sacht
Sacht~e
Sácht(~eSácht(~e), a., –est:
sanft (s. d., Anm.) und leise (s. d. 1), nam.:
1) wenig merklich für die Wahrnehmung, z. B.:
a) fürs Gehör: Nur s–e, nur leise! 8, 307; Machte die Thüre s–e zu. 16, 225; S. gefragt. Lieb. 157; Ich sagte es ganz s–e. 3, 301; Nur Käfer summen hier mit s–en Stimmen. 4, 257; S.! [still, schweig!] ihm erzählt es ein Vögelchen. 2, 5; Sh. 3, 358 etc., s. b. —
b) allgem., bes. auch von dem Allmählichen der Bewegung, des Fortschreitens, Steigens etc., im Ggstz. des Hastigen, Ungestümen, Heftigen, Jähen etc., z. B.: Da schwebt der Anker s. empor. Pol. 2, 44; Bald s–e, bald geschwind. 20, 62; Zog . . . | ein Nebel sich in Streifen s. hervor. 1, 1; S–e schlich sie hinan und rührt’ ihm leise [s. a] die Schultern. 5, 32; Fahret nicht rasch bis hinan, wir möchten zu unsrer Beschämung | s–e die Pferde herum nach Hause lenken. 62, 16; Wenn wir ganz s–e reiten. 9, 65; S–e fort- (15, 74), einherschreiten (20, 242), sich wegbegeben (28, 124), sich aus der Gesellschaft streichen (14, 83); hingehen (19, 324); Es ist .. nicht Zeit . . ., zurückzuhalten, Einleitungen zu machen und s–e heranzutreten. 15, 274; Ganz s–e aus der Demuth .. zu einer glücklichen Selbstgefälligkeit emporzusteigen. 16, 179; 334; Ihn meine Straße s. zu führen. 11, 16; Alles war gut vorbekeitet, s–e fingen die öffentlichen Auftritte an und wurden immer bedeutender. 20, 228; Keine schroffen .. Felsen, nur .. s. geschwungne Berge. 14, 229; An deinen [des Bergs] s–en Höhen. 2, 28; Die Natur hat hier mit s–er Hand das Ungeheure zu bereiten angefangen. 14, 193; Religiöse Gespräche hatte ich bisher s–e abgelehnt. 22, 215; Alsdann legte ich ganz s–e Holz an [s. u.: 29, 57; Br. 440a; Man könnte obgedachtes Geschäft s–e angehen lassen. 296a; An meiner Farbenlehre wird s–e fortgedruckt. Zelt. 1, 259; Ich will nur s–e-hin immer das Nächste thun. Sch. 5, 141; In der s–esten Mannigfaltigkeit fließt Eins in das Andre. Stein 167 etc.; Ich frage immer so s. und unter der Hand. M. 1, 300; Da wollte ich nur ganz s–e dich auf die Bemerkung leiten, daß etc. 5, 196; So will ich an dem zweiten [Theil zu drucken] s–e anfangen lassen. 12, 203; Ganz s–e an. 298; Ein Zeiger an der Uhr kann nicht so s–e gehen. 147; Der .. dein Herz zum Leiden s–e vorbereitet. Po. 3, 52; 164; Am s–en Feuer braten [s. o.: 29, 57]. Mus. 105); Dort oben schäumt die Fluth des Gießbaches, | hier unten fließt sie wieder s. endlich. 2, 27; Mus. 1, 98; Br. 22; Bis .. das Glanzgewimmel | der Gestirne s. entglimmt. 50; 117b; A. 2, 237; Da klopft’s ihm auf die Schulter s. 370; He! sachte! wenn ich bitten darf! | .. Zum Wetter! nicht so scharf! 10, 42; 20, 160; Luc. 6, 19; S–e an! s–e an! Jak. 158 etc. Ugw.: Mitsachten [= allmählich]. Waldm. 14. —
c) nicht selten verkl. zu a und b (s. Progr. 75): Ich will mich sachtchen in mein Bettchen stehlen. 6, 378; 32b; Mus. 1, 113; Fel. 1, 283; Ganz s–chen, s–chen in die Ohren wispern. 596a; 2, 330 etc., seltner mit Uml.: So sächtchen ließen sie sich aus dem Stall ziehen. H. 1, 2, 305 etc. —
2) mehr mundartl. z. B.:
a) wohlthuend für die Empfindung, Behagen erregend (s. sanft): Das thut (Einem) s. etc., vgl. den Ggstz.: Einen un-s. [unsanft, hart, schmerz- erregend etc.] anfassen. Br. 1, 64 etc. —
b) adv.: so, daß Nichts dagegen ist, leicht (s. d. 12b), wohl etc.: Das ist s. möglich; Das lässt sich s. essen etc.
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