Faksimile 0787 | Seite 785
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rosen rosenhaft Rosenobel Rosette Rosettieren rosieren rosig Rosinante Ros-Rosine
Rōs~en: 1) a.:
aus Rosen bestehnd: Ein r–er Kranz. G. 30, 428; auch = röselicht (s. d.), s. auch Arsch, Anm. 2) tr. (refl.): in Zsstzg.: Be-r., mit Rosen (s. d. 1a und 1e) bedecken: Deß Grab sich nun im Lenz berost. Platen 2, 50; Roth soll mein Schmerz die ganze Welt be-r. Rückert 2, 268 etc., ähnlich: Mit dem jungfräulichen Purpur der Bescheidenheit überrost [nach Shakespeares Henry 5, 5, 2: rosed over with the virgin crimson of modesty], s. überpurpurn.
~enhaft, a.:
rosen-artig, -ähnlich, nam. an Farbe, rosig: R. ihr Mund. Ramler 139.
*~enōbel, m., –s; uv.:
eine engl. Goldmünze. Wackern. 3, 732³³ etc., bei Fischart Großm. 130 verdeutscht: Edelröse.
*~étte, f.; –n; –n-:
1) (s. Rose 2c, k, l etc.): rosenartige Verzierung oder Figur, z. B.:
a) Indem man die Flußkiesel zu allerlei R–n und dgl. mosaīkartig zusammenpflastert. Grube 3, 288; Gardinen, die hinter schweren R–n zurückgesteckt waren. Gutzkow R. 2, 376; 6, 32; Von den Schuh-R–n bis zu den Hut-R–n. IP. 3, 11 etc., s. R–n-Stempel.
b) Steinschneid.: ein Edelstein, „unten ganz flach, oben aber zu lauter dreiseitigen Facetten geschliffen und in eine Spitze auslaufend“. Karmarsch 3, 407; G. 29, 25 etc.
c) s. R–n-Kupfer.
d) gußeiserne Scheiben, die an die Wasserrad-Wellen befestigt werden, s. Scheuchenstuel 196 etc.
2) Bez. verschiedner rother Farben.
3) (Marmorierte) R., eine Apfelsorte etc.
*~ettīēren, tr.:
zu Rosetten machen: Edelsteine r., s. Rosette 1b; Kupfer r., s. ebd. 1c.
~īēren, tr.:
rosa färben. Karmarsch 2, 371.
~ig, a.:
rosenhaft, röselicht, rosenroth (s. d.): Küsst ihr den rosichten Mund. B. 34b; Die r–en, silberumrandeten Wolken. Frenzel Nov. 186; Wie des Frühlings | milde Sonne r. aufglüht! Geibel J. 11; Das r–e Weib. 336; Die von der Erhitzung r. angeglühte Blondine. Gutzkow R. 5, 326; H. 11, 432; Höfer V. 169; In der r–sten [frohesten] Stimmung. Prutz E. 2, 168, vgl.: Alles im r–sten Licht erblicken etc.; Himmlisch umgürtet mit r–en Düften. Sch. 1b; Mit so r–er Sittsamkeit. Tieck Cymb. 2, 5; V. Od. 13, 410 etc. und Zsstzg. z. B.: Der Himmel quoll in abend-r–en Schimmer. Grün Sch. 3; Blumen hell-r. und weiß. Fouqué Gd. 1, 20; Auf weichen voll-r–en Mädchenlippen. Heine Sal. 1, 270 etc.
*~inánte (span.), m., –s, uv.; –n. f.; –n:
Name von Donquixote’s [s. d.] Pferd, und danach scherzh. zur Bez. eines Pferds überh., z. B. masc.: Der keusche „Rozinante,“ der | nicht mehr die Stuten wittert. Blumauer 2, 97; Rabner 4, 11; Ramler F. 2, 301; Thümmel 6, 48 etc., häufiger fem., z. B.: Gotthelf Sch. 287 ff.; U. 2, 242; Kohl A. 1, 25 u. o.
-Rosīne, f.; –n; Rosinchen, lein; –n-:
1) an der Sonne getrocknete Weinbeeren (franz. raisin sec): R–n im Backwerk; R–n und Mandeln essen (s. Studenten- 99 futter) etc., veralt.: Von der großen Rosein oder Meerträubel. Ryff Sp. 284a. Sprchw.: Große R–n im Sack haben, mit Dem, was man hat oder leistet, groß thun; Er hat große R–n im Sack und, sieht man zu, sind’s kaum Korinthen etc. Zur Bez. der versch. Sorten (s. Cibebe, Korinthe), z. B.: Muskateller-R–n etc., ferner nach der Art der Versendung, z. B.: Kisten-, Korb-, Topf-R–n etc., ferner z. B.: Pick-R–n, von blauen Beeren; Sultans-R–n. Scheibler Kochb. 345, besonders groß; Traub-R–n, als Trauben mit den Stengeln versandt, nicht als abgepflückte einzelne Beeren etc. 2) eine Art wilder Reben mit schwarzen den R–n (1) ähnl. Beeren, ampelopsis hederacea (Roseli-, Epheu-, Zaunrebe), z. B.: In jeder Ecke des Gartens steht eine grüne Hütte von wilden R–n. Geßner 3, 153; Zwischen R–n- und Brombeergesträuch. 2, 109; Ein R–n-Strauch. W. 21, 250 etc.