Faksimile 0760 | Seite 758
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rinden Rinder rinderisch Rindern rindig
Rind~en: 1) a.:
aus Rinde (1) gemacht, nam. in Zsstzg., z. B.: Aus der birken-r–en Dose. Auerbach Ed. 10 etc. Daneben (vergl. bleiern, hölzern, steinern etc.): Birkenrindern etc. 2) tr., gw. iy Zsstzg. (s. be-r.), vgl. die v. borken und krusten, z. B.: Ab-: die Rinde abschälen: Gutzkow Z. 2, 42; Zimmetbäume abgerindet. IP. 3, 78; Indeß die Großen die wahren Eckstämme und Brotbäume des Staats, den eig. Reichsforst (das Volk) ausästen, a. und zur Harzscharre etc. .. verbrauchen. Fat. 1, 119. Be-: mit einer Rinde versehn, s. über-, um-r., z. B. refl.: Die Wunde fängt an, sich zu b. [zu verharschen] und im Partic.: Von abgeschälten Bäumen weit mehr als von berindeten. IP. 36, 277; Glatt-, rauhetc. berindete (oder -gerindete, -rindige) Bäume. Ent-: ab-r. Alxinger D. 160; Burmeister Gsch. 438; Ense Denkw. 2, 198; H. 9, 197; Das Eisen .. entblättert und entrindet ihn. L. 6, 468 (s. V. Il. 1, 236) etc. Nōth-: = beilen (s. d., vgl. maien 3; saften 2). Über-: mit einer Rinde überziehn, vgl. be-r., z. B.: Endlich ist auch die Stelle, wo das Wasser am raschesten strömt, überrindet [über- eist]. Gartenl. 10, 123a; Schleimiger Schmand flurenweis wachsender . . Pflänzchen umhüllt die Gehäuse .. und überrindet sie, Kalk abscheidend aus dem Wasser, mit kalkiger Kruste. Volger EE. 73; 378 etc. Um-: mit einer Rinde umgeben, vgl. be-r., z. B.: Aus dem Stamm, so hart umrindet. Frz. v. Schober Gd. (1843) 21; Die Kolbe | derb und festumrindet. V. Th. 25, 208; Das zähumrindete Holz. 250 etc.
~er, m., –s; uv.:
Bot.: bei Oken (s. Reg. 344) die Klassen der Rindenpflanzen mit vielen Gatt., z. B.: Ader-, Apfel-R. etc.
~erisch, a.:
obrd. z. B.: Ein rinnendes Schaf-Inslet [Unschlitt, Talg] für ein r. zu den Kerzen nehmen. SClara EfA. 1, 490 statt: Rindertalg, so auch: Rindern, s. Schm. 3, 107 und 1, 119; Leg rinderen Koth darüber. Ryff Th. 40 etc. und übertr.: Ein rinderner Verstand und kälberne Gebärden. Logau (L. 5, 131).
~ern: 1) adj.:
a) s. rinderisch.
b) s. rinden 1. 2) intr. (haben): von Kühen:
a) nach der Begattung verlangen, brünstig sein (vergl. ochsen 2, stieren etc. und Unmuße). Oken 7, 1410; Tschudi Th. 592; V. Ant. 1, 50 etc.
b) kalben (s. d.), ein Junges werfen. Landwirthsch. Zeit. (55) 120a etc. und sprchw.: Er ist grausig reich .., der Holzschlägel rindert ihm auf der Bühne. Kurz Sonn. 16, ihm glückt Alles etc.
c) in Zsstzg. z. B. zu a und b: Die Kuh hat ausgerindert, rindert nicht mehr etc., aber auch tr.: Die entrinderte Jo. V., die von ihrer Verwandlung in ein Rind befreiete etc.
~ig, a.:
mit einer Rinde versehn, z. B. Botan.: R–e (oder ge-, berindete) Frucht, Beere, corticatus; ferner: Leicht rauh und r. werden. König Kl. 2, 236 und namentl. in Zsstzg.:
a) mit Ew. als Bstw.: Dick-r–es Astwerk. H. 11, 146 und übertr.: Er selbst ist .dick-r. und schier klötzig. Cham. 5, 268; Glatt-r–es Stämmchen. Tschudi Th. 262; Hart-r–es Brot; Einen Dattelhain . . rauh-r. Freiligrath Garb. 13; Die weiß- r–e Birke. Vischer Ästh. 2, 98 etc.
b) mit Vors.: Ab- r., vom Brot, abgebacken, so daß sich die Rinde von der Krume trennt. KMüller Nat. 4, 62b etc., auch: Los- r. Nach Grimm auch übertr.: Sich ab-r. gehn = sich Blasen an den Füßen gehn.