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Röthel Röthelein Rötheln
Rȫth~el, m., –s; uv.:
1) eine zum Zeichnen dienende Art Ocker, Rothstein, -stift (s. Karmarsch 2, 757; Oken 1, 330 etc.): Mit R. auf große Papierbogen durchgezeichnet. G. 24, 92; Hagen Nor. 159; Ich . . nahm den R. in die Hand, | ich malte schlecht. Michaelis 82 etc.
2) s. Röthelein und Schm. 3, 167.
~elein, n., –s; uv.:
1) Die Rothforelle, welche in den Schweizerseen .. das Röthele oder R. heißt. Oken 6, 352; „Rötheli“. Tschudi Th. 163; Das Sommer- oder Winterröthel (versch. 2). Stalder, vgl.: R., Schwarz-R. (vrsch. 2), Salmo salvelinus. Schm. 3, 167, s. Schwarzreiter. 2) R., Brust-, Wald-, Winter-R. = Rothkehlchen, Motacella rubercola; Baum-, Haus-, Stadt-R., M. phoenicurus (Rothschwanz); Schwarz-R. (vrsch. 1), M. erithacus (Rothschwanz). 3) Der Röthel, das R., Rind, von röthlicher Farbe.
~eln: 1) pl.:
Arzn.: Die Feuermasern [s. d.], Rubeolae, R. Bock Diagn. 598; Rahel 2, 160; Stilling 4, 8 etc.
2) als Zeitw. (vgl. röthen und RadlofTr. 72):
a) tr.: röthlich färben: Mit geröthelter Fahne. IP. 1, 75 etc.
b) (s. a) intr. (haben): sich röthlich färben: Wo die glühendsten Wolken r. Fouqué Dr. 1, 95; Sie lassen das Gelbe r., weil es in seiner Steigerung zum Rothen führt. G. 39, 47; Der r–den Burgundertraube. Hölty 58; R–de Hummern. FJacobs Verm. 2, 79; Es r. die Äste der Haseln. Kosegarten Po. 1, 295; 2, 376, Wein, der wie das Auge des Repphuhns röthelt. Ramler 92 (s. frz. vin oeil de perdrix); Am r–den Kirschbaum. Salis 37; Schon röthelt ihr Rosenknöspchen. Stolberg Gd. 316; Tieck NK. 4, 280; Die r–de Blum’ Hyacinthus. V. Ländl. 1, 97; 4, 163; Th. 17, 127; Ov. 2, 179 (W. 3, 293) etc.
c) Zsstzg. z. B.: Mächtig angeröthelt [mit Röthel angestrichen]. Arndt Ber. 403; Auf der Nase angeröthelt. König Kl. 2, 204 etc.; R. vom bunten Baume die Äpfel uns heller entgegen. Hölty 55 etc.