prasseln
Prásseln, intr. (haben u. sein, s. flattern, Anm.):
den durch das tonnachahmende Wort bez. Schall hervorbringen (vgl. rasseln, bräteln, brutzeln, spratzen etc.) und —: sich mit solchem Schall bewegen, — z. B. oft von der lohenden Flamme, dem flackenden Feuer, dem darin knatternden Holz etc.: 3, 313; 16, 188; 3, 78; 3, 44; Pfl. 2, 200; W. 1, 374; 2, 144; Hühn. 140; 32a; 56a; 78b; Od. 9, 390; Er sieht den flammenden See vor seinen Augen p. 15, 89 etc., ferner (s. brutzeln): Brenzelt’s und prasselt’s .. wie von Eierkuchen. R. 1, 69; Prasselt’s in der Pfann’, | so legt die Bratwurst drein. 2, 170 etc.; Statt der feierlichen hellbrennenden Kerze prasselt [knistert etc.] ein elendes Talglicht. 4, 106 etc., ferner (vgl. rasseln): Sie fahren daher, daß der Harnisch „brasselt“. 46, 22; Es rasseln und p. die Schellen [des Tambourins]. 581); Die erste Salve prasselt. Ca 48; Plötzlich stürzt .. | p–d ein geschwinder Regen | reifer Eicheln von dem Gipfel. 3, 427; Vom Gipfel | p. Steine | durch die Haine. 2, 23; Phöbus’ Räder rollen p–d. 12, 5; Daß Alles vor ihm und hinter ihm her „prasselte“ und krachte. 8, 261b; Der Donnerstrahl, der p–d aus der Wolke fährt. 6, 95; Rollte der Wagen p–d durch die engen Pforten. Soonw. 23; Ein scheußlich P. durchfährt das ganze Schloß. 48; Gewirbelter Regen mit Donner prasselte. 2, 161; Daß der Sturz [des Regens] ins Kübel prasselt. 4, 163 etc., auch zuw. — vgl. (Wort-)Geprassel — in lautschallenden Worten sich äußern: Weil der Vf. . . prasselt, er habe etc. J. 217, vgl. 246.
Anm. Tonw., s. Braß, Anm. und vgl.: Daß Alles prasst und krachet. Ps. 68; Der König mit großem Prassen [Lärm, Schall etc.] | sprang auf die Hausthür nach der Gassen. Fr. (s. Praß 1a und 2a) und (Gärtn.): Die Nelken prassen = sie platzen auf und: Prasser = Platzer 1, volle Nelke mit aufplatzendem Kelch, ferner: Ein mächtiges Prosseln in dem Tiegel. 301 (s. 100); Wann das Pulver laut kracht, braschlet, knirschet. Kriegsb. 1, 152a (s. 1, 265 und Praschlot, rascheln etc.); Pratzlet es aber über sich, Das ist ein Zeichen, daß Salz dabei ist. 18; Als die Dorn brastelent unter dem Feuer 7, 7]. Sünd. 54a; Sein Red prastelt, als wenn ein Gewölb einfällt. Sprchw. 1, 15a; Prastlen und krachen. 3, 1, 230c; Mit großem Prastlen zersprengt. 131b etc., mhd. brasteln; Sein laut Gebräst [Lärm]. A. 2, 67, s. bresten, bersten und 1, 266; ferner (s. o.) rascheln, spratzen, brudeln, sprudeln, brutzeln etc., auch: prattern.
Zsstzg. wie bei ähnl. Tonw., z. B.: Áb-: Sommergewitter mit .. dem raschen A. eines Stromregens. Kürnberger Am. 406. — Án-: Angeprasselt kommen [s. d. 5b]. Bechstein Sag. 482. —
Āūf-:
1) empor-p.; prasselnd auffahren: Eh .. die große Girandole aufprasselt. R. 6, 52; Ließ eine Anzahl . . Verwünschungen .. a. 7, 220; Das a–de Repphuhn. 9, 141; Aus denen .. ein a–der Schwärmer schießt. 31, 76; Ein a–der Franzose. 19, 48; 57, 88; Bei jedem Anlaß in kindische Flammen a. 171b; Ein Feuer, welches .. himmelan mit Getös aufprasselte. Ge. 2, 306 etc. —
2) sich prasselnd öffnen: Ich höre die Thüre „aufprasteln“. Plaut. 183b. —
3) Dazu: Unter plötzlicher Aufprasselung aller Baracken im Schloßraum. E. 1, 53. — Durch-, tr.: prasselnd durchdringen: Die Flamme durchprasselt die leichten Holzschuppen. — Empōr-: Die Gluth, die nun um so gewaltiger emporprasselte. GschTh. 56. — Er-: zu prasseln beginnen. — Hêr- etc.: So prasselt das Feuer heran mit sausenden Flammen. Il. 14, 396; Sein Kopf war wie ein Rakete mit Sternsatz, so blitzte und prasselte es draus hervor. Leb. 27. — Nāch-: Das Gesindel, husch, husch, husch! | kam hinten nachgeprasselt. 15a. — Nīēder-: Das N. von Fensterscheiben, die in dem Wetter zertrümmern. R. 5, 104; Daß Burgen auf den Schloswart n. Mak. 4, 1; Weim. 259 etc. — Ver-: unter Prasseln vergehn, verschwinden: Luftgebilde, die wie Feuerwerke schön blenden, aber auch im Nu v. R. 5, 111 etc. — Zer-: prasselnd zerbersten: Ein Koloß | von Burg zerprasselte. Kil. 2. — Zusámmen-: prasselnd zusammenstürzen. N. 2, 92.
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