wilden Natur-S. durch die Luft schwingt. Arnim 38; Ringel-S., s. o.: Feen-S.; Weil der lebend’ge Sagen-S. bei uns .. verstummt. Görres (Wackern. 4, 1191 ²), das lebendige Singen der Volkssagen; In dem Schwanen-S., | der herzzerreißend seinem Mund entquoll. Cham. 4, 99 (s. Schwanenlied); Seine Worte sind | Sirenen-S., den Ohren süß, der Unschuld | verderblich. W. 26, 289; Horch, Glockenklang! horch Todten-S.! B. 14b; Bei Trauer-S. und Klang. 46h; Dumpfen Unken-S. AGrün Gd. 138; Man hört die Luft von Vogel-S. erschallen. W. 20, ...; Wir, kranztragendes Paar, .. singen denVor-S. V. 2, 43; Wann den Gastfreund du zu dem Trank nöthigest und zum Vor-S. 3, 51; Mit frohem | Wechsel-S. Platen 4, 350; Da machten die Meister neue Lieder, Das hieß Wieder-S. mit drei Gesetzen. .. Da sang man diese Wieder-S. Limburger Chr. 35 etc.
Anm. Von singen (s. d.), goth. saggo, ahd., mhd. sanc, n. (u. m.), seltner dem heut üblichern Ge-S. entsprechend ahd. gasanc, mhd. gesanc, n., welches Geschlecht noch im ältern Nhd. und mundartl. gilt, s. Schm. 3, 270 und z. B.: Das Ge-S. Fischart B. IX; Wackern. 3, 480 1⁴ (Ders.); 610⁴⁰ (Eselkönig); O wie reines Trauergesang. 2, 295²⁷ (Spee); Ein mannigfaltiges Ge-S., untermischt von den Flöten. Geßner 2, 80; Das [Nachtigall-] Männchen hat ein sehr starkes schmetterndes Ge-S., welches man Schlag nennt. Oken 7, 36; 5, 1584 etc. und in Mz.: Zotenlieder und wilde Gesänger. SClara EfA. 1, 146; Schm., wie auch in Ez. mit Uml.: [Die Delphine] lassen sich mit dem „Gesäng“ an den Staden [das Gestade] bringen. Eppendorf 205; Höret er das „Gesenge“ und den Reigen. Luk. 15, 25; Das Gesenge. Hiob 35, 10 mit Randgl., d. i. der Vogel Gesenge etc., vgl.: Ich habe ein Gedicht von Curio auf deine Augen gelesen, ein hübsches, gefühltes „Ge- sängen“. Klinger Gris. 50, wohl Vrkl. = Gesängchen nach ältrer Schreibw. (s. Sanders Progr. 73b) mit gen statt chen und Fortfall eines „g“ —, vgl. Gesänglein singeln sie. V.
Zsstzg. s. 2 u. 4, ferner nam.: Ge-:
1) (weidm.) der singende Lockvogel, Lock. Im Übrigen gew. statt des Grundw. in verschiednen, mehrfach in einander spielenden Nüancen (vgl. nam. Lied), so: 2) das Singen, wie auch: das Gesungne selbst, insofern es sich bei diesem nur oder doch hauptsächlich um die Tonweise (Melodie) handelt:
a) von Pers. (vergl. 3a): Der G. der Prima Donna, des Tenors etc. ist rein, unrein, angenehm etc.; Unterricht im G. geben, nehmen etc.; Der G. der Arie, des Duetts etc.; Seinen G. mit der Harfe, auf dem Klavier begleiten etc.; Ward das Opfer wieder angerichtet mit G–e, Pfeifen, Harfen und Cymbeln. 1. Maec. 4, 54; Ich will herausnehmen allen fröhlichen G. Jer. 25, 10; Also will ich mit dem Getöne deines G–es ein Ende machen. Hes. 26, 13 etc.; Besonders aber strebt ihm jene Schöne dort | auf des G–es raschem Fittig (vergl. 3: Heine) nach Der Oper Zauberfreuden stellt sie vor. „Was stell’ ich vor?“ Die Oper, den G. etc. G. 6, 356; Der G. ist eine Nachahmung durch Töne einer .. Tonleiter. 29, 283; Mit Saitenspiel und G. 9, 302; Der G. war damals das einzige natürliche Mittel, Alles .. von den Vätern auf die Kinder fortzupflanzen. Hagedorn 3, 203; Erstaunt er vor dieser tönenden Stimme, | die mit silbernem Laute wie in Gesänge dahin floß. Kl. M. 5, 109; Die Sprache ist der Jungfrau zu hölzern und zu frech, nur zum G. öffnen sich ihre Lippen. Novalis 1, 206; Der Stimme seelenvolles Spiel | entfaltete sich zum G–e. Sch. 24a; Es wandelt Dieser mit dem G. eines Liedes, das etc. Schubart Nachts. 218 etc.
b) von Singvögeln (vgl. Schlag etc.): Der G. der Vögel im Walde, im Käfig; Selbst Philomele, die Liedergöttin, | muß deinem [der Lerche] langen G–e weichen; | denn ach! der Liebe, der Jugend Klagen | in Philomelens G. ersterben. H. 15, 11; Der Lerche G. wirbelt in heiterer Luft. Sch. 75a etc.; Oken 7, 272 ꝛc; Vogel-, Amsel-, Finken-, Hänflings-, Lerchen-, Nachtigallen-G. etc.
c) auch von einzelnen andern Thieren, z. B.: Unter dem G–e des Hahns. Hölderlin H. 1, 137; Des Haushahns nüchterner G. JGJacobi 1, 132 etc.; Dem G. der Grillen. W. 9, 9, vgl. [s. Anm.]: Durch ihr [der Cikaden] G., welches sie .. während der Ernte hören lassen. Oken 5, 1584 etc., s. Unken-G.
d) auch von leblosen Dingen mit singenden Tönen, z. B.: Schürte er das Feuer, warf Kohlen auf, setzte den Kessel an und erwartete, daß derselbe seinen G. beendigen .. sollte. Bucher (Nat.-Zeit. 14, 603), vgl.: Das Wasser, der Theekessel singt etc.; Der G. der Bratäpfel im Ofen etc., s. e.
e) (s. d) von Tonwerkzeugen: die von ihnen ertönende Melodie, nam. in schmelzendem, dem menschl. G. ähnlichem Vortrage: Den G. sanfter Flöten. Geßner etc. (s. Silber-G. Kl.), vergl.: Die wesentliche Kraft der Musik liegt eigentlich nur im G.; denn die begleitende Harmonie hat .. wenig Kraft zum Ausdruck. Sulzer 2, 370 etc.
f) (s. e) übrtr. vgl.: Sphären-Musik, -Harmonie, -G. und Chor-G. B. etc.; Ehre das Gesetz der Zeiten | und der Monde heil’gen Gang, | welche still gemessen schreiten | in melodischem G. Sch. 55b etc. 3) etwas Gesungnes oder doch ursprünglich für das Singen Bestimmtes mit hervortretendem Bezug auf den dichterischen Inhalt:
a) allgem.: herstammend aus der alten Zeit, wo Dicht- und Tonkunst aufs innigste verschwistert und verbunden, jeder Dichter auch zugleich Sänger (s. d.
b) und jedes Gedicht ein Lied (s. d.) war (natürlich häufig sich nahe berührend mit 2a) ein Lied (im weitesten Sinn); der Vortrag desselben; die Dichtkunst etc.: Mit G. und Reigen dem Könige Saul entgegen. . . Die Weiber sangen gegen einander und spielten und sprachen: „Saul hat 1000 geschlagen etc.“ 1. Sam. 18, 6 etc.; Auf Flügeln des G–es, | Herzliebchen, trag’ ich dich fort, | fort nach den Fluren des Ganges etc. Heine Lied. 117 (vergl. 2: G 6, 356) etc.; Ihm schenkte des G–es Gabe, | der Lieder süßen Mund Apoll. 57b; Wie der göttliche Poet .. von der irrigen Wiederfahrt der Griechen thät singen, welcher G. .. Penelope .. bewegt hat .. Phemie du kannst viel schöne liebliche Gedicht oder Gesäng ..; aber jetzt hast du ein Lied gesungen, das mir .. Bekümmernis erweckt. .. Du wollest des G–s aufhören etc. Schaidenreißer 4a = Femios, sonst ja genug der Geisteserquickungen weißt du, | Thaten der Männer und Götter, soviel im G–e berühmt sind. .. Diesen G. des Jammers, | laß ihn ruhn. V. Od. 1, 339 ff.; 352; Die Muse .. gab ihm süße Gesänge. 8, 64; 87; Jener rauscht’ in die Saiten und hub den schönen G. an | über des Ares Lieb’ etc. 266; Soll jener geistlichen und weltlichen Liedeler Gesinge für G. gelten? Ant. 1, 181 etc. b) (s. a) zuw. der Ggstd. des G–s, das Besungne, im Munde Aller Lebende etc. (vergl. Lied, z. B. Klag. 3, 14 etc.): Weit in Achaia | wird ihm erschallen der Ruhm, ein G. auch späten Geschlechtern. V. Od. 3, 204; Daß wir hinfort auch | bleiben umher ein G. der kommenden Menschengeschlechter. Il. 6, 358 (s. Gassenlied. B. 173a) etc.
c) in engrem Sinn, von Kirchenliedern: Die Schüler müssen beim Religionsunterricht Bibelsprüche und Gesänge auswendig lernen; Fern tönten lieblich die Gesänge | der andachtsvollen Christenmenge. B. 69b etc., vergl.: Das frei Geläut und offenen G. | dem neuen Glauben sichert. Sch. 352a; Mit G. begraben etc.
d) (s. a) Rhapsodie (s. d.), ein in sich geschloßner Theil eines in mehre solche abgetheilten epischen Gedichts (s. Buch 3): Achilleīs, erster G. G. 5, 95; Einen G. seines Gedichtes. 29, 264; Ihre Übersetzung einiger Gesänge Ossian’s. 14, 133 etc., seltner: der Vortrag (das Recitieren, Lesen) eines solchen G–s: Ein Strom von Thränen, der aus Lottens Augen brach, .. hemmte Werther’s G. 141 (vergl. 133: Er setzte sich nieder und las etc.).
e) zuw. auch, indem der Bezug aufs Singen ganz zurücktritt, = Rede, Gedanken etc., z.B.: Ihr G. klingt vielmehr so [ihre Demonstration lautet so]: wenn wir Advokaten wären, wie herrlich . . könnten wir leben! Kohl Jrl. 2, 137 etc. 4) Doppelzsstzg. zu 2 und 3, vergl. die von Sang [4] und Lied, wie auch von singen und Sänger, leicht zu mehren und zu verstehn nach den folg. Bsp.: Ein Bar zerfällt meistens in mehrere Gesätze und jedes Gesätz wiederum in zwei Stollen (s. d.), die nach einer Weise gehen, in einen Ab-G., der seine besondere Weise hat etc. Augsb. Zeit. (1844) 1970; Kurz Leitf. 69; L. (Guhrauer Less. Beil. 2, 9); Wagenseil 521 (neutr., im Ggstz.: das Auf-G.). Der Nachtigall Abend-G. .., der Morgen-G. ätzender Schwalben. V. 3, 26 etc. Abschieds-G. Thümmel 5, 201. All-G., (vergl. Voll- G.) im Ggstz. zum Einzel- oder Solo-, Allein-G. Alt-G. [2], von einer Altstimne, ähnlich: Baß-, Diskant-, Tenor-G. Amsel- G. (2b). Sie zogen [bei der Procession] mit An-G. und Antwort. G. 26, 210. Auf-G., s. Ab-G.
Alle Balladen, Romanzen, Bänkelgesänge werden jetzt eifrig aufgesucht. G. 34, 278 (s. Bänkelsänger); Das verdient nicht den Namen der Dichtung, Das ist Bänkel-G. Uz 1, C etc. Wiederhalle des Barden-G–s. Kl. Od. 1, 26b. Baß-G., s. Alt-G. Was bei den Griechen die Bocks- und Dorfgesänge waren, womit sich an Bachusfesten herumziehende Meistersinger und Musikanten auf den Dörfern hören ließen. W. HB. 2, 104, vgl. 219; Kriegk 2, 176 u. Tragödie. Braut-G. Kl. Od. 1, 262. Zu toben her | mit Brüll-G. G. 12, 55 etc. Ein Brust-G. [3a], der lieblich fließet. G. 4, 22, ein Lied aus voller Brust; aber auch [2a] mit Bruststimme (s. d.) gesungen im Ggstz.:
Falsett-, Fistel- oder Kopf-G. Die Chorgesänge der griechischen Tragödie etc., s. z. B.: Solger Soph. 1, LVIII; W. HB. 2, 218; 219 etc.; Der Chor-G. in der Kirche, z. B.: Die Orgel und der Chor-G. Uhland 12 etc., ferner (s. 2f): Auch hier rauscht die Musik der Sphären laut zusammen | in einen Chor-G. B. 79a etc. Choral-G. [2] im Ggstz. zum figurierten oder Figural-G. Sulzer 1, 468; 4, 379a etc. Ich höre | Christen-G. Kl. Od. 1, 245. Diskant-G., s. Alt-G. Dorf-G., ländlicher, s. Bocks-G.: Eigenthümlich ist der höfische Dorf- G., der das Leben und die ländlichen Feste der Dorfbewohner darstellt. Kurz Leitf. 18. Drei-G., s. Zwie-G. Eben-G., harmonischer, z.B. (2f): Das Ganze klang | in lebend wirkendem Eben-G. G. 7, 193. Einzel-G., s. All-G. Melodie .., | gleich sanftwehendem Engel- G. V. 1, 166, s. Himmels-G. Unglücklich machen, ist schon schrecklich genug; aber gräßlich ist’s, es ihnen verkündigen, ihnen vorzusingen den Eulen- G. Sch. 199a. Falsett-G., s. Brust-G. Sei mir gesegnet im Feier- G–e. ChrStolberg. Silberhellen Feld- und Wald-G. B. 98a; Der Hirten Feld-G. Sch. 228a etc. Wo den FrühlingFest gesänge würzten. Hölderlin (Kurz 3, 145a); Uhland 237 etc. Figural-G., s. Choral-G. Finken-G. (2b). Fistel-G., s. Brust-G. Stimmt an die begeisternden Freiheitsgesänge [3a]. Die Freier, zum Tanze gewandt und Freuden-G–e, | schwärmten. V. Od. 1, 422 (s. Kriegs-G.). Sich durch Frohgesänge aufheitern. Pfeffel Pr. 3, 13 etc. Früh-G., s. Morgen-G. Frühlings-G. W. 26, 178, s. Lenz-G. Er hatte wonnetrunken gern sogleich einen Gegen-G. aus der Fülle seines Herzens angestimmt. Bronner 1, 72, einen antwortenden; Platen 7, 85 etc.; seltner = Palinodie (s. d.). Du füllst nun diesen Schauplatz deines Glücks mit Grab- G. G. 9, 302; Von dem Dome | schwer und bang | tönt die Glocke | Grab-G. Sch. 79a; Uhland 241. Willst du zu Strophen werden, o Hain-G.? Kl. Od. 1, 5; Bei dem Hain-G., vor dem in Winfeld die Adler sanken. 269 etc., vgl. Wald-G. In deklimatorischem Halb-G–e [Recitation]. G. 22, 91. Nicht unkundig des Harfen-G–s. V. 3, 31, des von der Harfe begleiteten, hier [3a], s. auch Silber-G. Kl. Heldengesänge. Kl. Od. 2, 98. Des Todes furchtbaren Abruf | ihm in Himmels-G. .. wandeln. Kl. M. 17, 443, Engelvgl. Höllen-G. Was ich von Hirten-G. weiß, | lehrt ich . ., | wie die Schalmei Athenäa erfand. V. Bion 3, 5 etc., s. Feld-G., Ekloge etc. Allgütiger, mein Hoch-G. | frohlocke dir! B. 12a; Den Hoch-G. der Freuden und der Thränen. Cham. 2, 40; (In der Ferne Sieges-G.) Vernehmt ihr jener Stimmen Hoch-G.? G. 35, 323; Kl. Od. 1, 201; Weißer Rom. 108 etc., s. Hymne. Hochzeit-G. Sch. 227b. Mischte den Donner in den Höllen-G. Sonnenberg, vgl. Himmel-G. Ein froher und festlicher Jagd-G. Langbein Liederkr. 281. Jammer-G., (s. Klag-, Weh-G.). 3. Macc. 4, 7; 5, 22. Die sömmerlichen Jodelgesänge. Tschudi Th. 579. Dein Angstgeröchel wird ihm zum Jubel-G–e. Sonnenberg D. 1, 352; H. R. 9, 135; WhMüller 1, 120 etc. Zu lauten Rosseshufen | ertönte Kampf-G. Justi. Jene Kannibalen- gesänge. Gentz Rev. 134. Kirchen-G., s. Choral-G. und Kirchenlied, z. B.: Aus den Kirchengesängen. Wackern. 3, 764²³ etc. Klag-G. G. 1, 205; Kurz Leitf. 18. Koncert-G., s. Theater-G. Kopf-G., s. Brust- G. etc. Ihr Kraft-G. [kräftiger] soll himmelan | mit Ungestüm sich reißen. Ausw. d. Lied. 9; V. 3, 7 etc. Wenn über den Trümmern der Kriegs- und aller Freude-G. verstummt ist. H. R. 7, 167; Frei aus ihrem Kerker schwingt die Seele | sich auf den Flügeln eures Kriegs-G–s. Sch. 484b (vorher: Kriegsmarsch) etc. In Ihrem Leib-G–e. G. 16, 152 = Lieblings-G. (vgl. Leibstück). Höre den Leichen- G. des poetischen Sanskülotismus. Platen 2, 294, s. Grab-, Todten-G. Des Jägers Lenz-G. Kl. Od. 1, 261, s. Frühlings-G. Lerchen-G. (2b). Den Liebes- gesängen der Vögel. Forster Jt. 1, 216. So wird Alles ein Hall, ein Lob-G. Gott und dem Heiland. H. R. 7, 238; Mit Predigt und Lobgesängen in der Domkirche empfangen. Mager 2, 284¹ etc., auch [Anm.]: Das Lob-G. SClara EfA. 1, 142. Der Teufel hat mich .. mit dem Lock- G–e des Erbprinzen eingelullt. Immermann M. 3, 362. Benn Lust-G. und Reigen dort erklinget. Uhland 186 etc. Schall, o Mai-G. | erschalle | Cytherens Hoch-G.! B. 3b. Meister-G., meisterhafter oder: G. eines Meistersängers (s. d.): Der Meister-G. ist in der That nichts Anderes als eine Fortsetzung des Minne-G–s. Kurz Leitf. 69. Der den murrenden Fagott | zur Würde des Menschen-G–s hobst. Schubart 2, 315 etc. Schon wirbelt die Schwalbe den Morgen-G. B. 34b; Eschenberg Sh. 564; Kl. Od. 2, 92 etc., s. Abend- und Früh-G. In diesen Mühlgesängen. Gervinus Lit. 3, 293. Mit einer Stimme, die wie Musen- G. in meiner Seele widertönte. W. 16, 55; G. 5, 98 etc. [Goethe’s Jphigenie] ist nicht sowohl eine antike Tragödie, als Widerschein derselben, Nach-G. Schlegel Dr. 2, 2, 405. Nacht-G. G. 1, 71; Des Wächters Nacht-G. JGJacobi 3, 245; Thümmel 7, 155 etc. Jenes feurigen Natur-G–es [der Barden]. Kl. Od. 1, 267 etc. Der Opern-G. etc. Oster-, Pfingst-G., dem Oster-, Pfingstfest gewidmet. Des Preis-G–es Triumph. Kl. M. 15, 1268, s. Lob-G. Propheten-G. Od. 1, 186. Die Adler singen den Rache-G. Herm. 4. Flink, wie des Reigen-G–s schmucke Zigeunerin hüpft. V. 3, 36. Stimmt an den frohen Rund-G. Langbein Liedrkr. 93; Sch. 12b; W. 32, 20 etc. (vgl. Chor-G.). Sie schreien, als ob sie einen Schlacht-G. sängen. W. Luc. 6, 191. Die Nachtigall flötet | dir Schlummer-G. Kosegarten Po. 2, 275; 168 etc., s. Wiegen-G. Solch ein Zauberbild in der Seele eines Morgenländers mußte unser Schöpfungs-G. sein. H. Das Volkslied nöthigt selbst dem Schul-G. der Meister[-Sänger] einen kräftigern Takt auf. Prutz GschTh. 78. Diese ganze auch dichterisch thätige Richtung erschien damals wie ein Schwanen-G. des deutschen Volks, während sie ein Hahnenkräh war, der den neuen Morgen verkündete. Pröhle J. 144, s. Schwanenlied. Sieges-G., s. Hoch-G. Grillen .., deren Silber- G. herab von den Bäumen ertönet. B. 208a; Da sang der Laute Silber-G. | Choriambos. Kl. Od. 1, 203. Sirenen-G. W. 26, 36; 4, 59 etc. In Sphären-G–es Ton (s. 2f). Hölty 168. Er ruhete, sagt der Spott- G., zwischen den Tränk-Rinnen seines Viehs. H. R. 9, 92 (s. Richt. 5, 16). Sterbe-G. Kl. M. 12, 136. Komm, mit deinem Sühn-G., | Himmelstochter, Harmonie. Salis. Des Todes Namen... Er ist mir ein lieblicher Schall .., ist | Tempel-G. mir. Kl. M. 12, 345. Tenor-G., s. Alt-G. Das Zeitalter der lebendigen Thatengesänge. H. Fiorituren des Theater- und Koncert-G–s (vgl. Ggstz. Kirchen-G.). Singet den Thränen-G. H. Dann mischt’ ich kühner unter den Thron-G. [der Engelschaaren] | des Menschen Stimme. Kl. Od. 1, 94. Der Hymenäus erstirbt wie ein Todten- G. H. 11, 469 (s. Grab-, Leichen-G.); Sang nicht der Schwan seinen Todten-G.? Klinger Zwill. 87; Kl, M. 12, 106; 347 etc. Dem guten Pythagoras eine Art von Trauer-G. anzustimmen. W. Luc. 6, 72; 316 etc. Trommelwirbel, Pfeifenklang | stimmen schon Triumph- G. Sch. 7b. Viele haben nicht einmal einen G. (3d) oder Un-G., weil es sich weder reimt, noch sonst poetisch klingt, ganz aushören können. L. 3, 215. Unken-G. (2c). Platen 4, 176. Ihre Vaterlandsgesänge | lähmen die Kniee der Ehrelosen. Hölderlin (Wackern. 2, 1266 ²⁷). Vogel-G. (2b). Hebel 3, 352. Meine Vorliebe für eigenthümliche Volksgesänge. G. 33, 285 etc. Wenn wir die durch alle Zeiten und Gegenden vertheilten harmonischen Ausströmungen bald in einzelnen Stimmen, in einzelnen Chören, bald fugenweise, bald in einem herrlichen Voll-G. vernehmen. 39, 58, vgl. All-G. Die Nachtfeier der Venus:
1) Vor-G. . .
2) Weih-G. . .
3) Lob- G. B. 1a ff.; Der Hirte .. verbreitet früh schon durch die Auen | heitern Vor-G. mittägiger Heimchen. G. 10, 291. Den neuen Wachtel-G. (2b): Kippediwipp. Freytag Bild. 2, 154 (v. J. 1622, s. Kipper). Der Wald-G. [der Vögel]. Ramler F. 3, 200 (vergl. Natur- und Feld-G.); Ich würde es nicht wagen, meinen Wald-G. einem Ohre vorzutönen, das etc. Thümmel 7, 109; 118 etc. Ein Wechsel-G. zwischen ihnen und den Priestern. VKohl Par. 2, 809; W. 16, 191; 18, 268 etc. In das wilde Fest der Freuden | mischten sie den Weh-G. Sch. 53a. Stimmt zu Cypris Feier, | stimmt ihn an den Weih-G. B. 3b (s. Vor-G.); Platen 1, 207 etc. Er hörte ihren Wette- G. G. 14, 136; Die Sonne tönt nach alter Weise | in Brudersphären Wett-G. (s. 2f). 11, 13; Zu dem Wett- G–e schreiten | Minnesänger. Heine Lied. 74; Mendelssohn (2. Mos. 32, 18); Sing einen Wett-G. mit mir! | ich nehme es auf mit dir. Ramler F. 3, 167; Nachtigallen- Wett-G. CRudolphi NGd. 218; W. 25, 92. Ich brauche Wiegen-G. .. Wie oft lull’ ich mein empörtes Blut zur Ruhe! G. 14, 9 (s. Schlummer-G.). Mit scharfem Fang und mit Wild-G. | möcht’ ich sitzen ihr zu Füßen [als Falke]. Freiligrath Garb. 73; Wild-G. [der Faunen, Satyrn etc.]. G. 12, 50. Der Wonne-G. des Frühlings. Hölderlin H. 1, 9 etc. Mignon’s Bild mit dem ersten Zart-G. des holden Kindes ..: „Kennst du das Land etc.“ G. 18, 291. Der wunderbaren Sirenen | Zauber-G. V. Od. 12, 150; Kl. Od. 1, 268. Männlich froher Zech-G. Kinkel 370 etc. Ein freudiger, dem Wanderschritt angemeßner Zwei-G. G. 19, 6; Dieser Zwie-G. 11, vgl. ähnl. mit Zahlw.: Drei-, Vier-, Fünf-G., als Verdeutschung der üblichern Fremdw.: Duett, Terzett, Quartett, Quintett etc.