rösten
Rösten, tr., zuweilen intr. (haben, sein):
1) (s. Rost 4 ff.): Etwas der Wirkung ein- und durchdringender Hitze aussetzen, nam.:
a) Kochk.: auf dem Rost (s. d. 4a) braten (s. d. 1), vgl. b: Jst dein Speis- opfer etwas auf dem Rost geröstet. 3. 2, 7; Alle Tage ward auf und bei einem großen Steinkohlenkamin .. gebraten oder gerostet .. zu einer Portion solches gerösteten Fleisches. 3, 319; Wir kochten, wir brateten, wir rösteten, wir stobten sie [die Fische]. R. 1, 109 etc., auch intr.: An Weine gebrach’s, die brennenden Opfer zu sprengen; | doch sie weichten mit Wasser die r–den Eingeweide. Od. 12, 363 etc., vgl. Roastbeef etc. —
b) Kochk. etc.: durch Hitze dörrend bräunen (s. a — vergl. brennen 7c und k etc.): Kastanien, Kartoffeln r.; Die gerösteten Grundbirn. 3, 14; Holzknecht-Nocken in Butter r. Stein 64; Wenn das Thierchen ein wenig mehr gebraten statt geröstet [saftig statt dürr] wäre. Leg. 3, 155; Der frisch geröstete Kaffe. 3, 59; Gelust .. nach geröstetem Mehle. Th. 14, 7 etc.; Wird durch Austrocknung und anfangende Röstung der Oberfläche die Rinde [des Brots] gebildet. 1, 370 etc.; Der Kastanienröster. Par. 1, 173 etc. —
c) Hüttenw.: R., das Vorbereiten der Erze zur weitern Verarbeitung durch das Glühen etc. 197; 70, vergl. nam. 2, 648 ff.; Das Roh-R. [der Silbererze] hat vorzüglich den Zweck, die Schwefelverbindungen .. in schwefelsaure Salze zu verwandeln. .. Bei dem Gar-R. dagegen tritt eine gegenseitige Zersetzung der schwefelsauren Salze und des Kochsalzes ein etc. 3, 311; Todt-r.: von dem Glühen der Erze bis zur völligen Entfernung des Schwefels. 243 etc.; Röstung; Röster, ein 99* beim R. beschäftigter Arbeiter etc. —
d) übrtr., z.B.: Daselbst [im Fegfeuer] werden die armen Seelenknäblein so jämmerlich gefeurt, geflammt, gebäucht, geräucht und geröstet. B. 121b; Dort röstet kein Mittag den Winzer. 1, 573b). —
2) Landwirthsch.: (in einigen Fällen) durch eindringende Feuchtigkeit mürbe werden lassen, und — intr.: so mürbe werden, nam.:
a) Das gemähte Getreide, nam. den Hafer r. (röschen, in Meißen), in Schwaden der Feuchtigkeit des Thaus und Regens einige Zeit ausgesetzt liegen lassen, als Vorbereitung fürs Dreschen: und intr.: Ob der Hafer recht geröstet habe. 9, 618, vergl.: geröstet sei. —
b) (s. a) Das Rotten [s. d. 3], Rötten, Röthen oder R. des Flachses. 1, 802, vgl. Räse Anm. u. 3, 168; Wochen lang [hat] dann auf der Au | Sonn und Thau | r–d dich Flachs] zerbissen. 3, 133; Den Hanf r. . ., rotten lassen. 572. Zstzg. z. B.: Áb-: fertig rösten, z.B. [1b]: Ein wenig in Butter abgeröstetes Semmelbrot. Kochk. 59; Geräucherter Aal, der .. stückweis in Papier abgeröstet worden. 193 etc. und [1c]: Bedeckt man den Rösthaufen mit einer Lage schon abgerösteter und ausgelaugter [Alaun-] Erze. 1, 23; 3, 7; Die so vollständig als möglich abgerösteten Schlieche. 680 etc. — allzu sehr rösten, z. B. [1a; b]: Der überröstete Braten etc., aber auch [2], z. B. [2b] — vgl. überrotten —: Weil eben in dem spätern Verlauf der Fäulnis die Faser selbst unfehlbar ergriffen oder, wie man es nennt, durch Überrö stung beschädigt wird. Techn. 2, 619, ähnl.: ver-r. — allseitig rösten: An Weine gebrach’s, die entzündeten Opfer zu weihen, | aber mit Wasser besprengt umrösteten sie das Gekröse. Od. 12, 363 etc. — durch Rösten verderben, s. über-r., z. B. [1b]: Dann tischen sie Amseln | auf mit verrösteter Brust. H. 2, 205.
Über-: Um-: Ver-: Work in progress
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