Praktici
prakticieren
Praktik
Praktika
praktkabel
Praktikant
Praktike
Praktiker
praktisch
praktisieren
Prákt~ici (gr.-lat.):
s. Praktikus. —
~icīēren, tr. u. ivtr. (haben): 1) Etwas ausübend betreiben, nam. (o. Obj.) von der Kunst des Arztes u. des Anwalts (s. Praxis) u. mit Obj., nam. von etwas mit Schlauheit u. List Betriebenem (s. 2): Wie langê hat er diesen Unfug, Betrug, diese Gaunerei schon prakticiert?; Wenn man das [Diebs-] Handwerk ins Große prakticiert. 108a; Merkurius ist unser Mann, | der’s P. trefflich kann. 133a etc. — 2) (s. 1) Etwas mit Gewandtheit, schnell u. unmerklich ins Werk setzen, an eine Stelle, von einer Stelle weg bringen: Einem Etwas in die Tasche, aus der Tasche p.; Sich in ein Amt [hinein-] p.; Husch ist ihm denn ein Ringelchen an den Finger prakticiert. 1, 552; Daß er die Tochter seines Herrn .. heimlich aus dem Lande prakt e cieren sollte. M. 5, 79 etc., auch (nam. bei Altern): Praktiken (s. d.) treiben, ränkevoll sinnen etc., z. B.: P. die Werber, wie sie Telemachum .. erlegen und austilgen wollen. 13b etc. — 3) s. Praktik 1c. — 4) Zsstzg., nam. zu2, z.B.: Durch die Fallthür der Thür mich ein-zu-p. Ph. 4, 182; Daß er nicht die Nachrede haben dürfte, als hätte er’s heimlicher und verrätherischer Weis erprakticiert [durch Praktiken erlangt]. gräf 1, 291; Der Arzt hat sich ein hübsches Vermögen erprakticiert [1]; Hat also mit diesem Scherz noch ein Armband herausprakticiert [als Geschenk]. 1, 321; Zweitausend Mann sind glücklich hineinprakticiert. 163b; Harlekin prakticiert ihm den Beutel weg. 4, 419; 1, 199; Luc. 4, 276 etc. —
~ik, f.; –en: 1) (trochäisch nach lat. practica):
a) die Ausübung einer Kunst (s. das gewöhnlichere Praxis), z. B.: Durch Nachdenken von Dem überzeugt, was man machen soll; durch P. unterrichtet, was man machen kann. 32, 202. —
b) Rechenk.: Wälsche P.: ein Verfahren (Kunstgriff), sich durch Zerlegen einer größern Zahl in kleinere, bequemere das Rechnen (nam. im Kopf) zu erleichtern. —
c) veraltende Bez. des Kalenders, nam. des hundertjährigen, als des für das praktische Leben besonders wichtigen Buchs, s. 65, 63 und dazu 406b u. nam.: Aller „Practik“ Großmutter, eine dick gebrockte, neue und treue, laurhafte und immer daurhafte „Procdick“ etc. (s. 3, 459) u. danach in Bezug auf die Wetterpropheceiungen, z. B.: Bauern-P., die bei den Landleuten geltenden Wetterregeln etc. und verallgemeinert: P–en-Schreiber = Astrolog; prakticieren, Astrologie treiben etc., s. 2, 68a. —
2) (jambisch nach frz. pratique, doch bei Altern auch troch.): List; Kunstgriff; schlaue Ränke zur Erreichung seiner Zwecke, z. B.: in Ez.: Viel böser P. (– ⏑) sie erdichten, | selb’ über einander anrichten. 1, 350c; Laß dich nur der Werber P. und Meuterei nichts anfechten. 7b; Von des Rechts P. und spitzen Kniffen. Sh. 7, 247; Wie Pipinus mit Rath und „Pratick“ des Papsts Hildericum des Reichs verschupfet. 223b; Unterstund Graf Friedrich .. mit „Practick“ Konstanz einzunehmen. 399b; Richteten sie mancherlei „Practick“ und Unraths wider die Stadt an. 404b; Es war aber die „Practik“, dem König von Frankreich das Mailand unversehenlich abzujagen. 670b; 19 etc. u. bes. oft in M., vergl.: Nur daß man statt des Worts Praxis, welches eine offene und ehrliche Behandlung einer Aufgabe bedeutet, das der P–en (mit langgezogner Penultima) braucht. Buchm. 19, so 3. 6, 22; B. 45a; Ränk und P–en, heimliche Tücke und Stücke. 8, 240b; 325a; 392b; Diese Hunde von Advokaten! .. mit ihren Klauseln und P–en. A. 2, 263 etc., s. P–en- Meister etc. —
~ika, f.; -iken: ältre (od. ganz lat.) Form st. Praktik (s. d.) u., wie dies, in versch. Bed., auf der ersten od. zweiten Silbe betont, z. B. (2): Mißgönner mit Butz, Neid und P. 35, 67 etc., s. auch Pratika. —
~kābel, a.: 1) ausführbar. —
2) zweckdienlich, brauchbar. —
3) von Wegen, Landstraßen: gangbar, wegsam. 14, 202; 227; 239; 320b. —
4) Bühnenspr.: von Fenstern, Thüren etc., im Ggstz. der bloß gemalten, die wirklich zu öffnenden: Im Hintergrund eine zum Übersteigen p–e Mauer. 6, 101; M. 3, 206 etc. —
~ikánt, m., –en: ein Prakticierender, z. B.: Bei den Ärzten und gemeinen P–en. Sp. IX etc., — heute gew.: Jemand, der in einer Stelle thätig ist, um sich für die Praris vorzubereiten, z. B. von Handlungslehrlingen; unbesoldet an einem Gerichtshof arbeitenden Juristen; Forst- P–en etc. —
~īke, f.; –n: Praktik 2. —
~iker, m., –s; uv: im Ggstz. zum Theoretiker: ein sein Fach thätig Ausübender u. ein Mann von praktischer Erfahrung, dafür auch in lat. Form: Ein alter Praktikus; Du bist ein ausgelernter Praktikus. 118a u. Mz.: Alte Praktici. 589a etc. —
~isch, a.: (vgl. Ggstz. theoretisch) den Zwecken des thätigen Lebens (im Ggstz. der bloßen Spekulation) gewidmet; dazu brauchbar und geschickt; in dem dazu Dienenden erfahren und gewandt etc. —
~isīēren, intr., tr.: st. prakticieren (s. d.), z. B.: 3, 130 etc.
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