Pause
Pāūse, f.; –n:
1) das (zeitweise) Aufhören, die Unterbrechung einer Thätigkeit:
a) allgm.: Eine längre (kürzre) P. in der Arbeit etc. machen, eintreten lassen; Nach einer kurzen P. wieder anfangen; Die P. des Zwischenakts durch Musik ausfüllen; Ich habe sonst auch an Sie gedacht, aber mit P–n, jetzt aber unaufhörlich. 19, 16; In ewig tiefer P. | feiern alle deine Hoffnungen. 7b; Wir könnten hier wohl eine P. machen [ausruhn]. 12, 162 etc. Auch (leicht zu mehrende) Zsstzg. z. B.: In der Tanz- P. [wo nicht getanzt wird] auf dem Ball Erfrischungen umherreichen lassen; Neun Monate .. mit den Wach-P. [in denen gewacht wird] für Essen und Trinken abzuschlafen. M. 3, 245; Nach einigen schwachen Zwischen- P–en. 9, 236 etc., vgl.: Dort ruh’ ich eine kleine Stille. 17, 289. — Dazu im Bes.:
a) Bergb.: eine kurze Schicht (s. d.) oder Rast u. — eine mit solchen (od. ruckweis) geführte Arbeit, gew. „Pose, Bose“, s. 3, 352 etc. —
b) in der Deklamation etc., im Spiel des Schauspielers etc. das an gewissen Stellen beobachtete Jnnehalten, zeitweise Aufhören, z. B.: Das Ende, den Abschnitt (die Cäsur) des Verses durch eine kleine P. bemerklich machen, End-, Cäsur-P.; Nach einem Komma macht man eine kürzere P. als nach einem Punkt; Man unterscheidet die Satz-P–n, Komma etc. von den Satztonzeichen, nämlich Ausruf- und Fragezeichen. Orth. 122; Zwischen-P–n. 127; Die logischen oder Verstandes-, die emphatischen oder Ge- fühls-(Empfindungs-)P –n, s. 852 ff.; Mimische oder „Kunst-P–n“, den Übergang von einem Seelenzustand in den andern etc. beim Schauspieler vermittelnd, oft von Afterkünstlern gemißbraucht u. daher häufig mit spöttischem Nebensinn. 851; Jetzt wird sich Etwas entwickeln! So eine sonderbare, feierliche Stimmung! Mein Freund Alcidor nennt Das in der ästhetischen Kunstsprache: die große P. Königsb. 20; Moor, auffahrend aus einer schrecklichen P. (wofür es in der ersten Ausg. der Räuber heißt: „aus schröcklichem Pausen“, s. Beitr. 2, 7, vgl. pausieren). —
c) Mus.: das best. Zeit hindurch vorschriftsmäßige Innehalten im Spiel oder Gesang — und: die dies Innehalten in den Noten bezeichnenden Zeichen: Acht Takte hindurch P–n haben; Eine ganze, (halbe, viertel etc.) P., an Zeitwerth der ganzen (halben, viertel etc.) Note entsprechend; General- (od. allgemeine) P., wenn alle Stimmen zugleich schweigen etc. —
d) übrtr., z. B.: Das ganze Wesen des [Schau-] Spielers gleicht der Schreckens- P. vor dem Sturm. 14, 471. —
2) s. Bause. —
3) Schiff.: Art niedriger Ruderfahrzeuge (Prahme) ohne Segel in Archangel, zum Ein- und Ausladen der Waaren dienend. 524, s. russ. nay3okb. —
4) dünne Schnur zum Einfassen von Stickereien.
Anm. In Bed. 1 mhd. püse, aus lat. pausa, gr. πλóoeς. Für 4 Ableitung dunkel.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.