Pfanne
Pfánne, f.; –n; Pfännchen, lein, el; –n-, Pfann-:
1) ein flaches Geschirr, wie es namentl. in Küchen, Brauereien, Salzsiedereien, Zuckersiedereien, Schmelzhütten etc. gebraucht wird, Etwas darin den Einwirkungen des Feuers auszusetzen, — näher best. in Zsstzgn (s. d.), statt deren oft das bloße Grundw. hinreicht, im gew. Leben am häufigsten von den Küchen-P–n: Vom Gebackenen in der P. 3. 2, 5; In der P. mit Öl sollst du es machen und geröstet darbringen. 6, 21; 4, 3; Wie die kleinen Feuerfünklein an der rußigen P. hin und herzüngelten. 3, 14; Etwas in der P. backen, braten; Im Pfännchen hier der Brei. 4, 110, s. Brei-P.; Die [Brau-] P. wird so eingemauert, daß etc. 1, 216; In Hallein 1 P. Soole = 16000 Eimer. etc. — Hierzu sprchw.: Die Kelle (s. d.) nicht an der P. kleben lassen; An der P. kleben (s. d.) bleiben und nam.: Einen, den Feind in die P. hauen (s. d. 2c), ihn niederhauen (etwa wie Eier etc. in die P. gehauen, geschlagen werden, — doch von auf die Bregen- oder Hirn-P. — s. d. — gedeutet, vergl. niederd. de pann = Stirn, z. B. Quickb. 197), z. B. 2, 269; Hedw. 1, 214; 5, 358; 8, 48; M. 1, 97; Mus. 3, 281; Luc. 1, 97; 3, 195 etc. —
2) Ferner übertr. auf mehr oder minder p–n-ähnliche Vertiefungen (s. auch hier die näher best. Zsstzgn), z. B.:
a) In der P. der Schleuder. (1. 25, 29), die Vertiefung, worin der zu schleudernde Stein etc. liegt. —
b) am Steinschloß des Gewehrs das muldenförmige Behältnis, in welches das „Zündkraut“ (Pulver) geschüttet wird, s. 2, 81; Sobald er das Feuer von der P. aufblitzen sah. R. 1, 207; Ich öffnele die P. meiner Büchse. 28, 225; Zünd-P. etc. —
c) die viereckige flache Vertiefung, worin die Maurer den Mörtel zubereiten, Mörtel-P. —
d) Maschinenw. etc.: die Vertiefung, worin sich ein Zapfen, eine Spindel, eine Pinne etc. dreht, z.B.: Die Spindeln werden an ihrem etwas konisch abgedrehten Kopf- Ende durch P–n, unten aber durch kleine Metallbüchsen in vertikaler Stellung erhalten. .. Die Spindeln laufen unten in Metall-P–n, .. oben in Hals-P–n. 1, 825 etc., s. 526b; 178; Kessel 2d; Zapfenloch; Gegen-P. etc. —
e) (s. d) Anat.: „eine Knochenvertiefung, in welche der Kopf oder die Kugel eines andern Knochen eingreift oder einlenkt“. Gelenk-, Knochen-P., — bes.: „die Gelenkgrube für den Kopf des Oberschenkels“ An. 136), Hüft-P., z. B.: An der Hüft’, allwo | das Schenkelbein sich im Gewerbe dreht, | genannt die P. 162a; 224a = Jl. 5, 306; Der Fuß muß sich in seiner P. befinden. 29, 197; Br. 278; Die Keule eines Wilds aus der P. losmachen. 240 etc. —
3) Dachziegel, nam. die Hohl- und Krummziegel: Sämmtlich, wiewohl man den besten Schiefer haben könnte, mit schweren P–n gedeckt. 3, 357, s. Dach-. Paß-P. —
4) im halleinischen Salzsudwesen ein Maß für Brennholz, nach 60, nach 120 Klafter (etwa: soviel zur Feurung der Sudpfannen für je ein Siedewerk gehört?). —
5) Pfännlein (im Zillerthal Golitzen-Pfandel), Ranunculus acris, gelbe Ranunkel.
Anm. Ahd. pann, phannâ, mhd. phanne, pfanne, „mlat. panna aus patina.“ Gl. 423, s. Patene. Für Bed. 3, vgl. engl. pane, viereckige Scheibe. terb. 3, 290. — Dazu: Pfännling und Pfänzlein oder Pfanzele, versch. Arten Kuchen (vgl. Pfannkuchen), s. 1, 311 und vgl.: Der Erbsenkoch, auch Pfanzel genannt. 11, 219 etc.
Zsstzg. sehr zahlreich, nam. zu 1, nach den versch. Zwecken der Benutzung etc., z. B.: Abdampf- [1]: So lässt man die Lauge in die bleiernen A–en ab, dampft sie fast bis zum Salzhäutchen ein. Karmarsch 1, 682; Die Bleiplatten, welche man zu Abdampf- und Siede-P–n für Schwefelsäure, Alaun etc. gebraucht. Mitscherlich 2, 2, 263 etc. —
Alāūn-: s. Siede-P. —
Ámts-: worin die Amtssoole gesotten wird, d. h. die den Salinenbeamten als Lohn zukommende. — Báck- [1]: Küchen-P. zum Backen. — Bēī- [1]: bei und neben der Haupt-P. dienend, z. B.: Zweckmäßig ist es, außer der großen Brau- P. noch eine kleine B. zu haben, welche dann ihren Platz unmittelbar neben der Haupt-P. findet und zum Nachbier und Wasserhitzen dient. Karmarsch 1, 219; Wenn die Soole in einer besondern B. angewärmt wird. 2, 466 etc. —
Bétt-: eine verschloßne Kohlen-P. als Bettwärmer. Schuppius 472. —
Bīēr-: Brau-P. —
Bléch-: blecherne. —
Blēī-:
1) gußeiserne P., in die das Blei aus dem Frischofen gekellt wird. — 2) bleierne Pfanne, s. Abdampf-P. — Brāt- [1]: Küchen-P. zum Braten. M. 3, 4 ff. — Brāū-: Die hierzu [zum Würzekochen] dienenden Braukessel (im Falle sie rund) oder -Pfannen (falls sie viereckig sind) etc. 1, 215. — Brêgen-: Hirn-P. — Brēī-: Koch-P. zur Breibereitung: Ein irden Breipfännchen. 14, 17 etc. — Büchsen- [2b]. — Dách- [3]: Das auf die Giebelhäuser niederstürzende Getöse, das links und rechts D–n herabschleuderte. Pom. 1, 120. — Eīer-: Küchen-P. für Eierspeisen, vgl.: In einer eisernen Eierkuchen-P. 387, ferner: Setzeier-P., mit besondern Vertiefungen für die einzelnen Eier etc. — Fáckel-: worin Feuer zur Erleuchtung brennt: Flammende, dampfende F–n. 31, 95, auch: Leucht-, Pech-, Feuer-P., z. B. Bild. 2, 176 etc. (s. Gluth-P.). — Fétten-, Fírst-, Fíttig- [3]: Dachziegel zum Eindecken des Firsts (s. d. und Faite). — Gār- [1]: zum Schmelzen und Reinigen des Garkupfers. — Gêgen- [2d]: (Uhrmach.) Zapfenloch in der obern Uhrplatte. — Gelénk- [1e]: R. 3, 77. — Gewêhr- [2b]. — Gīēß- [1]: (s. Kelle 2b) Kat. 137. — Glüh- [1]: in der Etwas geglüht wird, z. B. übrtr.: O, könnte ich diesen Goldtropfen so glänzend zu dir hinrollen, als er jetzt aus der G. des Herzens geflossen ist. 4, 157. — Glūth- [1]: feurige Gluth in sich haltend, Feuer-, Kohlen-P. — Gradīēr-: Abdampf-P. zum Gradieren der Soole, — hinter der Siede-P. befindlich, „Hinter-P.“ — Háls- [2d]. — Hāūpt-: s. Bei-P. — Héren- [1]: Pfanne einer Herenküche etc. 32, 172. — Hínter-: Gradier-P. — Hírn-: Hirnschale (s. d.), niederd. Bregen-P.: Ein ganz neugelerntes Trinklied, so frisch wie es aus des Dichters H. gekommen. Luc. 1, 93 etc. — Hüft- [2e]: (1. 32, 26). — Kastānien-: Röst-P. für Kastanien. — Kípp- [1]: eine sich kippend hin und her bewegende, schaukelnde, nam. in Zuckersied.: Zweckmäßiger als feststehende Siede-P–n sind die Kipp- oder Schaukel-P–n. 3, 714. — Knóchen- [2e]. — Kóch- [1]: worin Etwas gekocht wird, Schmor-P., Kasserole (versch.: Back-, Brat-P. etc.). — Kōhl(en)- [1]: Kohlenbecken, Gluth-P. — Kūchen- [1]: zum Backen von Kuchen etc. — Kǘchen- [1]: in der Küche dienend. — Kǖhl- [1]: zum Abkühlen nam. des aus der Siede-P. Kommenden, z. B. (Zuckersied.): In die unter dem Apparat befindliche K., den Kühler abgelassen. 3, 718; 714, hier auch Lauf-P. — Lēūcht-: Fackel-P. — Metáll-: aus Metall, z. B. [2d]. — Mörtel- [2c]: 2, 668. — Nêben-: s. Bei-P. — Páß- [3]: Pfannen- oder Krummziegel, Art S-förmig gekrümmter Hohlziegel, die mit der Nase so auf die Latten gehängt werden, daß die konkave Seite des einen in die konvere des andern passend eingreift. — Pastēten-: Küchen-P. für Pasteten. — Péch-: Fackel-P. mit brennendem Pech oder Pechkränzen, — auch: eine Pfanne zum Schmelzen des Pechs etc. — Prōbe-, Probīēr- [1]: z. B. in Alaunsiedereien, die Stärke der Lauge darin zu proben. — Rāūch-, Rǟūch(er)-: Kohlen-P. zum Räuchern, Rauchfaß. — Rōst-: Küchen-P. zum Rösten, s. Kastanien-P. — Sálz-: s. Siede-P. — Sánd- [1]: worin Sand heiß gemacht wird. — Schāūkel-: Kipp-P. — Schlēūder- [2a]. — Schlóß- [2b]. — Schmélz- [1]: Etwas darin zu schmelzen. — Schmōr-: s. Koch-P. — Sétz-: „in den Salzsiedereien die kleine Pfanne durch welche der Sand, welcher mit der Salzsoole oft bis in die Pfanne kömmt, geschieden wird“. — Sétzeier-: s. Eier-P. — Sīēde- [1]: in der Etwas gesotten wird, z. B. in den Alaun-, Salz-, Zuckersiedereien (danach Alaun- P. etc.), auch: Sud-P. Stein 22; EE. 461 etc. — Sóck-, Sógg- [1]: worin das „Soggen“ oder das Anschießen der Salzkrystalle aus der Soole vor sich geht. — Spíndel- [2d]. — Stēūer- [2d]: Daumendrücker 2b. — Stích-: in welche das flüssige Metall aus dem Schmelzofen abgestochen (s. d.) wird. — Sūd-: Siede-P. — Tálg- [1]: worin Talg geschmolzen wird, s. Zinn-P. — Tórten-: Küchen-P. für Torten. — Vākuum-: eine geschloßne (aus zwei luftdicht verbundnen Kugel- abschnitten gebildete) Pfanne zum Eindampfen des Zuckersafts im luftverdünnten Raum. 3, 714. — Verzínnungs-: Zinn-P. 2, 2, 120. — Wä́rm-: zum Wärmen dienend, z. B. Bett-, Gluth-, Gradier-P. etc. — Wásser-: zum Sieden von Wasser, — oder der ersten Lauge in Vitriolwerken etc. — Zápfen- [2d]. — Zínn-: Zinn darin zu schmelzen, nam. beim Verzinnen: Zuerst lässt sie [die Bleche] der Arbeiter 1¹ Stunden in der Talg-P. stehen, dann stellt er sie .. in die Z. 2, 2, 119. — Zúcker-: s. Siede-P. — Zünd- [2b]: auch übertr.: Wenn ihre der Ewigkeit geweihte Werke auf der Z. abgehn [aufblitzen]. Nat. 27 u.á. m.
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