Faksimile 0008 | Seite 830
Faksimile 0008 | Seite 830
Faksimile 0008 | Seite 830
Faksimile 0008 | Seite 830
Faksimile 0008 | Seite 830
Faksimile 0008 | Seite 830
Faksimile 0008 | Seite 830
Faksimile 0008 | Seite 830
Sack
Sáck, m., –es; Säcke, uv. (s. 1c); Säckchen, lein, el; -:
1) eig. (woran sich die folg. Nummern als Übertrag. anschließen) ein Behältnis, gefertigt aus (gewebtem) Zeug nam. aus Leinwand —, aus geschmeidigem Leder und ähnlichen biegsamen Stoffen, die unten an der Seite zusammengenäht sind, so daß nur oben eine Offnung für das Hineinzuthunde bleibt.
a) kleine derartige Behältnisse heißen gew. Beutel (s. d.) und, wenn sie sich in Kleidungsstücken befinden, Tasche (s. d., vgl. Ficke), doch gilt auch hier nam. südd. S., z. B.: Wackern. 3, 782²⁰; Hatte den Schlüssel zum Schaft [Schrank] im S. Gotthelf G. 34 etc. und bes. (wo zuw. auch die gw. Bed. b gelten kann) in Bezug auf darin befindliches Geld, z. B.: Hast du Geld im S.? 171; 8; Gieb mir einige Neuthaler in S. 128; U. 2, 14 etc.; Ich hatte keinen rothen Heller Reisegeld im S. G. 9, 64; Gutzkow Liesli62; [Das Mädchen] nahm die 2 Louisd’or vom Teller weg, steckte sie in den eignen S. Hebel 3, 147; Wie Geld in S., so striche man im Kopf | auch Wahrheit ein? L. Nath. 3, 6; Er geht zu gemeinen Säcken [beraubt den Staatssäckel, die öffentl. Kassen etc.]. Rachel 4, 288; Als ein Gold[-Stück] zu holen, | er einst zu S–e fuhr. Rückert Erb. 2, 100; Schüttle du die Säcke | aufspeichernder Prälaten. Schlegel Joh. 3, 2 etc., s. n.
b) gw. von großen Behältnissen: Ein S. von Leder (vgl. Schlauch), von Zwilch, aus grober Leinwand (s. S.-Leinen); Säcke nähen; Leere volle Säcke; Den Sack zu-, auf-binden, -stricken, -machen; In den S. Etwas stecken, Wolle stopfen, Getreide schütten etc.; Aus dem S. Etwas (heraus)nehmen, holen, schütten etc.; Den S. füllen, voll machen, voll schütten etc.; Ein S. voll od. ein S. Getreide, Mehl etc. (s. cu. f); Daß man ihre Säcke mit Getreide füllete. 1. Mos. 42, 25; Nehmet von des Landes besten Früchten in eure Säcke. 43, 11 etc.; Das Wort .. hatte ihn zusammengerüttelt gleich einem alten S. Nüsse etc. Gutzkow R. 3, 244; Als der Schatzmeister .. mit einem Säcklein auf ihn zuging. Hebel 3, 39; Rutschte er .. hinunter .. Es war wie wenn ein S. auf den Fußboden fiel. Immermann M. 2, 312 etc. und bildl. und übertr. (s. f ff.): O könntet ihr den S. auf eurem Rücken sehen! Shakespeare 6, 226 (Anspielung auf eine äsop. Fabel, s. L. 5, 417 etc.); Wie weitschichtig und perfid ist dieser Ausdruck! Es ist ein S., in den man Alles stopfen kann. Schwegler (46) 974; [Sich einbilden], sie hätten den ganzen Besitz und S. der Kunst, Klugheit etc. allein erhalten (s. f). Weidner 3 etc.
c) Säcke von best. Größe. So hat man z. B. für Getreide, Mehl etc.: Viert-, Scheffels-, Zweischeffelsetc., Malter-, Wispel-Säcke etc. und so auch S., als ein (nach Ort und Zeit versch.) Maß. Zu be- achten ist hierbei (vgl. Glas 2fetc.) die uv. Mz., z. B.: Sie erhalten anbei 5 Sack Weizen; die Säcke bitte ich, umgehend zurückzusenden; 3 Sack Kaffe, brutto 317 Pfd.; ab Thara für die Säcke 17 Pfd. etc. Ferner (d, e) Säcke zu besonderm Gebrauch, so —:
d) zu einer vralt. Art der Todesstrafe (dem s. g. Säcken), wobei der Verurtheilte, in einen S. gebunden, ins Wasser geworfen wurde: Welch .. | längst für Galgen und Rad und S. und Holzstoß | reifgewordenes Weib [Here]. V. (Wackern. 2, 903) etc.
e) zum Fischfang, aus Netzzeug gefertigt, mit einer Vorrichtung, den Rückgang der Fische zu hindern („Kehle“, s. d. 2f). Preuß. Gesetzs. (1859) 460 § 18; Berlin. Fischerei-Policeiordn. (12. Apr. 59) § 5, s. Mätritz, vgl. Reuse, ähnl. weidm., s. Garn-S. Ferner in einer Menge von Sprchw. und sprchw. RA. (f—n, vgl. Körte Sprchw. 5138 ff.), von denen wir die zu erklärenden der Übersichtlichkeit halber nam. nach grammat. Beziehungen ordnen:
f) verbunden mit voll: Einen S. voll = eine große Menge, z. B.: Einen S. voll Neuigkeiten, voll guter Rathschläge haben etc., vgl. b am Ende und: Der brachte einen vollen S. von Neuigkeiten. Ense Tag. 3, 398; Doch hab’ ich mit herrlichem Rathe | meinen S. noch gefüllt . . . „So öffnet den S. doch.“ G. 5, 256 ff.; Große Worte machen den S. nicht voll, füllen den S. nicht, von leeren (prahlhaften) Reden; Wenn der S. voll ist —, strotzt er sich auf [Reichthum macht stolz etc.]; bindet man ihn zu; Es wird mancher S. zugebunden, eh. er voll ist, z. B. (s. 3b): Mancher muß seine Mahlzeit endigen, eh er satt ist; auch: Mancher stirbt, eh die Zahl seiner Jahre voll ist etc.
g) in Vergleichungen: Grob wie ein S. (s. S.-Leinen); Sie schliefen wie die Säck [fest, unbeweglich]. Bettine 1, X; Hinplumpsen, wie ein S.; Voll wie ein S., von einem Trunknen etc.; Dunkel, wie in einem S. etc.
h) als Subj. (s. f; g) z. B.: Wenn der S. kommt, wirft man den Beutel hinter die Kiste, das Geringre muß dem Größern weichen; Viel Säcke sind des Esels Untergang, von Einem, der der aufgebürdeten Last erliegt; Ein Reuling ist der armüthigste Mensch, da hat der S. immer ein Loch [s. d. 3]. Auerbach Ed. 253; Ein leerer S. steht nicht, Aufmuntrung zum Essen und Trinken (s. 3b) etc.
i) als Obj. (s. f u. 1): Ebenso schlimm, wer den S. aufhält als wer da stiehlt, der Diebsgenosse wie der Dieb; (All)zuviel zerreißt den S. (Luther SW. 56, 203; Tieck Att. 76 etc.), man muß das Maß nicht überschreiten; Mit Seide näht man keinen groben S. (G. 3, 111 etc.), Höflichkeit, feines Wesen ist gegen Grobe unangebracht; Den S. bei den vier Zipfeln haben (Wackern. 3, 613³³), Etwas vollständig haben, halten (vgl. k); Sehen etc., wie man seinen S. anhängt [wie man seine Sache anfängt]. vHorn Gemsj. 36; rhD. 2, 46 etc.; (Einem) den S. vor die Thür werfen [Nichts weiter mit ihm zu theilen haben wollen]. Garzoni 177a; Luther SW. 35, 124 etc., ähnlich: S. und Seil aufbinden. Luther 5, 70b; 353b etc. und mundartl.: Einem den S. geben. Schm. 3, 196, wie hochd.: den Korb (s. d. 1b). Ferner abhäng. von Präpos. (alphab.): k) Den fünften Zipfel am S. suchen [der doch nur vier hat]. Luther SW. 61, 342 etc. l) Auf den (oder: den Börne 1, XVIII) S. schlägt man, den Esel meint man. Sch. 181b; Heine Lut. 2, 183 etc., s. Luther 5, 303a, von Tadel etc., den man gegen eine Pers. richtet, die man nicht oder an deren Stelle man eine andre nennt etc. m) Aus zwilchnen Säcken kann man keine seidnen Beutel machen; Die Katze (s. d. 2d) aus dem S. lassen, Etwas, das man schon hatte, sich wieder entwischen lassen etc.; Etwas (z. B. eine Predigt etc.) aus dem S. schütteln = aus dem Ärmel (s. d.) etc., s. n. n) Eine Faust (s. d. 1b) im S. machen. Auerbach Gv. 299 etc.; Ein Knippchen (s. d.), eine Schnelle (Wackern. 3, 775³¹ ff.) im S. (oder in der Tasche) schlagen etc.; Lachen und Weinen in einem S. (oder Säckel, s. d.) haben, nach Belieben lachen und weinen können; Einem Etwas in den S. schieben (s. d.). Gotthelf G. 223, sich davon frei machend, es ihm aufbürden etc.; Die Pfeife (s. d. 1e) im S. halten, in den S. stecken, ziehn etc.; Die Katze (s. d. 2d) im S. kaufen, unbesehens und somit dem Betrug ausgesetzt. Hebel 2, 179; Merck’s Br. 2, 53; Tieck NKr. 2, 181 etc., so auch: Er muß also im S. kaufen. Luther 6, 87b etc. (s. u.); Etwas im S. haben, als Eigenthum etc., z. B.: Den Ablaß hab ich hier im S., | was irrt mich drum dein Schabernack [o Teufel]? Reithard 360; Hat sich was „mein Mädel“! als wenn er die Birnen schon im S. hätte. Waldau N. 3, 159; Große Rosinen (s. d. 1) im S. haben etc.; und mit persönl. Obj., hergenommen von einer Art Ringkämpfen, wobei der Besiegte in den Sack geschoben wird (s. Zarncke Br. 410a), z. B.: Welcher Freund den Andern vermag, Der steckt ihn in den S. Luther 5, 271a; Wer den Andern übermag, der stoße ihn in den S. Ders. (H. Ph. 10, 252) etc.; Einen im S. haben, als Meister nach Belieben über ihn schalten und walten können. Gotter Sch. 51; Gutzkow R. 1, 72; Höfer V. 61; 85; L. 1, 237; Zinkgräf 1, 17 etc.; Einen im S. verkaufen, wo er wie die eingefangne Katze etc. (s. o.) wehrlos sich Alles gefallen lassen muß. Luther 1, 196b; 290b etc., vgl.: Ich kann meine Armee nicht im S. transportieren. G. 25, 11, gleichsam gebunden, so daß gar keine Ungebundenheit, Plündrung etc. vorkomme. Verstärkt: Einen aus und in den S. spielen etc., sich so überlegen zeigen, daß man ihn beim Ringkampf aus dem S. nimmt, wieder hineinschiebt etc. und so übertr., z. B.: Jch wollt’ euch All zusammen aus dem S. und in den S. singen. B. 464a etc. Ferner (s. a): Es denkt ein Jeder in seinen S. Weidner 118, auf seinen [Geld-] Vortheil; Rips raps (s. d.) in meinen S.!; Ein Narr in seinen S. sein, sich als Narr gebaren, um dadurch zu verdienen. Schm. 2, 702 etc.; nach Campe auch: thörichter Weise Etwas auf seine Unkosten thun etc. o) Mit Sack und Pack (s. d. I 1a etc.).
2) (s. 1) von Kleidern:
a) von grobem Stoff (vgl. S.-Leinen), z. B.: Unterm Hermelin | wohnt Bosheit wie im S., darin der Bauer geht. Lichtwer 255 etc. und so nam. bibl. (s. Gesenius s. v. p) von grobhärenem Gewand, als Zeichen der Trauer, Buße, demüthiger Selbsterniedrigung etc.: In S. und Asche (s. 1) trauern, Buße thun; Einen S. um seine Lenden legen, um sich gürten, anziehn etc.; Er selbst der König kam mit Unterthänigkeit | in einem S. gehüllt. Nicolai 8, 184 etc. S. auch: Die Sonne ward schwarz wie ein härener S. Off. 6, 12; wie ein Haar-S. Eß; wie einHaaren-S. H. R. 7, 247 etc.
b) in Bezug auf die Form (vgl. S.-Rock), weit und bauschig, sich nicht dem Körper anschmiegend, z. B.: Das Kleid .. war.. zuweit. .. Doch kann ich .. | den weiten S. euch enger machen. Pfeffel Po. 3, 162; Den Damen [waren als Tracht vorgeschrieben] rothe Roben oder Säcke (sacs) mit Gold oder Silber durchwirkt. Scherr Bl. 1, 121 etc.
3) von sackähnl. Theilen des Körpers, z. B.:
a) von den häutigen Falten unter den Augen ältrer Personen. Ense Gal. 1, 10.
b) (bes. scherzh. vgl. Brot-S. 2) = Bauch, Wanst: Seinen S. füllen etc. (vgl. 5b und sacken 1c), s. Roth-, Sau-, Weid-S. etc., vgl. Backen-S. (oder Tasche); c und: Der Magen ist ein weiter, häutiger, gegen die Speiseröhre und den Darm offner S., ungefähr von der Gestalt eines gebogenen Weidsacks. Oken 4, 67; Bock An. 807 etc.
c) Anat: Seröse Säcke. 644, die Eingeweide umhüllend; Synovial- säcke . . ., mit einer dicken eiweißreichen Flüssigkeit (synovia) gefüllt, . .. bilden elastische Polster und Verschiebung gestattende Unterlagen, welche .. vorzüglich den Knochen und Bändern beigegeben sind. 645; Das längliche und das runde Säckchen, Theil des häutigen Labyrinths. 699 ff. etc., s. ferner: Bauchfell-, Blind-, Eier-, Gift-, Hoden-, Kehl-, Leg-, Lungen-, Milch-, Netz-, Rogen-, Thränen-, Trag-S. 4) ein eingeschloßner hohler Raum mit einem Eingang, aber ohne Ausgang (s. S.-Gasse), z. B.: Hier oben in so großer Höhe doch noch wie in einem Brunnen zu sein ... Die Wolken, die sich hier in diesem S–e stoßen. G. 14, 213; Auf einem viereckigen Platz, den man . .. anderswo einen S. nennen würde; denn er hat nur einen Eingang. JKohl Par. 3, 195 etc., s. ferner Zsstzg. wie Pulver-S. 5) von Personen:
a) eine dicke, plumpe Pers., z. B.: Es sind zwei Plätze nur darin | und auf dem einen sitzt die Frau Verwalterin, | ein S. von einer Frau. Müllner 7, 268 etc.
b) mehr oder minder ver- ächtl. Bez. einer Pers. (s. c), z. B.: Solch unfläthiger Wanst, fauler Bauch, garstiger Balg und schändlicher S.! Luther 8, 208a, ferner (oder zu a?): Der Esel trägt einen S. [den Müller] und der Gaul einen Schelmen [den Juden]. Zinkgräf 2, 52 etc. Bes. in Zsstzg., s. d. und vgl. z. B.: Windbeutel, Dummbart, Geizhals, Neidkragen etc., ferner schles.: Wie bair. „Schwanz“ [s. d.], mhd. zers, zumpf wird S. wenigstens in Zsstzgn. zur Bez. der Mannspersonen gebraucht: Laber-S. [langweiliger Schwätzer]; Mär-S. [langsamer Kerl, Nölpeter]; Tall-S. [stammelnder alberner Kerl und so auch: Puppe aus Semmelteig]. Weinhold.
c) (s. b und Balg 2) nam.: schändliches Weibstück, Hure (s. Zarncke Br. 313a) zuw. mit zurücktretendem Sinn der Verachtung (s. . Brem. W. 4, 578): Er wurde ein Bube und hing sich an die schlimmsten Säcke. Luther SW. 61, 212; Das Weiblse]in .. glaubet dem alten bösen S–e. 195 (vorher: Vettel); Also spricht die Mutter auch zu ihrem Töchterl[e]in: Du Hürl[e]in, du S., du Mähre! 46, 142 etc. Dazu: Eine Pers. sacken = S. (Hure) schelten. Schwäb. Wört. 292; „Buben- S.!. .. | Was dürft ihr mich sacken und balgen? HSachs G. 2, 128 etc., s. Schlepp-S.
Anm. Goth. sakkus, ahd. sak, mhd. sac, s. lat. saccus, gr. Gγz(π)oς etc., hebr. p. Dazu verkl. ahd. neben neutr. sakkili(n) auch masc. sakkil, sekkil, Säckel (vgl. Büschel, Bündel etc.) und dazu: sekilari, Säckler (Schatzmeister). Vereinzelt Mz. ohne Uml., s. Hopfen-S.
Zsstzg. s. [5b], ferner nam. zu [1] eig., was unbez. bleibt —, vgl. die von Beutel, Tasche, Korb etc., z. B. nach der Größe als Maß, s. [1c], ferner nach dem Stoff und bes. nach dem dafür best. oder darin befindlichen Jnhalt, leicht zu mehren nach den folg. Bsp. (s. Spate): Aāl- [1e]: Aalsäcke (Fischzeuge, mit denen bes. in Mühlengerinnen gefischt wird). Berlin. Fischerei-Policeiordn. (12. Apr. 1859) § 8e. Aūgen- [3a].
Bácken-: vgl. [3b] Backentaschen (s. d.), z. B. der Hamster etc. (vgl. Oken 7, 726).
Barbīēr-: Sack des Barbiers für das Barbierzeug. G. 10, 121, Scher- S. Bāūchfell- [3c]: das Bauchfell, Peritonaeum. Bock An. 850.
Bérg-: die Sachen des Bergsteigenden enthaltend. Gerstäcker Mon. 1, 25.
Bétt-:
1) Sack, worin Betten gepackt sind. G. 35, 73.
2) ein Sack als Theil des Bettes, s. Feder-, Stroh-, Laub-S. etc. Béttel-: worein der Bettler die erhaltenen Gaben steckt, vgl. Diebs-S. Sprchw.: Der B. ist bodenlos, steht allzeit leer, wird nie voll. Körte Sprchw. 585; Zarncke Br. 401b; Wohlgeschmack bringt B. etc.; Magrer als ein B. G. 7, 182; Weit wie ein B. Gutzkow R. 4, 260; Wie wenig der B. von allmählicher [die armselige allmähliche] Selbstbesserung in sich halte. H. R. 9, 416 etc. Bēūtel-: zum Beuteln (s. d. 4) des Mehls etc.: Alle Schrift muß durch den röm. Sieb- und B. Fischart B. 38 etc. Blēī-:
1) ein Sack für oder mit Blei, z. B. Schrot-S., -Beutel. Spate.
2) (Hüttenw.) B. ist die Unart oder das Blei, so einem Blicksilber noch anhänget, wenn es im Treiben nicht abgegangen. Jablonsky 152a; Mathesius Sar. 149b, auch „Bleisand“. 3) (s. 2) scherzh.: Trinkgefäß aus Zinn, das zu viel Blei hält; verallgemeint = Halb- Stübchen (Viertelkanne). 100b; Fischart Garg. 82b. Blínd- [3c]: Der Magen ist links, wo die Speiseröhre in ihn tritt .., weiter und bildet nach dieser Seite einen Sack, den man B. nennt. Oken 4, 67; Bock An. 808. Brōt-:
1) Sein B. ist leer. Bronner 1, 156 etc.
2) (scherzh.) Hals, Kehle, vgl. [3b]: Luther 3, 398; Ob ihm der B. gleich schon zugezogen war [am Galgen]. Rockenphil. 2, 275. Būben- [5c]. Dīēb(s)-: vgl. Bettel-S.: Die Diebs- oder Kommißsäck. Fischart Garg. 56a; Stecken es in Schub- oder D. Rockenphil. 2, 278. Dūdel-:
1) Sackpfeife: Wie ein Bär .. bei dem Tone eines D–s .. tanzen. G. 16, 57; 34, 320; Eines D–s Katzengequick. Langbein 1, 81; W. 34, 101 etc. Sprchw.: Voll wie ein D. [besoffen]; Einen schlagen etc., daß er den Himmel für einen D. ansehen soll. JG Müller Lind. 2, 235; WhRaabe UHK. 1, 15 etc.
2) [5b] Auch schelten sie den Wenden, vielleicht mit Bezugnahme auf sein unverständliches oder kauderwälsches Deutsch: du wendischer D.! Monatbl. 1, . 440b.
3) [5c] Vettel. Brem. W. 1, 265.
4) [3b] östreich.: blutgefüllter Schweinsmagen, Sau-S. 5) [3c] Hoden-S. (s. dudeln, Anm.). Dúmm- [5b]: Dummkopf. Campe. Eīer-:
1) [1b].
2) [3c] der Uberzug des Eierstocks, s. Leg-S., vergl. Milch-S. Fáll- [1e]: mit langen Wänden ein Gewässer überspannend. Fêder-: mit Federn gestopft, s. Bett-S. 2. Fēūer-:
1) wassergetränkte Säcke zum Feuerlöschen.
2) (Bühnenspr.) eine an beiden Enden zusammengenähte mit Feuer bemalte Leinwandbahn, die auf zwei unter einander liegenden horizontalen Wellen liegt, zur Darstellung eines sich bewegenden Brands, s. Düringer 418; 407, ähnlich: Wasser-S. zur Darstellung von Wasserfällen, Quellen etc. 1129. Fréß-: Futter-, Maul-S., ferner [5b]: Fresser. Spindler Vog. 1, 173. Fǖrtuch-: (schwzr.) Schürzen-S., zusammengenähte Schürze zur Aufbewahrung von Geld. Gotthelf Sch. 211. Fūß-: mit Rauchwerk gefütterter Sack, dessen man sich auf Reisen zum Schutz der Füße gegen die Kälte bedient: Hüllte das Töchterchen dann aus bärenzottigem F. V. 2, 156. Fútter-: So lang der Esel beim F. stehet etc. SClara EfA. 1, 326. Gárn- [1e]: z. B. weidm.: So wischt der Biber heraus und in den G. hinein. Zink Ök. 1, 316; Döbel 2, 200a etc., vgl. Fischer- G. 184a und s. Mätritz. Géld-:
1) [1b und a] Spieltische, an welchen die ledernen Geldsäcke ausgerissen waren. Arnim 60 etc., s. Gold-S. 2) [5b] reicher Geizhals etc. Auerbach Tag. 142; W. Luc. 1, 144. Getrēīde-. Gíft-:
1) Gift enthaltender Sack, z. B. [3c] an den Giftzähnen der Schlangen etc.
2) [5b] von giftigem (s. d. 2) Haß, Neid etc. erfüllte Pers. Rank Haus 31. Glück(s)-: s. Glückssäckel. Góld-: s. Geld-S. Forster Br. 1, 15 etc. Grōb- [5b]: Grobian: Der G. von Bedienten. Lubojatzky Ams. 35; 33 etc. Hāār-:
1) s. [2a].
2) Haarbeutel. Hāber-, Hāfer-: s. Getreide- und Futter-S. und vgl. das aus dem Deutschen entlehnte frz. havre-sac = Tornister: Hieb hierauf das Haupt ihm von dem Rumpfe, | warf es in den Haber-S. dem Scharatz [Pferde]. Talvj 2, 237. Hánd-: ein kleinrer in der Hand zu tragender Sack, nam. solcher Reise-S., z. B. Hartmann BB. 286; Lewald W. 2, 341 etc. Hōden- [3c]: die Hoden einschließend. Bock An. 872; Heinse A. 2, 66 etc., bei Spate so nach den versch. Thieren z. B.: Bock-, Hammel-H. etc. Hōnig- [3c]: Der Biene H. Schlegel Somm. 3, 1. Hópfen-: Der Muth wächst ihnen, daß sie so aufgeblasen werden, wie die H–e [Anm.]. Luther SW. 35, 442; Hat Einer schon einen ganzen Hopfen- oder Wöllen-S. voll Recht und nicht einen Beutel voll Gelds etc. Weidner 62. Hōsen-:
1) [1a] Gotthelf G. 172; 259; W. 27, 149 etc.
2) [2b] weite; schlottrige Hose: Lange Jeder denn vom Pflock | sich seinen eignen H. und seinen eignen blauen Rock. Freiligrath Ca 35. Hūren-:
1) [5c].
2) [5b] Hurenjäger. Jāgd- (Matthis- son A. 9, 85), Jǟger- (Spate): Jagdtasche, Weid-S. Júchten-: (s. Leder-S.) G. 23, 356. Káffe-: auch das dazu gw. dienende Zeug, z. B.: Zu Reisetaschen wäre Wolle auf grobem Stramin oder K. zu wählen. Muserzeit. (55) 73b etc. Kǟse-:
1) Sack (Spitzbeutel) zur Käsebereitung, für die durch Pressen von dem Wäßrigen zu trennende Käsemasse, Molken-, Quark-S., s. Preß-S. 2) Sack zu oder mit Käse. Kêhl- [3c]: Der Pelikan mit dem weiten K. Vischer Ästh. 2, 140; Oken 7, 420 etc. Kérn-: Sack mit Kernen von Steinobst, heiß gemacht als Bettwärmer dienend. Adelung. Kīēp-: s. Schub-S. Klingel-: Klingelbeutel (s. d.), auch „Zimbel-S.“ Klúmp-: s. Plump-S. Knáp(p)-: Proviant-S. (s. knappen 2) eines Umherziehnden, Ränzel (s. engl. knapsack, franz. canapsa), auch Schnapp-S.: Mit dem K. in die weite Welt gehen. Möser Ph. 4, 221; Voll verbotener Speisen wie eines Bettlers K. Olearius Baumg. 56b etc., auch [5b]: ein mit dem K. Umherziehnder (Vagabund etc.): Sie sind umhergezogen wie die Knappsäcke. Luther SW. 60, 237 etc. Kōhlen-:
1) S. mit oder zu Kohlen und nach der Schwärze übertr. als Bez. dunkler Nebelflecken (s. d.) am südl. Himmel = Magellansflecken oder Kapwolken. Littrow 505 etc.
2) der sich erweiternde mittlere Theil des Ofenschachts beim Hohofen. Karmarsch 1, 570; Scheuchenstuel 130 etc., auch: der mittlere (die Kohlen enthaltende) Raum eines chem. Ofens unmittelbar über dem Rost. Kórn-: Getreide-S. Krǟūter-: Kräuter-, Bähkissen (s. d.). Lápp- [5b]: (niederd.) Lumpenkerl. Brem. W. Lāūb-: mit Laub gestopft, vgl. Stroh- S.: Den harten L. zum Lager. W. 15, 53 etc. Lāūgen-: Sack mit Asche, woraus durch Aufguß von Wasser die Lauge gezogen wird (s. Aschertuch). Zink Ök. 1, 1742 etc., auch: ein solchen Sack ersetzendes Behältnis. Karmarsch 1, 269 ff. Lêder-: Fischart B. 40b etc., vgl. Juchten-S. Lêg- [3c]: Bei den Vögeln ist nur ein Eiergang da .. und heißt L. .. Bei den Säugethieren vereinigen sich diese Gänge in einen gemeinschaftlichen Sack, den man Trag-S. nennt. Oken 4, 298. Lūder- [5b und c]: Ein Trampel, ein Mistfink, ein Kothkübel, ein L. SClara (Wackern. 3, 915) etc. Lǖgen-:
1) Vorrath von Lügen: Halt deinen L. parat! Höfer Bar. 1, 13 etc.
2) s. 1 und [5b]: Lügner: Gartenl. 9, 25h; Immermann M. 1, 4; Eine Erzhure, verzweifelter Balg und L. Luther SW. 56, 83. Lúngen- [3c]: Die Lunge besteht aus der Luftröhre und den beiden Lungensäcken. Oken 4, 87 etc., s. 382. Māden-: verächtl. Bez. des verweslichen Leibes und des irdischen Menschen, nach seinem Leibe: Absterben des Leibs und armen M–s. Luther 5, 500a; 6, 203b; Ein sündiger M. darf nicht allein die Taufe verachten. 288a; 350b; 355a; Ich armer M. SW. 35, 132; 26, 37 etc.; JP. 2, 160 etc. Ähnl.: Trusen- S. Brant N. 54, 19, s. Zarncke Br. 390b; Drüse 5 und: Trüsenfaß (für den menschl. Leib). Thurneißer Wasser I. Mántel-:
1) Reise-S. zunächst für Mantel und ähnl. Kleidungsstücke: Indem ich einen tüchtigen M. auf die Diligence packte. G. 22, 13; Nur einen M. und Dachsranzen aufpackend. 23, 1; 28, 300; 16, 43; 187 etc.; Mancher jüngre Sohn und Krippenreiter | der alle seine Staaten führt im M. Sch. 587a; Hab ich schon bereit | in meinem M. Wams, Hose, Hut | und allen Zubehör. Tieck Cymb. 3, 4; Mit einem leichten Mahl, so gut der M. | von meinem Zwerg es giebt. W. 15, 205; Luc. 4, 230 etc., s. Wat-S. und Fell-Eisen (z. B.: Beschloß die in ein „veleiß“. Schaidenreißer 63b = 15, 131).
2) [3c], s. Mantel 14b: Der Kegel [des Belemniten] muste ziemlich die halbe Länge des Mantelschildes haben, dessen Spitze er bildet. So lang wie dies Schild ist auch der M., d. h. der Rumpf des Thieres etc. Burmeister gB. 1, 182. Māūl-: ein Thieren, nam. Pferden, am Maul vorgebundner Futter- S. Moscherosch Ges. 4, 616. Mêhl-: Brummbaß mit seinem dicken Bauch | auf die Andern wie ein M. fällt. Förster (Echtermeyer 707⁵); Musäus M. 5, 115 etc. Mílch- [3c]: bei den männlichen Fischen die Milch (s. d. 2c) umschließend, wie der Rogen-S. den Rogen der Weibchen. Oken 4, 298. Míttel- [1e]: s. Mätritz. Mólken-: Käse-S. 1. Nácht-: kleiner, nam. das Nachtzeug des Reisenden enthaltender Reise-S.: Schlich er sich mit seinem N–e und seinem Reise-S–e .. in den Wartesaal. Hackländer Tag. 2, 166 etc. Nēīd- [5b]: neidische Pers., Neidkragen (s. d.). vHorn Wildl. 4. Nétz- [3c]: eine kleinere durch Einschnürung entstandne Abtheilung des Bauchfells. Bock An. 855, s. Netz 5c. Pféffer-:
1) Sack mit (oder zu) Pfeffer. Berlichingen 131; G. 35, 54; Etliche vom Adel . ., der Bürgerschaft drohend, wie sie ihnen die Pfeffersäck erschütteln wollten. Stumpf 715a etc. (s. 2).
2) [5b] s. 1: verächtl. Bez. eines Kaufmanns, Krämers (z. B. auch eines neubacknen Adligen. Spate): Freytag Soll 2, 22; Moscherosch Ges. 1, 50; 3, 244; Rachel 4, 346; Schweinichen 2, 213; Weichmann 3, 145 etc. Plāūder- [5b]: plauderhafte Pers. Spate, häufiger Plaudertasche (s. d.). Plúmp-: ein großer, schwerer und so mit Wucht niederplumpender Sack: Da fiel der Tropf | zu Boden wie ein P. Blumauer 2, 100 etc. Daher übertr. auf ein Spiel, wobei Einer mit dem Spruch: Sieh dich nicht um, | der P. geht ’rum mit einem (wenigstens ursprüngl.) derb zusammengewundenen und geknoteten Tuch umhergeht und auf den Rücken eines der aufgestellten Spielgenossen schlägt, der dann mit ihm einen Wettlauf zu beginnen hat, und zwar heißt sowohl das Spiel als auch das Tuch zum Schlagen, die Schläge damit und die umhergehnde Pers. P., auch Pump-S. (s. Pump I und Anm.) und Klump-S., z. B.: Er hielt sie [die Hosen] in der Hand gepresst wie ’nen P. Alexis H. 1, 1, 30; Wo die muthwillige Jugend eben Plumb-S. spielt. Musäus Ph. 3, 151; Vertheidigt von einem Paar handfester Bursche, welche mit Plumpsäcken den Angriffen wehren. Vogt Oc. 2, 205 etc. Übertr.: Der kritische P. Riemer G. 1, 472 etc.; Herwegh’s Brief ist doch zu nichtsfngend, aufthuerisch, ledern und aus dem P. geprasselt. Pröhle J. 246 etc. Veralt. auch Pomp-S. [2b] (vgl. Pumphosen) ein weites, bauschiges Gewand und [5b]: ein mit solchem Einherstolzierender, s. L. 5, 336; Spate 1658 und 1466. Préß-: worin etwas zu Pressendes ist (s. Käse-S. 1), nam. in Olpressen. Karmarsch 2, 712. Proviánt-: Keller gH. 2, 355 etc. Púlver-:
1) Sack mit (oder zu) Pulver. 2) (s. 1) derartige Säcke als Wurfgeschoß: Pulversäcke zerplatzten. Ense Denkw. 5, 379. 3) [4] Der hintere zur Aufnahme der Ladung best. Theil der Höhlung [im Gewehrlauf] heißt der P. Karmarsch 2, 77, ähnl. (Bergb.) der das Pulver aufnehmende untre Theil des Bohrlochs. Púmp-: s. Plump-S. Quárk-: Käse-S., auch [5b]: ein unreinl. Mensch; Einer, der Alles ohne Unterschied hineinfrisst. Campe, s. Sau-S. Quêr-: an beiden Enden geschlossen, mit einer schlitz- artigen Offnung in der Mitte, eig. eine Verbindung von zwei Säcken, von denen beim Tragen (auf der Schulter, auf dem Pferd etc.) der eine auf der einen, der andre auf der andern Seite liegt (s. Doppelranzen). Heine Rom. 44; W. 17, 141; 23, 174 etc., auch: Zwerch- S. (s. d.). Rāhm-: (vgl. Käse-S.) zum Durchseigen des zu butternden Rahms. Rēīse-: für das Gepäck des Reisenden (vgl. Hand-, Nacht-, Mantel-S. etc.): Schnallten meinen R. in Ordnung. Seume Sp. 178 etc. Rōth- [3b]: Schweinsmagen mit Blut und Speck gefüllt, s. Schm. 3, 166 und 178: Rothsäck und Schweinebraten. HSachs G. 1, 81, auch Sau-S. (s. d.). Sánd-: Sack mit oder zu Sand, z.B.:
1) (Kriegsw.) große derartige Säcke zum Aufführen von Brustwehren.
2) (Kupferstech.) sandgefülltes Kissen als Unterlage der zu gravierenden Platte.
3) s. Sandbohrer. Sāū-: s. Saumagen: 1) [3b] = Roth-S. (s. d., vgl. Scheubling): Fraß bis ihm der Bauch strotzt, wie ein Füllwurst und Säusack. Fischart Garg. 163a etc. 2) [5b] Nun, du alter S., betest du etc. Arnim 59 etc. Sāūf- [5b]: Säufer. Schánd- [5c]: Ein Biederweib im Angesicht, ein Sch. in der Haut. Logau (L. 5, 164). Schéffel(s)- etc. [1c]. Schêr-: Barbier-S. G. 10, 211. Schīēb- [1a]: Kleidertasche, Ficke. Günther 165; Olearius Reis. 390b; Baumg. 52b etc., auch Schub-S. (s. d.). Schlépp-:
1) schleppender Sack, nam. [1e]: Schlepp-, Zuggarn.
2) von Pers.:
a) [5b] eine sich langsam hinschleppende (trödelnde) Pers.: Den alten Träumer, den unfähigen Sch.! G. 35, 59 etc., bes. von langsamen und zugleich schmutzigen Weibspersonen.
b) [5c] Hure etc.: Einem Venusbuben seinen Sch. entzogen. SClara 1, 277; Ein öffentlicher Sch. 151; 136 etc. Knapp-S.: Stahl Würste und nahm Hühner im Sch. mit. Freytag Bild. 2, 99; Gartenl. 10, 293b; Matthisson A. 9, 91; Pfeffel Pr. 1, 192; Platen 4, 8; Seume Sp, 238; Werner Febr. 68; Alle seine Bedürfnisse .. in einem mäßigen Sch. auf der Schulter mit sich herumzutragen. W. 23, 195; Den cynischen Mantel und Sch. 24, 271; Luc. 1, 103; 370; 6, 185 etc.
Schnápp-: Schrōt-:
1) Sack mit oder zu Schrot.
2) (s. 1) Man hat eine eigne Art Kartätschen, die man Traubenhagel [s. Hagel 2] oder Hagelpatronen nennt . . ., auch Schrotsäcke. Bobrik 378b, s. Staven-S. Schūb-: Schieb- S. (niederd. Kiep-S.): Gleim K. 1, 402; Soll ich meine Schubsäcke selber umwenden? L. 1, 330; Das Schnupftuch aus dem Sch–e gezogen. 4, 160; 412; Gal. 4, 7; 5, 5; Rabner Br. 17; Noch muß ich euch meinen Sch. von [oder voll] Zeitungen stürzen [ausschütten, mittheilen]. Sch. 163b; Thümmel 4, 184; W. Luc. 1, 74 etc. Schūl-: Ränzel, Tornister für die nach der Schule mitzunehmenden Sachen. Stilling 2, 7 etc. (schwzr. Aser), dann auch oft übertr., in Bezug auf den Inhalt: die Schulweisheit etc.: Alle hochadeligen Scholaren, die jemals hier ihren Sch. vollstopften. Monatbl. 2, 442a; Diesen meinen Sch. [Phrasen-Sammlung]. Schuppius (Wackern. 3, 773⁰); Seinen Sch. auf Seit zu werfen (777³⁰); Ich hoffe, daß diese flüchtigen Nachwehen des würtembergischen Sch–es bald vorübergehen sollen. Vogt Oc. 2, 164; Daß wir uns Beide des gemeinen Disputantenrechts begeben, unsern Sch. gegen einander auszuleeren und einander mit luftigen Abstraktionen auf den Leib zu rücken. W. 32, 101 etc., s. Frisch 2, 140e; 232a. Schürzen-: s. Fürtuch-S. Schwärz-: bei der Kienrußbereitung die schirmartige Kappe aus Sackleinen (oder Flanell etc.). Sēēl-: scherzh. der Leib (als Behältnis der Seele): Trat ihnen dermaßen auf den Trieb- und S., daß ihnen Kutteln, Krös und Därm .. herauslappten. Fischart Garg. 206a. Sīēb-: s. Beutel-S. Sítz-: ein gefüllter Sack als Sitz: Ein offener hölzerner Wagen mit Sitzsäcken darauf. Höser Vrg. T. 123. Spánn-: ein steinbeschwertes Säckchen am Bortenwirkerstuhl, die Kettenrollen straff spannend. Sprēū(er)-: s. Stroh-S. Stāven- (s. Schrot- S. 2): Säcke st. des Traubenhagels mit kurzen Stücken von Eisenstäben (niederd. Staven) oder Bolzen gefüllt. Bobrik 378b. Strōh-:
1) strohgefüllter Sack, nam. als Bett-S. G. 16, 126 etc., bes. als Unterlage für die Federbetten; sprchw.: Der St. liegt mir vor der Thür. HSachs G. 2, 13 (vergl.: Einem den Stuhl vor die Thür setzen etc.). Ahnlich: Als aber die Frau ihn fragte: wo hast du denn das Leintuch? und lag auf dem bloßen Spreuer-S. Hebel 3, 125 etc., s. auch Laub-S. 2) [5b] Einer, der auf dem (bloßen) St. schläft; armseliger Patron etc.: Solche aufgeblasene Strohsäck. Garzoni 20a; Das Bettelvolk! Je weniger man von den Strohsäcken hat, desto mehr überlaufen sie Einen. Rank Arm. 114 etc. Sünden- [5b]: Daß die Jungfer schrie, weil sie solch einem alten S. solle verkauft werden. Hausbl. (60) 1, 196. Synoviāl- [3c]. Thrǟnen- [3d]: Thränenbehältnis im innern Augenwinkel, s. Bock An. 715; G. 21, 233 etc.; Viele unserer Romane .. bewirken bloß Ausleerungen des Th–s. Sch. 1127a; Börne 5, 265. Trāg- [3c]: (s. Leg-S.) Oken 7, 1640 etc. Trīēb-: s. Seel-S. Vīērt- [1c]. Wásser-:
1) Wasserschlauch.
2) [4] sackähnliches Behältnis für sich darin sammelndes Wasser, z. B.:
a) (Bergb.) der tiefste Ort eines Schachts (Sumpf).
b) der Raum zw. den ausgekleideten Schaufeln eines Wasserrads.
c) an Tabackspfeife = Schwammdose (s. d.): Der W. der Pfeife wird ausgegossen. Rank Haus 25; Auerbach Gv. 160 etc.
3) s. Feuer-S. 2. Wāt-: Mantel-S. (s. d. 1 und vgl. I. Leinen, Anm.): Luther SW. 64, 98; Musäus M. 2, 35; „Wadsack“ eines Wandersmanns. Olearius Ros. 49b; Weise (Wackern. 3, 1, 858³¹); Wetscher (W., Felleisen). V. 1, 185 etc. Wēīd-:
1) Jagd-S.: Mit Stutzen und Waidsack. Hausbl. (60) 1, 168 etc.
2) [5b] Magen des Wildes. Wínd- [5b]: großer Windbeutel (s. d.): „Er spricht von Perserscheffeln Golds.“ Das mögen kleine Scheffel sein, wie du | ein großer W. [Prahlhans, Aufschneider] bist. W. 34, 264; Mir die schnödesten Titel geben: | W., Zungendrescher. Att. 2, 2, 113 etc. Wíspel- [1c]. Wóll-:
1) Sack mit (oder zu) Wolle, vgl. Hopfen-S. und z. B.: Daß, wenn man diese Feinheiten [in der Zeichnung] vernachlässigt, das Ganze wie eine aufgetriebene Blase oder wie ein W. aussieht etc. G. 29, 412; Der Ritter folgt so träg und schwer. | Ihr ist’s, als ob–sie hinter sich her | den größten W. keuchend schleppe. W. 10, 189 etc. Jm engl. Oberhaus der Sitz der Richter. 2) s. 1 und [5a]: Der Hauptmann ein W. ohne Entschluß. G. 35, 96 (vgl. 59: „Schlepp-S.“); Nun, du W.! [Dickwanst, Falstaff]. Schlegel Heinr. IV. 1, 2, 4 etc. 3) die beim Regen von der Sonne beschienenen Wolken. Lichtenberg 4, 320. Zímbel-: Kling-S. Zwérch-: Quer-S. Hebel 3, 114; W. 1, 109 etc.