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Ring
I. Ring, m., –(e)s; –e; –chen, lein, el, chen; -:
1) ein Reif (s. d. II 1g), gw. aus Metall, nam. aus edlem (Gold etc.), als Schmuck am Finger getragen (Finger-R.): Einen R. tragen, anstecken, abziehn etc.; Güldne R–e voll Türkissen. Hohel. 5, 14; Der R. des Polykrates. Sch. 57a; Daß ich den R. am Finger trug, in welchen ich die Haare meiner korinthischen Unbekannten hatte fassen lassen. W. 22, 110 etc.
a) als Zeichen ehelicher Verbindung (s. Trau-R. etc.), z. B.: Den R. mit Jemand wechseln. G. 11, 129; 15, 245 etc., sich mit ihm verloben; Thut keinem Dieb | nur Nichts zu Lieb | als mit dem R. am Finger. 11, 162; 5, 90 (s. Reif 1g); 4, 78; Wer sich von dem goldnen R–e | goldne Tage nur verspricht. Gotter 1, 57; Sch. 416b (s. Reif 1g); Doch den R. nur giebt man zum Verlöbnis. | Wer den R. gab, Dem gehört das Mädchen. Talvj 2, 91 (s. beringen 1) etc.
b) der von einem Machthaber Einem übergebne R. (s. Siegel- R.) als Zeichen der ihm übertragnen Macht, z. B. 1. Mos. 41, 42; Esh. 3, 10 (und 12) etc., vgl. L. Nath. 3, 7 und: Ich will dich [als Abt] belehnen mit R. und mit Stabe. B. 67b; Den Bischof bestätet man per annulum et baculum, d. i. mit einem R–e etc. Stumpf 363a, Bischofs- R., s. auch Fischer-R. und vgl. bei Spate zur Bez. der versch. Würde: Doktor-, Magister-R. etc.
c) in Märchen und Sagen oft zauberkräftig, z. B. W. 20, 66 etc., s. Gyges-, Wunder-, Zauber-, (Salomonis) Siegel- oder Petschier-R. und Talisman.
d) bildl., z. B.: Geistliche Gesänge, die sich wie Juwelen in dem goldnen R–e einer gesitteten weltlichen Gesellschaft ausnahmen. G. 17, 159 etc.
2) (s. 1) den Finger-R–en ähnliche Körper zu versch. Zweck und Gebrauch, s. die Zsstzg., statt deren wo die Best. bekannt ist oder aus dem Zusammenhang erhellt hier, wie für 3, das bloße Grundw. steht, z. B.:
a) als Körperschmuck für andre Glieder als die Finger (s. 1), z. B.: Die goldnen R–e in den Ohren, an den Armen der Damen etc. Und nach oriental. Sitte: Da legte ich den R. an ihre Nase und die Armbänder an ihre Hände. Mendelssohn = Da hängete ich eine Spange an ihre Stirn und Arm-R–e an ihre Hände. 1. Mos. 24, 47 (mit Randgl.); Die Jungfern tragen auch in den rechten Nasenlöchern güldne R–e mit Edelgesteinen. Olearius Reis. 309a etc., vergl.: Männer und Weiber .. brachten Ohren-R–e, Nasen-R–e, Finger-R–e und Armbänder. Mendelssohn = Hefte, „ohrrincken“ [s. Anm.], R–e und Spangen. 2. Mos. 35, 22 etc.
b) (s. a) R–e durch die Nase zu bändigender und zu leitender Thiere, und so übertr.: Will ich dir einen R. [„Rinck“ 2. Kön. 19, 28] an deine Nase legen und ein Gebiß in dein Maul. Jes. 38, 29 etc.
c) als Ziel bei Turnierspielen (s. Karousell, Ringelrennen etc.), z. B.: Hier hing der alte Berlichingen, unsere Jugend ritterlich zu üben, einen R. auf. G. 34, 23; Er sieht den R. .., in den er mit seiner Lanze stechen will, scharf genug; aber in der Hitze des Ansprengens verrückt die Lanze und er stößt den R. gerade vorbei. L. 7, 388 etc.; Nach dem R. rennen, reiten, stechen, seltner: zum R–lein rennen. Ayrer 179b etc.; Den R. stechen (ESchulze Ros. 75 etc.), reiten (Freiligrath SW. 4, 250).
d) R. vielfach als Bez. für r.-förmige Vorrichtungen, die z. B. theils als Handgriff zum Anfassen dienen, theils Etwas hindurchzustecken oder hindurchzuziehn (s. Fadenführer), theils Etwas zu tragen, theils Etwas umschließend und umspannend zusammenzuhalten etc., s. Zsstzg. und e und f, ferner z. B.: Geuß vier güldne „Rincken“ .. und steck sie [die Stangen] in die „rincken“ an der Lade Seiten, daß man sie dabei trage. 2. Mos. 25, 12 ff. = Bringe alsdann die Stangen in die R–e auf die Seiten der Lade, die Lade damit zu tragen. Mendelssohn, vgl.: Die Ringen .., durch welche die Riegel gesteckt wurden. Ders. (2. Mos. 36, 34) etc.; [Die Schärfe der Zapfen,] auf welcher die R–e der [Wag-]Schalen hängen. Karmarsch 3, 375 etc., übertr.: Der Kloben [s. d. 9a], woran Zeus den R. | der Welt .. aufgehangen. Sch. 97b etc.; Den R. mit den Schlüsseln. Stifter Nachs. 1, 265, s. Schlüssel-R. etc.
e) (s. d) verhüllend für die weibl. Scham, z. B. (vgl. 1): Unklug schob er den kleinsten der zehen Finger [s. d. 5] ins R–chen, | nur der größte gehört würdig, der eilfte, hinein. G.
f) (s. d) veralt. Sprchw.: Er wird den „Rincken“ auch an der Thür lassen. Agricola 274 mit der Erklärung: Der „Rinck“ ist fest eingemacht, er wird ihn da lassen und sich trollen müssen etc.; Ihr werdet unserm Herren Gott an seiner Kirchen den „Rinck“ an der Thür lassen. Luther 6, 327a; Mußten sie doch endlich den R. an der Thür lassen und Christo gewonnen geben. Mathesius Sar. 79a etc.
g) ineinandergreifende R–e als Glieder eines Ganzen, z. B.: Daß man von Rincken zu Rincken und gliedweis den Panzer flick. Fischart Garg. 250; Kein R. am Panzer ganz. Rückert Rost. 87a etc., s. R.-Panzer und Panzer-R.; ferner: R–e [oder Glieder] einer Kette, eig. und übertr. (vergl. 3): Ein kleiner R. | begrenzt unser Leben | und viele Geschlechter | reihen sich dauernd | an ihres Daseins | unendliche Kette. G. 2, 67; Hier schließt die Natur den R. der ewigen Kräfte, | doch ein neuer sogleich fasset den vorigen an, | daß die Kette sich fort durch alle Zeiten verlänge. 2, 293 etc.
3) (s. 1 und 2) verallgemeint: etwas R.-Förmiges, bloß nach der Form, ohne Rücksicht auf Zweck und Gebrauch, vgl. Kreis, z. B., wobei wir die ineinandergreifenden Anwendungen nur der Übersichtlichkeit halber sondern (s. auch rings):
a) Ein ins Wasser fallender Stein lässt darin R–e entstehn etc. und so nam. ein durch Farbenverschiedenheit oder sonst hervortretender, sich abzeichnender Kreis, z. B. an der Schießscheibe die das Centrum (den „Zweck“) umgebenden schwarzen Kreise (s. Knopf 5c): Drei R–e schwarz, die habt ihr eure Tage nicht geschossen. G. 9, 139 etc., ähnlich bei manchen Blumen, nam. bei den Aurikeln, der die Mitte umschließende farbige Kreis; ferner: R–e um die Augen, z. B. bei Menschen: Blaue (s. d. 14) R–e; Umsonst hat man nicht so trübe Augen und R–e darum. Mügge Erb. 1, 253; W. 27, 238 etc., ferner bei Vögeln (s. Federkreis) um Augen, Ohren, Hals etc. (s. R.-oder Ringel-Amsel, -Taube etc.); ferner: farbiger Zirkel im Wappen etc. und z. B.: Ein R. oder Hof (s. d. 2a) um den Mond etc. S. das Folg.
b) ein Kreis, insofern er Etwas umschlingt, umschließt etc., z. B.: Die Stadt beträgt wohl sechs Stunden im R. [Umkreis]. Möricke N. 151, vgl. Mauer-R.; Das Ufer der Fontänen umflocht ein grüner R. von Orangen. IP. 22, 15; Zwei R–e sieht man sie [die Schlangen] um seinen Hals und noch | zwei andre schnell um Brust und Hüfte stricken. Sch. 31a (s. Reif 1p) etc.
c) die beim Tanz (Reigen etc.) geschlungnen Kreise etc.: Tanzten den Hochzeitreigen und knüpften | reizende R’. mit verschlungener Hand. Sch. 227b; Wenn sie wo auf den Tanzplatz [ge]kommen ist, haben sich die Bursche gerauft, einen R. mit ihr herum zu machen. HSchmid (Gartenl. 9, 482b); Hört sie Dudeldum, | so dreht sie sich als wie ein Bolz | mit mir im R. herum. Schubart 3, 69 etc. (s. d u. e), vgl.: Daß du mit ihnen so in beständigen wechselnden Reihen und Ringlen leicht dahin tanztest. Klinger Gris. 77.
d) der Kreis, zu welchem Personen sich reihend zusammenstellen und ordnen, z. B.: Bildet einen Kreis! .. Bildet einen großen R. Platen 4, 167; [Sie] beschlossen in dem See ein R., | damit sonst Keiner herein ging. Rollenhagen Fr. 414; Aus der Schar | der Geister, die theils einzeln, theils in R–en | ihn überall begleiten und umschwingen. W. 20, 268 etc. So bes. (s. c) zu Spiel und Tanz: So die Maid am Abend in einem R. herumsingen, kommen die Gesellen in R. und singen etc. SFranck (Wackern. 3, 341²⁴); Sie springen und tanzen um das Kind in einem R. (337¹³); Dort tanzt ein bunter R. mit umgeschlungnen Händen. Haller 28; Wollt ihr in unsern R–en ruhig tanzen. Schlegel Somm. 2, 1 etc., ferner von ernst verhandelnden, berathenden, tagenden Versammlungen und so in engrem Sinn gradezu = Gericht (s. Bsp. Schm. 3, 109; Haltaus 1549): Und musst ich abstehen [vom Pferd steigen] zu ihnen im „Rink.“ Berlichingen 205; Das herbe Gericht der Landsknechte, wo vor dem R–e der Profoß den Missethäter verklagte. Freytag Bild. 2, 38; Ungehabt und ungestabt soll nach altdeutschen Rechten der Mann zu R. und Ding kommen. Jahn M. V1I1; Der in einem R–e stehen müßte, da alle Schwert und Spieß auf ihn zieleten. Luther 5, 534a; Wohlan! so sei der R. sogleich gebildet! [von den tagenden Schweizern]. Sch. 528b, vergl. Stalder 2, 277.
e) Jm R. oder im Kreis (s. d. 7) sich drehn etc., s. c und z. B.: Es treibt sich der Bürgersmann träg und dumm | wie des Färbers Gaul nur im R. herum. Sch. 324a etc., s. u. den adverb. gewordnen Genit.: Rings.
f) (veraltend) der umschloßne Kampfplatz, s. Kreis 2 und Haltaus 1550, vgl. Hof-R. = Hofraite; Vieh-R. und 4.
g) dichter. (s. Kreis 4g): Auf dem Erdenrund. .. Was den großen R. bewohnt. Sch. 19a; Durch den ganzen R. der Meere. Platen.
h) dichter. (s. Kreis 6) von der Zeit: Kann weggerissen aus dem R–e der Zeit das Gestirn werden? Kosegarten; In des Jahres R. WhMüller 1, 424; R. der Ewigkeit. Platen 2, 19; IP. 7, 56; Zum Ewigkeits- R–e. 237 etc.
i) die sich ringelnden, rund schlingenden Haare, Locken: Um ihren Nacken | in dunkeln R–en fiel das Haar. Sch. 457b; Der braunen Locken dunkle R–e. 506a etc. k) Anat.: ringförmige Theile des Körpers, z. B.: Am Rande der Hornhaut bildet die Bindehaut des Augapfels einen etwas dickeren, schlaffen, wulstigen R. (annulus conjunctivae). Bock An. 720; Die versch. R–e des Auges etc.; Weißer R., Limbus, eine durch festes Zellgewebe oder knorpelartige Masse gebildete Öffnung der rechten Herzkammer, die zur Vorkammer führt. Falke Th. 2, 434 etc., s. Zsstzg. kk) Bes. bei den Ringelthieren (Insekten, Krebsen etc., s. Oken 4, 344 ff.): Der Hinterleib der Insekten besteht aus neun ringförmigen Abschnitten, wovon jeder aus einem obern und einem untern Halb-R–e zusammengesetzt ist; jedoch sind oft mehrere .. Abtheilungen so .. vereinigt, daß sie nur einen Abschnitt bilden und die Anzahl der R–e weit geringer scheint. Der letzte Leib-R. etc. Schilling Nat. 65, vgl.: Der Hinterleib besteht aus zehn Ringeln. .. Alle Leibesringel stellen nur Luftröhren-R–e vor. Oken 5, 711. So z. B.: Bauch-, Brust-, Hals-, Hinterleibs-, Schwanz- R–e oder -Ringel (s. Anm.).
1) Astron.: Die Kugel Saturns ringsum von einem breiten, freischwebenden R–e [oder von einem Doppel-R.] umgeben. Littrow 342 etc., s. Nebel-, Dunst-R., ferner auch a. m) Bauk.: Der Pfuhl [s. Pfühl 2], wenn er an dem Hals einer Säule oder eines Pfeilers ist, wird R. genennt. Sulzer 2, 433a, vgl. Koner GR. 1, 8. n) Bot.: eine den Strunk mancher Pilze am obern Theil ringförmig überziehende Haut, s. ferner p. o) Drahtzieh.: ein ringförmig zusammengewundnes Bund Draht, gw. 5 Pfd. schwer: Ein Doppel-R. wiegt 10 Pfd. p) Forstw.: der jährliche ringförmige Zuwachs des Holzes, s. Holz-, Jahr(es)-R., auch übertr.: Mit dem Tode der Frau .. war ein alter R. seines Lebensbaumes abgesetzt, ein neuer drängte. Gutzkow R. 9, 133; Der Baum [hier: das unter dem Bilde des Baums dargestellte Jahr] .. setzet neue R–e, so oft er blühet, an. Sch. 590b. q) Kochk.: nam. schwzr.: „Brot- oder Eierkuchen in Gestalt eines Kranzes“. Stalder 2, 277; Gotthelf Sch. 148; Eier-R. Ayrer Fastn. 78b; Semmel-R–e. Iv Müller 24, 420 etc. r) Landwirthsch.: Im fünften Jahr erhalten die Hörner des Rinds unten einen R. und so jedes Jahr einen neuen, wor- aus man ungefähr das Alter schätzen kann. Oken 7, 1411, vgl. Stalder. s) Mathem.: s. Krone 24, „Zirkel- R.“ Kant SW. 1, 200; Kreis-R. t) Pferd.: die wulstartig angeschwollne Krone (s. d. 27) am Huf eines Pferds, „Reif“, und wenn nur auf einer Seite hervorstehend Leist (s. d. 2), Schale u. ä. m. 4) In Schlesien, Böhmen etc.: „der Marktplatz, obschon er viereckig ist“. Weinhold 78a, wohl als der rings umschloßne Platz, vgl. 3f. 5) (s. 3) ein kreis- oder bogenförmig geschichteter Torfhaufe: Nachdem der Torf etwa 14 Tage in den Bänken [s. d. 2a] gestanden, setzt man ihn in R–e, so daß die R–e 6—8 Binnen-R–e haben, die alle aus etwa halb getrennten Gliedern bestehen und so gleichmäßig aufgestellt sind, daß der Luftzug von allen Seiten durch alle sechs etc. R–e geht. Körner Sch. 3, 449 etc. und so auch als Maß = 8—9000 Soden und: ein Stück Land, das soviel Torf liefert, vergl.: Ein Ringel, ein Haufe zum Trocknen aufgeschichteten Torfs. Brem. W. 3, 496. Dazu: Den Torf umringeln, den etwas getrockneten in andre (größre) Ringel umsetzen. 6) (s. 5) als Maß:
a) im Holzhandel beim Stabholz = 120 Würfe, wobei der Wurf theils überh. zwei Stück, theils an andern Orten für Pipenstäbe zwei, für Orhoftstäbe drei und für Tonnenstäbe vier Stück beträgt, s. Adelung, vgl. Döbel 3, 81a.
b) (s. a) auch als Maß für andre Dinge = 240 Stück oder vier Schock. Adelung.
c) Ein R. Kohlen, soviel wie aus zehn Klaftern Holz gebrannt werden etc., vergl.: Ein Ringel Kohlen = ½ Scheffel.
Anm. Ahd. hring, mhd. rinc, s. Kring-e, -el; Krang; Rang, Anmerk. und vergl. das abgeleitete (schwachformige) ringen (s. d. I), ahd. (h)ringón etc. und das starkformige (s. d. ll), ahd. (h)ringan, mhd. ringen, wohl urvwdt. mit dem Grundbegriff des Drehens, Windens, vergl. II. Rank, Anm.; Range 2; ausringen 2 und ausrenken. Aus dieser Urvwdtsch. erklärt sich dann auch die weitverbreitete starkformige Abwandl. von umringen (s. d., vgl. mhd. umberinc, Umkreis), vgl. Wackern. Gl. 440 und Graff 2, 528 und 4, 1166. Wie die Belege zeigen, findet sich bei Ältern nicht selten: Der Rin(c)k, des Rinken etc.: Steinreiche Rinken [Ohr-R–e]. Kretschmann 5, 427 und so noch mund- artl. weitverbreitet und in techn. Anwend.: Rink-e, m., –n; –n. -en, m., –s; uv.: bes. ein Metallring als Schnalle; Schnalle überh., mit Fortbild.: rinke(l)n, auf-, zurinkeln oder -ringe(l)n, tr. = schnallen, z. B. Zwingli 2, 3 etc., s. Weinhold 78a und außer dem dort Angeführten Frisch 2, 121a, auch: Schweine (be-)ringe(l)n = krampen (s. Krampe 3) etc. und so übertr.: Die sollte man ringeln, ihnen das Maulaufsperren vertreiben und sie hungern lassen etc. Gotthelf Sch. 157; Weibliche Thiere, nam. Stuten beringeln: durch Draht oder Hefte dem männl. Thier die Scheidenöffnung verschließen. Falke 1, 115 etc. und Zarncke Br. 335b (dazu nam. schwzr.: rinkeln, meton.: Etwas durch allerlei Ränke zu Wege bringen). Verkl. (s. Sanders Progr. 76b u. 77a) z. B. in Bed. 1: Ringchen. G. 8, 224; Rahel 1, 99 etc.; Ringlein. Uhland 338 ff. etc. und z. B.: That gewaltige Züge voll Rauch und es gab lauter schwebende R–lein (s. 3) in der Luft. Hebel 3, 246 etc., dazu mundartl.: Hat ein weiß „Ringle“ um den Hals, wie ein Halsband. Ryff 103 etc. und: Stellt sich die Käsemade auf das hintere Ringel. Oken 5, 802; Das Schwanzringel. ebd.; Das Halsringel. 1451; 1695; Das Leibesringel. 4, 409 etc., daneben (s. Bündel, Anm.): Der Ringel (s. u.); ferner (nam. in Bed. 1): Ringelchen. Benedir 2, 188; Kotzebue NSch. 10, 410; L. 1, 552; Mügge Erb. 1, 271; Tieck NKr. 4, 408.
Zsstzg. nach dem Stoff und [2d] nach dem Ganzen, dessen Theil sie sind etc., s. ferner Zsstzg. von Kreis etc. und Spate, z. B.: Achāt-: s. Demantring. Áchs(en)- [2d]: an der Wagenachse, s. Naben-R. Anker- [2d]: oben am Anker für das durchzusteckende Ankertau.
Arm-:
1) [2a]: Freytag Soll 3, 306; Mohnike Fr. 15, 47 etc.
2) [2d] A., Armen-R., am Rüstwagen die Arme (s. d. 10c) mit der Deichsel zusammenhaltend, Deichsel-R. Armillār-: eine Kugel umgürtend, s. Littrow 660 und z. B.: Riccioli behauptete, daß Saturn mit einem dünnen A–e umgeben sei. 342. Aūgen-:
1) [3a] ein Ring ums Auge: Die A–e der Schleiereule; Da blickt’s [das Laster] schrecklich durch den gelben, bleifarbnen A., da verräth sich’s im todtenblassen, eingefallnen Gesicht. Sch. 111b.
2) [3k] ein ringförmiger Theil des Auges, s. Augenkreis: Ein jeglich Ding, | wonach sich dreht des Papstes A. Lenau A. 116.
3) [2d] Eisenh.: ein beim Zängen der Luppe etc. an die Zangen gesteckter Eisen-R., „Spann-, Sperr-R.“ Bāūch-:
1) [3k] ein Loch, das in einem schief zur Bauchhöhle auf- und einwärtssteigenden (den sogen. Leisten-) Kanal führt. Bock An. 272, „der äußre Leisten- R.“ (275).
2) [3kk]. Bāūer-: (Hüttenw.) die eisernen Reifen, womit der „Bauer“ beschlagen ist, d. i. der Holzklotz, der unter den Eisenhammer gesetzt wird, um ihn außer den Angriffskreis der bewegenden Welle zu bringen. Scheuchenstuel. Bēīn-:
1) beinerner Ring, z. B.: Paternoster-R–e oder -Kugeln, dazu: Beinringler, Verfertiger derselben. Schm.
2) [2] Fuß-R. Bérnstein-. Bēūtel- [2d]:
1) s. Börsen-R.
2) Müller.: die an der Mitte des Beutels (s. d. 2) angebrachten Ringe, welche die schütternde Bewegung vermitteln, s. Karmarsch 2, 675. Bínnen- [5]. Bínsen-: aus Binsen geflochten, ähnl. Stroh-R. Bíschofs- [1b]. Blūmen-: aus Blumen gewunden, Kranz: Der frische B., | der, vom ersten Thau befeuchtet, | um die junge Tellus hing. Tiedge. Blūt-: bei den alten Deutschen (s. Tacitus Germ. 31) ein Ring, den sie gleichsam als Fessel trugen, bis sie durch Erlegung eines Feindes in der Schlacht sich davon frei gemacht. Kl. 8, 99; 141. Bōōts- [2d]: zwei Ringbolzen, der eine am Vor-, der andre am Achtersteven des Boots, zum Einhaken der Seiten- und Nocktakel beim Aussetzen des Boots. Bōrsen- [2d]: zwei Ringe, bei gehäkelten etc. Börsen zum Verschluß dienend. Brāūt- [1a]: Trau-R. Brillánt-: s. Demant-R. Brúst-:
1) [2d] z. B.: am Brustriemen der Pferde zur Befestigung der Stränge.
2) [3kk]. Búchs(en)-, Büchsen- s. Nab-R. Dāūmen-: am Daumen getragen, z. B. als Siegel-R. ThPlater 159; Uhland 508 etc., ferner s. Näh-R. Dēīchsel- [2d]:
1) Arm-R. 2.
2) Eisen-R., womit die Deichselkette an die Deichsel gesteckt wird. Dēmant- [1]: diamantbesetzter Ring. V. 3, 94; Diamant-R. und ähnl. Zsstzg. nach den versch. Schmucksteinen. Dénk- [1]: Erinnerungs-, Gedächtnis-R.: 1) Einem zum Andenken geschenkt. 2) (veralt.) ein Ring aus drei Ringeln, von denen man einen niederhängen ließ, als Erinnrungszeichen, um Etwas nicht zu vergessen, vgl. Knoten 1. Dóktor-[1b], s. Gyges-R. Dóppel-: ein doppelter Ring, s. z. B. [3l]und [3o]. Drāht-:
1) aus Draht gefertigter Ring. 2) [3o]. Dreiēīnigkeits-: vergl.: Seinen Dreifaltigkeits-R. aus Nürnberg, auf welchem stand: Hier dieser Ring, der weist, | wie Drei in Einem heißt | Gott Vater, Sohn und Geist. JP. 7, 209. Dúnst- [3]: aus Dunst gebildet (s. Nebel-R.): Wenn Haupt- und Nebenplaneten sich durch Zusammenziehung der alten Sonnen- und Planeten-Atmosphären aus rotierenden D–en gebildet haben. Humboldt K. 1, 103. Ehe- [1a]: Trau- R. Jp. 22, 171; Platen 2, 198. Eīer- [3q]. Eīsen-: aus Eisen. Elends-: ein Ring mit einer Elendsklau (s. Schweinichen 3, 289) als vermeintes Schutzmittel gegen Krampf, fallende Sucht etc. (s. Elch, Anm.), auch Krampf-R., wie man früher ähnl. z. B. auch Fluß-, Schlag-R–e etc. hatte. Elfenbein-. Erínnerungs-: s. Denk-R. Ewigkeits- [3h]. Fēūer-: feuriger Ring, Kreis: Die Sonne .. umzog .. die Höhen mit einem F. Bettina 1, 276. Fínger- [1], s. auch Nähe-R. Físcher- [1b]: das S. Petrus als Fischer abbildende päpstliche Siegel apostolischer Breven. W. 27, 343. Fláschen-: s. z. B. Schüssel-, Gürtel-R. etc. Flúß-: s. Elends-R. Fótz-: (bair.) Stoß-, Schlag-R., starker Finger-R. von Messing oder Silber mit massivem Knopf. Schm. 1, 581; Eine Büchsen zum Schießen, | ein F. zum Schlahn. Volksl. (ebd.); Wenn du Einem eine Watschen gäbst, hättst aber keinen F. AvBucher Kinderl. Fūß- [2a], auch: Fußfessel, s. Schellen-R. Gedächtnis-, Gedénk-: Denk-R. Glās-: Ein mit einem Messing- oder G–elchen gefüttertes Loch. Karmarsch 1, 829. Góld-: Guhl GrR. 2, 250. Grénz- [3]: begrenzender Ring oder Kreis: „S ist Nichts, was in dein sanftes Reich gehört.“ | Ich seh auch manchmal übern G. gern. Fouqué Dr. 21. Grindel-: s. Wellbaum-R. Gürtel- [2d]: am Gürtel hängend: Es hing | Flasche wohlgefüllet | ihr am G. Platen 1, 152. Gyges- [1c]: ein unsichtbar machender (s. Cicero Orat. 3, 9 ff.): Der Doktor-R., dieser G., der nur Andern die Unsichtbarkeit verleiht. IP. 7, 4; Der Schub .. ist sein G. und sein unsichtbarmachender Wünschelhut. Schwegler (46) 67. Hāār-:
1) [1] Metall-R. mit einer Haarlocke etc. in einer Kapsel, s. W. 22, 110.
2) aus Haaren geflochten, z. B. auch [3i]. Hálb-: ein halber Ring, z. B. [3kk], ferner [3k]: H–e von lindem Knorpel. Linck Schl. 108 und [3d]: Indem sie den H. [Halbkreis] öfsneten, gingen wir hindurch. Sealsfield Leg. 2, 39. Háls-: ein Ring um den Hals, z. B. [2]; [3a]: Die Ringeltaube mit weißem H. etc. und [3kk]. Hāūpt-:
1) Kopf-R.
2) im Ggstz. zu Neben-R–en, der hauptsächliche. Hélm-: ein Ring am Helm, nam. des Eisenhammers, auch „Hölb-R.“, vgl. Prell-, Schöpf-, Wag-R. Hêrd- [2d], z. B.:
1) Eisen-R–e in der Platte des Sparherds, die hineingelegt oder herausgenommen werden je nach der Größe des in die Offnung zu stellenden Gefäßes. 2) (Hüttenw.) ein ringförmiges Werkzeug, den Treibherd damit auszuschneiden oder rund auszuhöhlen. Hínterleibs- [3kk]. Hōf- [3f]. Hólz-:
1) hölzerner Ring, z. B. Koner GR. 2, 274.
2) [3p] Im schwächsten zartesten Theile des jungen H–es, dem Bast. Burmeister gB. 2, 208; Bei unsern Bäumen, deren Wachsthum durch den Winter unterbrochen wird, zeigt sich das periodische Fortwachsen des H–es durch best. Grenzen, welche wir Jahres- R–e nennen. Schacht B. 111, vergl.: Wenn der Verdickungs-R. unthätig wird, hört auch das Dickenwachsthum des Stammes und der Wurzel auf. 109. Hórn-: ein Ring aus Horn (s. z. B. Wurst-R.) oder am Horn, s. [3r]. Hūt-: ein den Hut Reitender etc. festhaltender Ring. Iris- [3k]: die ringförmige Jris im Auge. Jāhr(es)-: Ringe, aus denen man die Jahre, das Alter erkennt, z. B.:
1) [3r].
2) Holz- R. 2: Während die in den heißern Regionen wachsenden dichten und harten Holz-Arten oft kaum bemerkbare Jahr-R–e erkennen lassen. Karmarsch 2, 270; Das Alter des gefällten Stammes auf dem Stock nach den Jahres-R–en abzählen. Schacht B. 344. Juwēlen-: s. Demant-R. Kāīser-: s. ringeln 1b. Kánt- [2d]: Kant- oder Kenterhaken, s. Krünitz 6, 634. Kérb-: am Präg-R., innen mit vielen schmalen, parallelen Kerben oder Furchen. Karmarsch 2, 722. Késsel- [2d]: z. B.
1) ein Ring, den Kessel darauf zu stellen.
2) ein Halb-R. am Kessel, als Handhabe. Késser-, Kétscher-: ein Ring mit dran befestigtem Netz (Ketscher), das nam. zum Krebsfang dient. Kétten- [2g] und z. B. übertr. (s. Mittel-R.): O Welt! ..| du K. von Wonn’ und Wehe. G. 2, 143, Beides verbindend, s. auch Schellen-R. Knórpel- [3k]: aus Knorpel: Die K–e der Luftröhre. Bock An. 784; Oken 6, 518. Kópf-: ein Ring auf oder um den Kopf, nam. = Trag-R. Krámpf-: Elends-R. Krêbs-:
1) Art werthloser Finger-R–e mit einem eingefaßten Krebsstein. G. 28, 307.
2) [3kk]. Krēīs-: z. B. [3c]. Lách- [2d]: Damit die Harzreißer keine Bäume reißen (lachen), welche noch in ihrem Wachsthume stehen, pflegt man den Forstbedienten besondre eiserne Meß- R–e, welche L–e genannt werden, zuzustellen, welche die Dicke der Bäume, so zu reißen erlaubt sind, anzeigen. Krünitz 22, 59 mit Anm.: „nicht Lock-R–e“, aber wohl: Loch- R–e, s. lachen II 2. Lēīb(es)- [3kk] u. Anm. Lēīsten- [3k]: s. Bauch-R. und Leiste 4: Je mehr sich der Mensch der Pubertät nähert, desto weiter entfernt sich der innere L. vom äußern. Bock An. 276. Lóch- [2d]:
1) s. Lach-R.
2) bei Schmieden und Schlossern: ein hohler eiserner Cylinder als Unterlage zu durchlochender Röhren etc. Lóck-: s. Lach-R. Lócken-: Haar-R., nam. [3i]: Ein junger Fant | mit braunen L–en. Meißner Gd. 140. Lúftröhr(en)-: s. Knorpel-R. und [3kk]. Magister- [1b]. Márkt- [4]. Māūer- [3b]: die umschließende Mauer, s. Ringmauer: In diesem M. umfangen. Ense Denkw. 5, 411; Hungari 2, 615 (von einem Thurm etc.), auch: Manchen Wink | kann man da draußen sehen, | wovon wir in dem Mauern-R. | die Hälfte nicht verstehen. Schenkendorf (Wackernagel 2, 14997). Ménschen- [3d]: In der Mitte des M–s stand der Gefesselte. ORuppius (Volksz. 10, 37). Méß- [2d]: die Dicke von Etwas zu messen, s. Lach-R. Méssing-: Winkell 2, 311, s. Glas-R. Míttel- [2d]: ein in der Mitte befindlicher Ring, z. B. übertr. (vgl. Ketten-R.): So ist der Mensch wahrscheinlich der M. zw. zwei ineinandergreifenden Systemen der Schöpfung. H. Ph. 3, 278, auch [1] ein Ring von mittlerm Werth und Preis. Mönchs-: der Kranz (s. d. 2h) um die Tonsur. Mōnd- [3a]: Mondhof. Nāb- (Goltz 1, 360), Nāben- [2d]: ein Ring in der Nabe (der sogen. Büchsen-, Buchsen-R.) und Ringe um die Nabe, so: die Speichen-R–e, zunächst den Speichen und: der Achsen- oder Stoß-R., womit die Nabe im Laufen an die Achse stößt. Nābel- [3k]: die Offnung, wodurch die Nabelgefäße in die Bauchhöhle des Fötus treten, s. Bock An. 272. Nǟh(e)-: ein Finger-R. zum Nähen, gw. oben mit einer den Rücken des Fingers deckenden breiten Platte, eine Art offnen Fingerhuts. Nāmens-: Finger-R. mit eingraviertem Namen. Nāsen- [2a und b]: Schmarda 1, 37; Zunz (Jes. 3, 21; Spr. 11, 22) etc. Nêbel-: s. Dunst-R. und Nebelstreif: Zu schaun hinüber nach dem fernen Saum, | dem blauen N., beschränkend dort | den grünen, weiten, ausgespannten Raum. Cham. 4, 28 und [31]: Ringförmige Nebel [s. d. 2] . . In unserm Planetensystem erblicken wir nur ein Beispiel, bei Saturn. In der Sternenwelt aber sind bereits mehrere solcher Ringe aufgefunden. .. Mit einem koncentrischen N–e umgeben. .. Der schöne Ringnebel etc. Littrow 500 ff. Nêben-: s. Haupt-R. 2. Nétz-: s. Kesser-R. Öbst-: s. ringeln 1b. Ohr- (Immermann M. 4, 55 u. o.), Öhren- (W. Luc. 3, 407 etc.): [2a]. Pánzer- [2d und g]: Rost’ge Degenklinge, Speer-Eisen, P. Uhland 422. (Pǟter-), Paternóster-: s. Bein-R. Pāūken-:
1) [2d] z. B. (vergl. Pauke 2d) an der Hammerrad-Welle große Eisen-R–e, in welche die Däumlinge eingelassen sind. Scheuchenstuel56; 120 etc.
2) [3k] in der Paukenhöhle oder Pauke (s. d. 2b) des Ohrs. Oken 4, 98. Pétschaft-, Petschīēr-: Siegel-R.: So verriegelt, | als wär’s mit Salomon’s Petschier-R. zugesiegelt. W. 11, 231. Pfórten-: Thür-R.: Und horch! den P. | ganz lose, leise, klinglingling! [fasst er]. B. 14a. Planēten-:
1) s. Nebel- R.
2) ein aus Planeten gebildeter Ring: [Die Asteroīden] bilden eine zusammengehörige Planetengruppe oder einen P., der vielleicht noch andre Glieder zählen mag. Daniel Geogr. 6. Prǟg- [2d]: der bei der Ringprägung (s. prägen 3d) die Münze umschließende Stahl-R. Karmarsch 2, 721 ff., s. Kerb-R. Préll-: der starke Eisen-R., womit der Hintertheil (Schwanz) des Hammerhelms in Eisenhämmern beschlagen ist, Sohl-R. Scheuchenstuel 120, s. prellen 4a, auch Schwanz- R. Prōbe-: z. B. zur Probe des Drahts nach seiner Stärke dienend, vergl. Meß-R. Prótz- [2d]: wodurch die an den Protzwagen zu befestigende Protzkette gezogen wird. Rāh-: früher übliche Ringbolzen, die in die Rahen eingetrieben wurden, um die Beschlag-Seisingen daran zu befestigen. Ritter- [1b]. Kretschmann 5, 281. Rubīn-: s. Demant-R. Sáft-: s. Jahr-R. 2. Satúrns- [3l]. Schéllen- [2g]: Ringe der Hand- od. Fußschellen, Ketten- R.: Genarbt.. die Beine tief vom Sch. V. H. 1, 311, s. Fuß- R. Schénkel- [3k]: die unter der untern Wand des Leistenkanals liegende ringförmige Offnung. Bock An. 272; 276. Schīēß-: Schießklinge (s. d.), auch: Visier-R. Schlāg-: s. Elends-, Fotz-R. Schlüssel- [2d]:
1) Schlüsselgriff, s. Reute 2.
2) der ein Schlüsselbund zusammenhaltende Ring. Schmúck- [1; 2a]. Schnābel-: Ring aneinem oder um einen Schnabel, so z. B. auch vom Schnabel (oder der Schere) eines Leiterwagens etc. Schópf-: in Eisenhämmern ein eiserner Reif als Beschlag am Kopf des Hammerhelms. Schūh-: veralt., s. [Anm.] Schuhschnalle. Schüssel- [2d]: ein Ring als Untersatz der Schüssel bei Tisch: Tafel-, Tisch-R., ähnl.: Flaschen-, Teller-R. etc. Schwánz-: z. B.:
1) [3kk und Anm.].
2) = Prell-R. Sémmel- [3q]. Sīēgel- [1]: ein zum Siegeln dienender Ring, s. Petschier-, Daumen-R. und [1b], eig. und übertr.: Wenn Chanja ein S. wäre an meiner rechten Hand, so wollte ich dich [ihn] doch abreißen. Jer. 22, 24; Sir. 17, 18; Wie der Liebe S. auf meine Stirn | drückte schon der erste Blick von dir. Daumer 1, 35; G. 4, 4; Platen 4, 291; Wenn er .. Besitzer von Salomons S. wäre. W. 32, 42, s. Zauber-R. Sōhl-: Prell-R. Sónnen-:
1) [3a] Sonnenhof; auch = Regenbogen. Schm. 3, 109.
2) [2d] tragbare Sonnenuhr. ebd. und: ein veraltetes Jnstrument zur Beobachtung der Sonnenhöhe. Bobrik 642. Spánn- [2d]: Etwas darein oder damit zu spannen, z. B. Augen-R. 3. Spīēl-: zum Spiel dienend. Spítz-: scheibenförmige Feile der Nadler zum Anspitzen der Stecknadeln. Karmarsch 3, 369. Stáchel-: mit Stacheln versehner Ring, z. B. G. 23, 46. Stāhl-. Stōß-: s. Fotz-, Nab-R. Strōh-: s. Binsen-R. Tāfel-, Téller-: s. Schüssel-R. Thǖr-: draußen an der Hausthür beweglich befestigt, zum Anklopfen für Einlaß Begehrende, Pforten-R., s. [2f]. Trāg- [2d]:
1) Kringe (s. d.), Kopf-R.
2) Eisen- R., womit der Rungstock auf die Achse eines Leiterwagens etc. gesteckt wird. Trāū- [1a]: Zog [gw.: steckte] Seb seiner Zilge den T. an. Auerbach D. 4, 266; G. 5, 89 ff.; Göckingk 3, 103 (Trauungs-R. 101) etc., vergl.: Er zog den Treu-R. von der Hand. B. 16a. Turnīēr- [2c]. Verdíckungs-: s. Holz-R. 2. Verlōbungs-: Trau-R. König DFam. 1, 53, ähnl.: Vermählungs-R. Vīēh- [3f]: umzäunter freier Platz für das Vieh, gw. viereckig [vgl. 4]: Man schickt aus den ebneren Gegenden gern in die Rinderhäuser, V–e und Molkenhäuser die Kühe während des Sommers in Kost. Grube 3, 106. Visīēr-: Schieß-R. Wāg-: (Hüttenw.) der starke breite auf den Hammerhelm aufgekeilte Eisenring, der zu beiden Seiten die Zapfen hat, womit der Hammerhelm zw. dem Gerüst aufliegt. Scheuchen- stuel 120. Wáppen-: Siegelring mit eingraviertem Wappen. Wéll(baum)-: eiserner Reif, womit ein Wellbaum beschlagen ist, z. B. in Eisenhämmern (Grindel-R.). Wúnder-: ein wunderbarer, s. Zauber-R. Wúlst- [2d]: wulstartiger Ring, z. B. Trag-R. 1. Wúrst-: ein breitrer Ring von Horn, Holz etc., den Darm zum Wurstfüllen damit aufzuspannen. Zāhn-: ein Kindern als das Zahnen beförderndes Mittel umgehängter Ring. Zāūber- [1c]: magischer Ring, Talisman, eig. und übertr.: W. 20, 62; 64; 17, 102; Dann zerstört .. seine Unbeständigkeit den Z. der Täuschung. 21, 62; Mann und Weib .durch den Z. der Liebe an einander zu ketten. 88 etc. Zāūn- [2d]: aus zähem Holz geflochtner Ring zum Festhalten der Zaunriegel. Zírkel-: z. B. [3s].