Faksimile 0644 | Seite 642
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rasen
II. Rāsen, tr., refl. und intr. (sein):
s. I. in Zsstzg. (vrsch. die von III), vgl. die von grasen, z. B.: Ab-: tr.: nam. weidm.: Gras auf Wiesen u. Rasenflecken, abfressen, vergl. abätzen 4. Be-:
1) refl.: mit Rasen (fester Grasdecke) sich bekleiden: Mag sich umher der freie Platz b.! G. 13, 296; Damit der Weg sich nicht berase, wenigstens diese magere Botschaft. Zelt. 4, 7.
2) (vralt.) intr. (sein) = 1, auch übrtr.: üppig wachsend, fest wurzeln: Es ist keine Liebe in einem Herzen so beraset, daß selbte nicht verwelken oder von einer andern überwachsen werden könnte. Lohenstein A. 1, 167; Daß ihr Glück darinnen nicht berasete. 1314 etc., s. 3.
3) tr.: bes. im Partic. z. B. (s. 1): Auf rauhen Matten und schlecht berasten Flecken. G, 14, 199; Die Ufer .. mannigfach bepflanzt und beraset. 15, 135; Die grünberasten alten Wälle. Höfer (Gartenl. 9, 2a); Auf weichberastem Feld. Reit- hard 378; Weil ich in der Heimath war schlecht begraset | und mein Weideland dünne beraset. Rückert Mak. 2, 12; Eine schön berasete und beblümete Oase. Tschudi Th. 479 etc., auch (vralt.) übrtr.: Den gefürchten Janitschar | zieret der beraste Knebel. Abschatz (WhMüller Bibl. 6, 146), der Knebelbart von dichtem Haarwuchs etc. und (2): Der Römer beraseter [festgewurzelter] Ruhm. Lohenstein A. 1, 855; 22 etc. Ent-: tr.: der Rasendecke entkleiden. Über-: refl., intr. und tr.: (nam. im Partic.): (sich) mit Rasen überdecken: Da schon dein Grab sich überrast. Um-: tr.: mit Rasen umgeben. Ver-: s. be-, über-r.: So lockert er nur den längst verraseten Grund. Goltz 2, 420; Dein verrasetes Grab. IP. 3, 174.