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Reich
III. Rēīch, n., –(e)s; –e; –s-:
(s. I. Anm.) 1) Herrschaft (s. d. 1, nam. auch in Bezug auf die veralt. Unterscheidung Möser Osn. 1, 154 ff., vgl. Hoheit 2 am Ende), Regierung, Regiment, in Bezug auf Macht und Würde des Herrschers und die Zeit (Dauer) seines Herrschens, z. B. noch allgm.: Sein R. ist zu Ende, vorbei, aus; Was will die Königin? ihr R. ist aus. Sch. 549b etc. Im Übrigen veralt., z. B.: [Der König] ehret Zürich nicht nur im Anfang, sondern alle Tage seines R–s. Stumpf 487b etc., doch noch gw. in der Bibelspr.: Ruben, mein erster Sohn, .. der Oberste im Opfer und der Oberste im R. [in der Herrschaft über seine Brüder etc.]. 1. Mos. 49, 3; Er hätte dein [Sauls] R. bestätiget über Israel für und für. Aber nun wird dein R. nicht bestehen. 1. Sam. 13, 13 etc. [„Herrschaft“ Zunz]; Der Herr wird das R. von deiner Hand reißen und David .. geben. 28, 17 [„das Königthum“ Zunz]; Dein R. ist ein ewiges R. und deine Herrschaft währet für und für. Ps. 145, 13 (auch Mendels- sohn); Dein ist das R. und die Kraft und die Herrlichkeit. Matth. 6, 13 etc., s. d. Folg. 2) (s. 1) das Gebiet einer Herrschaft oder eines Herrschenden, mit versch., in einander greifenden Nüancen:
a) das Gebiet, worin Etwas (mehr oder minder personif.) herrscht (s. b): Luftige Gestalten aus dem R. der Phantasie, der Träume etc.; Ein R. des Winters starrt das öde Land. Cham. 4, 51; Im R. des Schneees. Meißner Gd. 57; Heraus, heraus in des Frühlings R.! | er wird nicht lange mehr bleiben. WhMüller 1, 243; Niederwärts ins R. der Nächte. Platen 4, 286; Liebe sonnt das R. der Nacht. Sch. 11a; Zum R. des Nichts. 6a; Das Meer ist der Raum der Hoffnung | und der Zufälle launisch R. 497b etc.
b) (s. a) ein umfassendes Gebiet nach dem Umfang, wieweit es sich erstreckt, und: die Gesammtheit des darin als zusammengehörig Verbundenen: Das R. (oder Be-R.) der Möglichkeiten etc.; Das R. der Lüfte, der Wasser, des Feuers etc., Luft, Wasser, Feuer etc., soweit es sich ausdehnend erstreckt mit Einschluß des in dem Elemente Webenden: Wie im R. der Lüfte | König ist der Weih (vgl. d). Sch. 532a; Keines Windes leises Weben | regte das krystall’ne R. [Meer]. 59b etc., s. Zsstzgn., z. B.: Erd-, Licht-, Wellen- R. etc.; Das R. der Oberwelt, des Himmels, der Unterwelt, der Hölle, der Geister (Platen 1, 339; Sch. 449b etc.), der Schatten (50a; H. 11, 464 etc.), der Körper etc. und nam.: Die Summe aller dieser einzelnen Formen in der Natur nennt man R–e. Es giebt daher nur drei Natur-R–e: das Mineral-R., das Pflanzen-R., das Thier-R. Oken 1, 16; Die Metallen | sammt der Steine R. Brockes 9, 4; Im Handeln und Denken Kinder werden, damit wir ins R. der Natur eingehen, wie wir .. ins Himmel-R. gelangen sollen. G. 39, 120 etc.
c) (vgl.
d) Figürlich ist in der Theologie das R. Gottes der Jnbegriff aller Gott unterworfenen Dinge, da man denn nach den versch. Graden dieser Unterwerfung ein dreifaches R. annimmt, das R. der Natur oder Natur-R.: der Inbegriff aller Gott als dem Schöpfer und Erhalter unterworfenen Dinge; das Gnaden-R. oder R. der Gnade: der Inbegriff aller näher mit Gott vereinigten Menschen und in weiterer Bed., mit dem Nbnbegriffe der Herrschaft und Regierung: der Inbegriff aller zur nähern Vereinigung mit Gott gehörigen Personen, Mittel und Endzwecke; das R. der Herrlichkeit: der Inbegriff aller vollendeten Unterthanen des R–es der Gnade. In der deutschen Bibel kommen diese beiden letzten R–e auch unter dem Namen des Himmel-R–es vor. Adelung, vgl.: Das Ehren-R., darein die wahren und getreuen R–s-Genossen des Gnaden- R–s eingehen ... Das Macht-, Gnaden- und Ehren- R. Büchner Konk. 1505b etc.; Du schwebst zu Höhen | der ewigen R–e. G. 12, 307 etc. d) (s. b) umfassendes Ländergebiet eines gekrönten Oberhaupts (Königs, Kaisers, vergl. Krone 2), veralt. freilich auch (s. Schm. 3, 16) von Herzogthümern, s. u. Schlegel etc.: Das assyrische, persische, römische R. etc.; Das R. Juda. Israel; Das R. Alexander des Großen zerfiel nach seinem Tode in viele R–e; Das R. des Großmoguls, Karls des Großen, der Franken etc.; Alle R–e der Welt. Luk. 4, 5; Ein R. wird sich erheben über das andre. 21, 10 etc.; Die Sanders, deutsches Wörterb. II. ..Chinesen nennen China das himmlische R. oder das R. der Mitte (s. d. b). Daniel Geogr. 82; Das R., dessen Kaiser etc. G. 39, 55; Meiden Sie das R.! | Sie haben nur in Spanien gesündigt. Sch. 252b; „Sein Herzogthum und Stuhl blieb mir zurück.“ | Nein, stammst du von dem königlichen Adler, | so zeig es auch durch Schauen in die Sonne! | statt „Herzogthum“ und „Stuhl“ sag „Thron und R.“ Schlegel Sh. 8, 225 etc.
e) (s. d) Das (heilige) römische R. (deutscher Nation), Bez. des deutschen Kaiser-R–s, s. Zarncke Br. 441b ff.; 392b etc. und vgl. über die damit zusammenhängenden Anwendungen nam. Haltaus 1536 ff.: Das liebe heil’ge röm’sche R., | wie hält’s nur noch zusamimen? G. 11, 85; Scherr Bl. 1, 23 etc., so (früher) häufig auch bloß (vgl. d): Das R. Daniel Geogr. 344; G. 9, 33 etc. und zuw. o. Artikel, z. B.: Außerhalb R–s verfahren. Möser Ph. 1, 314. Nam. auch als Bestw. in vielen Zsstzgn.
f) (s. e) scherzh.: Drauf ging das röm’sche Reich, fein sauber ausgeschwenket | und mit dem weißen Schaum bis oben voll geschenket, | mit aller Macht herum. Rachel 7, 85 = Römer (s. d. 3).
g) (s. e) veraltend von best. Theilen des römischen R–s, = Oberdeutschland. Adelung; die Rhein- und Maingegenden. Ders.; Franken und Schwaben. Schm.; (vgl. Land 5c): Der Charakter [des engl. Clown] ist auf unserm alten Theater sehr gw. gewesen und ist es unter den gemeinen Komödianten im R–enoch. L. 12, 418; ’S ist meiner Schwester Kind aus dem R. Sch. 321b; Wegen des von Cotta ins R. bestimmten Quantums. G. 2, 211; Der aus dem R. nach Berlin kam. Ense Denkw. 2, 394 etc., vgl.: Mir [dem Düsseldorfer] als einem Reichsländer oder, wie man in Wien sagt, als einem Reicher. 6, 463 etc.
h) (s. d, vgl. Staat, Land 5e, Dorf 2) R. für: die Bewohner eines R–s (s. i): Das R. ist in Gährung, Aufruhr, Empörung, Unruhe etc., von Parteien zerrissen; Der Haß entzweite blutig beide R–e. Sch. 662a etc.
i) (s. h) die das R. vertretenden Stände etc.: Das R. zusammenberufen; Wie verlautet, wird das Zepter gehn | aus Habsburgs Haus an einen andern Stamm. | Das R. (s. e) will seine Wahlfreiheit behaupten. Sch. 549b etc.
Zsstzg. nam. zu[2d], was unbez. bleibt, z.B. nach der Regierungsform etc., vgl. die von Herrschaft, Land, Staat etc., z. B.: Allēīn-: Reich eines Alleinherrschers, Monarchie. Forster Jt. 2, 92, vgl. Ein-R. Bāūch-. Luther 5, 425a, im Ggstz. zum „Reich Gottes“ irdische Herrlichkeit, die nur der Bauchsorge (s. d.) und dem Geiz Befriedigung schafft, vgl.: Wie ein großer, köstlicher Schatz das Reich Gottes sei gegen dem Mammon oder Welt-R., d. i. Alles, was auf Erden ist. 424b.
Be-: s. Zsstzg. von II. Blūmen- [2b und d]: Königin des B–s. G. 2, 315.
Būchstaben-: ein auf Buchstaben gegründetes: Wenn Sie das Reich Christi als ein solches Buchstaben- und Silben-R. ansehen. H. R. 9, 429.
Dóppel-: doppeltes, zwiefaches Reich.
Drēī-: Seines [Rom’s] D–s blitzende Krone. Platen 2, 158, vergl.: Drei [Kronen], wie der Papst. 4, 109 und: Der Dreigekrönte, s. krönen 1.
Ehren-: z.B. [2c].
Eīn-: s. Allein-R.: Das E. Christi. G. (Gervinus Lit. 5, 331).
Erb-: erbliches Reich: Wahl-R–e oder E–e. JvMüller 14, 41; Sch. 462b; 1043a etc. Erd- [2b]:
1) veraltend, obgleich noch häufig in Bibelspr.: die Erde (s. d. 1) in ihrem ganzen Umfang und Bereich, auch in Bezug auf die Bewohner etc.: Wenn du das Urtheil lässest hören vom Himmel, so erschrickt das E. und wird still. Ps. 76, 9 [,der Erdball staunt und schweigt“. Mendelssohn]; Von den vier Örtern des E–s. Jes. 11, 12 [,,Von den vier Enden der Erde.“ Zunzl U. v.; Es wäre das Beste, so Einer nicht auf E. [„,vff erdtrich“] käm oder, so er geboren wär, gleich stürbe. Eppendorf 4; Keinen größern Feind magst du haben auf E. Keisersberg Sünd. 14a etc.; Als Gott Himmel-R. und E. beschaffen. 12b; Christus hat seine Schlüssel der Kirchen gegeben zum Himmel-R. und nicht zum E. Luther 5, 229a; Das E. regte sich, erbebte. Mendelssohn Ps. 77, 19 (Luther); Der Herr regiert, froh ist das E. .. Seine Blitze erleuchten die Welt [,,den Erdboden“. Luther], | der Erdball [,,das E.“] sieht’s und zittert. | Berge zergehn wie Wachs vorm Herrn, | vor des ganzen E–s [,,Erdbodens“] Herrscher. 97, 1 ff. etc.
2) (s. 1) zuw.: das oder ein Gebiet festen Landes im Ggstz. zum Bereich des Wassers: Die Wasser .. IV⁴ müssen nicht wieder das E. bedecken. Ps. 104, 9 (auch Mendelssohn); Am. 9, 6; G. 19, 72; Als wolle der See das eingebüßte E. zurückerobern. Grube 3, 231; Wie die Holländer ihr E. gegen das Weltmeer behauptet. JvMüller 14, 241; Ein satt E. Stumpf 390a; b etc.
3) (s. 1) gw. = Erdboden (s. Boden 1e), zumal in Bezug auf die Bodenbeschaffenheit: Aus dürrem E. Jes. 53, 2; Doch hatte der Feind .. wieder allen Vortheil des E–s [Terrains]. Ense Biogr. 3, 57; Bauer des fetten, ergiebigen E–s. Forster A. 2, 16; In den Wäldern duftete das erfrischte E. einen angenehmen Wohlgeruch aus. R. 1, 209; Ein E., welches Wellen schlägt. Freiligrath SW. 5, 101; Das quellende E. Gartenlaube 9, 296a; Die Einwohner, denen jedes Fleckchen E. kostbar ist. G. 14, 208; Das Auf- und Absteigen des E–s. 25, 7; Eine schwarze Linie, die sich von dem verdüsterten braunen E. scharf abschnitt. 240; Ein flaches, niederes E. 26, 200; Sie rammten in das E. schwache Pfeiler. Immer- mann (Börne 1, 193); Über dem E–e, welches das Blut der Zeugen gedüngt hatte etc. M. 3, 395; 4, 11; Im E–e und Gesteine, welches von dem Wasser ähnlich wie ein Schwamm durchtränkt ist. Volger EE. 218.
4) (mundartl.) Acker, Feld: Das E. ist von uralter Zeit zusammengeblieben. Immermann M. 1, 263.
5) (vralt.) ein Land: Das E. Rugorum hat noch den Namen behalten. Franck Weltb. 29b; Dies E. hat viel Wasser, ernähret mancherlei Geschlechter wilder Thiere. Stumpf 4b etc.
6) gedehnte Formen: Auf Erde-R. HSachs 3, 1, 240a; Wirft er aufs Erden-R. Gries Boj. 2, 7, 58. Fābel- [2a; b]: Weil er solchen Wesen die Unmöglichkeit,“ lebendig organisiert zu sein, nur allzusehr ansah und sie daher in das F., ja in das Reich des Monstrosen verwies. G. 22, 374. Fāden- [2b]: ein aus ausgespannten Fäden bestehndes Gebiet, z. B. von einer Spinne: Er stieß sogleich | den Hut quer durch ihr F. Zachariä. Fēē(e)n- [2a und d]: vgl. Feenland. Fēūer- [2b]. Flámmen-: Das F. des Dis, des Erebus. Gerstenberg (Kurz 2, 534b); Salamander: Des F–s Meister. Matthisson 145. Fránk-: geogr. Eigenn.: das Land der Franzosen: Die Könige F–s. Sch. 456a etc., vgl.: [Du wirst] | des Franken- R–es neuer Stifter sein. b etc., und mit Hinblick auf die Franzosen (s. d. 2): Leute die in [nach] F. ziehen, kommen oft aus Krank-R. wieder. IGrob Dicht. Vers. 2, 140 etc., hier erwähnt wegen der sprchw. Fügung: Leben wie Gott (s. d. 2e) in F. Frǖhlings- [2a]. ESchulze 3, 119, s. Maien-R. Gedánken- [2a; b]: Sie könnten wohl leichter ein Sieb mit Flöhen hüten, wie das G. in ihre Pferche sperren. Perthes Leb. 2, 192. Gēīster- [2b]: Mich ergreift ein längst entwöhntes Sehnen | nach jenem stillen, ernsten G. G. 11, 4; Den Widerschein der sel’gen G–e. Schlegel Gd. 1, 146. Gnāden- [2c]: vgl. Kreuz-R. Góttes-: ein Reich, Gebiet, in dem man Gottes Walten erkennt etc., z.B.: Der Reisefürst .. empfindet, wie so schön es sei | im weiten G. G. 6, 22 etc., s. nam. [2c]. Grénz-. Hēīden-: heidnisches. Hímmel- [2b u. c]: der Himmel (s. d. 1e] als Reich der Seligkeit und diese selbst, sehr oft in der Bibel etc.: Man pflegt zu sagen, des Menschen Wille sei sein H., noch mehr findet er aber seine Seligkeit in seinen Meinungen etc. G. 39, 133; Liebe macht den Himmel | himmlischer, die Erde | zu dem H. Sch. 11a; Meine Luise, mein H.! 207b etc. Höllen-: Hölle (s. d. 1, nam. 1b, u. Ggstz. Himmel-R.): Einer That, die ich so gern | ins klanglos dumpfe H. der Nacht | verbergen möchte. G. 13, 42; Pulvergänge haben sie gegraben | und über einem H–e steht | die bange Stadt. Sch. 451a; Warum anstatt des H–s, welches für uns mit so widrigen Eindrücken vergesellschaftet ist, nicht lieber Schatten-R.? W. 34, 217 etc. Insel-: Das brittische J. Kāīser-: Das französische K. Kȫnig-: Das K. Preußen etc., übrtr.: Er stellte uns .., ein königliches Priesterthum und priesterlich K., Gott, seinem Vater, dar. H. R. 7, 199 etc.; Ihr Tater-K. oder Ratten-K. ist so gar grobaufrührerisch. Luther 6, 318a, s. Rattenkönig1 und Tater (= Zigeuner). Körper-[2b]. Kránk-: s. Frank-R. Krēūz-: das Gnaden-R., insofern es durch Kreuz und Trübsal erworben wird etc. Kúnst- [2a; b]: In das K. der Malerei, Musik, Baukunst ist das Kind eher zu führen als in das Reich der .. Dichtkunst. JP. Lícht- [2a; b]: Er, selber, die Pfade des L–s | fliehend, warnete nicht die 89 Verblendeten. Pyrker 105; 313. Lúft- [2b]: Die Vögel im L. etc. ácht- [2c]. Māīen- [2a]: (s. Frühlings-R.). KMayer 238. Ménschen- [2b]: Weltbürger, Genosse des großen M–s etc.; Diesen Erz- und Grundhebel des innern M–s [des menschlichen Jnnern]. Benzel- Sternau. Minerāl- [2b]. Móllen-: s. Molch, Anm. Náchbar-: benachbartes. Schmarda 1, 117. Natūr-:
1) [2b].
2) [2c]. Nêbel- [2a]: wo Nebel herrscht, z. B.: Nach jenem N., wo stille Schatten etc. Heine Lied. 103, vgl. als Ggstz.: Licht-R. Nórd-: nordisches, ähnl.: Süd-, West-R. Ost-: (s. Nord-R.) Aus dem fernen O. Fouqué Gd. 1, 147, vrsch. (als geogr. Eigenn.): Öst(er)R., dazu: Öst(er)reicher, z. B. auch: Den sauren Östreicher [Wein]. Waldau N. 3, 218. Pflánzen- [2b]. Prīēster-: wo Priester herrschen. Schált-: s. Zwischen-R. Schátten- [2a]:
1) Reich der Schatten, Todten-R.: Ramler F. 3, 278; Schlegel (Wackern. 2, 1271³²) etc., s. Höllen-, Nebel-R. und z. B.: Hinab ins Schemen-R. B. 174a.
2) ein Reich (Gebiet) des Schattens, der Finsternis: Wer blickt in meines Herzens Sch.? Cham. 4, 20; Versenkt sich finden in ein Sch., | vom sternenlosen Himmel ganz verlassen. 72 etc.
3) ein Reich, das nur ein Schatten ist, ohne Kraft u. Herrschaft etc. Schêmen-: Schatten-R. Schlaráffen-: Schlaraffenland. Schlegel (Wackern. 2, 1291⁴²). Schȫnheits-: O Herrin unbegrenzter Sch–e. Rückert (Kurz 3, 209a). Schrécken- [2a]: wo Schrecken herrscht: In deinem Allmachtschutz | biet’ ich dem Sch. entlegner Zukunft Trutz. Creuz 1, 81. Sílben-: s. Buchstaben-R. Sítten- [2a]: das Gebiet der Moral. Stēīn- [2b]. Stérnen- [2b]: Himmel: Als wär sein Ruhm .. | zum St. gedrungen. Pfeffel Po. 3, 21. Thīēr- [2b]. Tōdten- [2b]: Schatten-R. (1), Unterwelt, Hades etc. Cham. 4, 27; Daß er im T. als Schatte eines Helden umherschwebe. H. 11, 453; Sch. 621b etc. Trāūm- [2b]: Aus des T–s duft’gen Marken | geschleudert [in die Wirklichkeit etc.]. Meißner Gd. 113. Wāhl-: s. Erb-R. und [2i]: Wo einst Wahlen hielt das W. Freiligrath 2, 77; Scherr Bl. 1, 23. Wáld- [2b]: Die im W. hausen der scythischen Göttin. V., vgl.: Die Mitte wählt die Katz’ zum Loch,| die Siedlerin vom Wälder-R–e. Hagedorn (vgl. 2, 78). Wāsser-: Im W. herrscht der Delphin etc., vgl.: Im Wellen-R–e, | auf der wogenden Meeresfluth. Sch. 497b. Wēīber-: Das W. der Amazonen etc. Wélt-:
1) ein weltumfassendes (sich sehr ausdehnendes) Reich: Alexander als Gründer eines W–s. Kriegk 2, 407; Scherr Bl. 1, 23 etc.
2) ein weltliches (Ggstz.: geistl.) Reich (?). Campe.
3) s. Bauch-R. Zwíschen-:
1) [1] Jnterregnum: Der Senat hatte in den Besitz des Z–s treten sollen. Niebuhr Rom. 1, 323; bei Spate: Schalt-R. etc.
2) [2] ein Gebiet, das zwischen andern liegt: Aus dem unheimlichen Z–e [des Traums] zum Licht des wahren Tages befreit. Spielhagen Pr. 5, 81.