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Rosmarin
* Rosmarīn (lat.), m., –(e)s; –e:
1) eine Pflanze, Rosmarinus (eig. „Meeresthau“, vgl.: An meerhauchfeuchtem R. Rückert 2, 310 etc., s. nam. V. Ländl. 3, 355 ff.): Der gemeine R. (R. officinalis) .. bei uns in allen Gärten, bes. auf den Dörfern, wo die Zweige bei Hochzeiten getragen werden [vgl. Schm. 3, 137 ff.] .., enthält viel ätherisches Öl, woraus man das sogen. ungarische Wasser (Aqua reginae hungaricae) macht. Oken 3, 1072 etc.; Der R.: Wähle mich, denn hoffend bindet | mich die junge Braut ins Haar; | wähle mich, denn hoffend windet | mich die Trauer um die Bahr’. Al. Schreiber (Langbein Liederkr. 267) und so als Symbol der Trauer: Statt Myrt’ erwuchs der R. etc. B. 16a, statt des Brautder Todtenkranz; Umdüstert auch | sein Grab kein R. Freiligrath 1, 168; Düstern R. zu tragen etc. Platen 1, 78 etc.
a) Auch einige ähnl. Pflanzen, z. B.: Wilder R., Ledum palustre (Oken 3, 907) etc.; Jungfern-R., iron. = unipera sabina, s. Kindsmord.
b) Nbnf. neutr.: Oehlenschläger Gd. 26; Rosmarie. Weiße Kom. Op. 3, 275; Rosmarein. WhMüller 1, 40 etc.
2) Äpfelsorten .., bes. rothe und weiße R. Gartenl. 10, 444a.