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Rasen
I. Rāsen, m., –s; uv.; -:
die mit Pflanzenwurzeln durchwachsne Erddecke; das sie bedeckende kurzhalmige Gras, und: ein aus dieser Erddecke ausgestochnes Stück (s. Wasen, Plagge, Sode etc.): R. stechen, z. B.: zum Deichbau, zum Bekleiden von Böschungen, von Sitzen im Garten (s. R.-Bank, -Sitz); Hier sitz ich auf R., mit Veilchen bekränzt. Ausw. d. Lied.; Unter dem R. [des Grabes]. G. 1, 184; Bänke .. von rohen Steinen und R. 5, 32; Mit R. bedeckt ein weiter grünender Anger. 47; 12, 124; Darum müssen sie .. aufgetrögete [getrocknete] R., welche sie Törf heißen, für Holz verbrennen. Kantzow 2, 435; Daß auf seinem gefriedeten R. [Grasplatz etc.] | ein fremdes Thier wagt mitzugrasen. Rückert Morg. 1, 169; Auf meinem stillen R. | mir Launen einzublasen, | den Meister will ich sehn! V. 3, 226; 4, 48.
Anm. Niederd. z. B. in Mecklenburg Wräsen, s. Frisch 2, 87b, daher vergl. (Spinn-) Rocken und Wocken etc. R. und Wasen (s. d., vgl. Schm. 3, 124; 4, 170, ahd. waso, mhd. wase, frz. gazon. Diez 641).
Zsstzg. s. die von Wasen, z. B.: Blēīch-: rasenbewachsner Bleichplatz: Sie hüpfte .. hinaus auf den B., breitete ihre Leinwand aus. Musäus M.
Brénn-: Torf.
Déck-: ausgestochne Rasenstücke zur Bedeckung von Böschungen, Bänken etc. Eck-: zur Bekleidung der Ecken bei Böschungen etc.
Kēīl-: unten keilförmig zulaufende Deck-R. etc.