Reif
III. Rēīf, m., –(e)s; –e; –chen, lein; -:
1) gefrorner Thau (s. 2, 548): Es fällt ein R., ein wenig R. 26, 157); Es fallen R–e; Die R–e des Herbsts. H. 1, 135; Der R. bethaut das Feld. 2, 229; Duftiger R. Od. 14, 477; Der R. verduftet (Ländl. 4, 604), vergeht 4, 24) etc.; Eine Blume, in ihrer Entwicklung vom R. versengt. 33, 204 etc.; R. im Haar, Bart etc. Garb. 44; 3, 3) etc. — Unterschieden: Wasser-R., der, als Wasser niederschlagend, erst sich ansetzend gefriert, — und: Rauh-R., der schon in der (nebligen) Luft gefroren ist (Rauchfrost, s. d.), z. B.: Des Rauh-R–s Silber umzittert | weithin die Bäum’ am Weg. 1, 2, 730); 2, 188¹⁰); 3, 59 etc.; Früh-R., früh am Tage fallend, z. B.: Wie schimmernder Früh-R. | schmilzt im sonnigen Strahl. 72 etc., seltner: früh im Jahr fallend, s. Ggstz. Spät-R. Ld. 72; 130) etc. — 2) (s. 1) zuw.: die Jahreszeit, wo es gw. reift: Dann beginn und dehne die Saat in die Mitte des R–es. Ländl. 3, 21 v. 230. — 3) übertr. zu 1, z. B.: Der Alters-R. (s. 4) schien geschmolzen und beweglich nur als Morgenthau in Fibel’s Spätflor zu schimmern. 4, 913³⁰). — 4) ein r.-ähnlicher Anflug, z. B. (vgl. 3 und bereifen): die Farbe des greisen Haars etc. und nam. (Bot.): Den R. auf den Früchten, besonders den Zwetschen, auf den Kohlblättern. 2, 127 etc., s. Duft 1.
Anm. Ahd. (h)rîfo, mhd. rîfe, nach 3, 62 viell. vrwdt mit dem gleichbed. Reim (ags. hrim etc.). 86, vgl.: R. (Oraum im Gebirgsdialekt). 3, 121. — So noch der Nomin.: Reife. 2. 16, 4; 5, 15; 16, 29 etc.; 5, 468b etc., daneben: Reifen. 72; 117a etc.; als Dat. 6, 16; Accus. 38, 29; 147, 16; 43, 21 etc. und Mz. Gart. 3, 3; 496a etc., vgl. noch: Ein Lied vom R–en. .. Angethan mit R–en. 4, 4; Kein R–en.. Einer .., der ihn gestreuet hat. 6 etc., vgl.: R–en- Duft. 60 etc.
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