Faksimile 0508 | Seite 506
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Patate Patelle Patellit Patene Patent patentieren Pater Paternoster
* Pāt~āte, f.; –n:
Batate (vergl.: Die Pataten, Kartoffel. Schm.).
~élle (lat.), f.; –n:
Napfschnecke. G. 23, 107.
~ellīt, m., –en; –en:
versteinerte Patelle.
~ēne, f.; –n:
das Brottellerchen beim heil. Abendmahl. Kantzow 1, 71; Luther 6, 117b.
~ént: 1) n., –(e)s; –e; -:
a) offner (s. d. 1b) landesherrlicher Brief, z. B.: Ein ergangenes P. hatte alle Welt verwirrt gemacht. G. 27, 286; Nicolai 2, 10 etc. U. pleonast.: Zugleich erhielt General Gallas ein offenes P., worin allen Obersten und Officieren die kaiserliche Verfügung bekannt gemacht etc. Sch. 979b. Nam.:
b) eine Beförderungs-Urkunde: Ein Officiers-P.; Das erkaufte Adel-P. IP. 1, 23 etc. und –:
c) eine die ausschließliche Ausbeutung seiner Erfindung auf eine Reihe von Jahren dem Erfinder zusichernde Urkunde: Erfindungs- P.: Ein P. auf seine Erfindung lösen, bekommen, erhalten, haben etc. und daher als Bstw. in unzähligen Zsstzg. zur Bez. einer neuen Erfindung, Verbeßrung etc., z. B.: P.-Hüte, -Nähnadeln, -Silber (Neusilber) u. so auch: Einen P.-Löffel, neusilberner. Hebel 3, 113. Ferner auch (nam. burschik.) als Ew. = modisch, fein, geschniegelt etc.
d) Buchdr. das Format wie bei einem offnen (nicht zusammengelegten) Brief, wobei der ganze Bogen ein Blatt bildet, also doppelt so groß als Folio, „Plakat“: Karmarsch 1, 392; Daß das verächtliche Sedez mit dem majestätischen P. einerlei Verhältnisse bekommt. Lichtenberg 5, 514.
e) weidm. = Blatt (s. d. 31), Feige (s. d. 5) des Rothwilds. 2) a.: s. 1c, so z. B. auch: P.-Hengst od. -Scheißer, burschik. verächtliche Bez. eines Modegecken, Stutzers etc.
~entīēren, tr.:
durch ein Patent (s. d. 1c) schützen.
~er, m., uv., –s; –s:
1) „Vater“, nam. als Bez. der geweihten Priester im Kloster: Dem P. Gardian. Ramler F. 1, 63 etc. (vgl.: „Ehrwürdiger Vater!“.. Bin vor der Hand nur demüthiger Bruder (s. d. 3). G. 9, 10; Schlegel Sh. 1, 125 etc.), auch in ganz lat. Abwandlung, z. B. Mz.: Die Patres. G. 14, 231; Galgen- P., der den armen Sünder geleitet. Spindler Vog. 1, 107 etc.
2) = Paternoster (s. d. 3) Schm. 2, 301 und daher auch: die dazu dienenden Glasperlen, oft vrkl.: P–lein, Päterlein. ebd.
~ernóster, n., –s, (uv.); uv.:
1) das (lat.) Vaterunser, das Gebet des Herrn (nach den Anfangsworten). 2) eine das Vaterunser bezeichnende Kugel im Rosenkranz (s. d. 2).
3) (s. 2) der Rosenkranz. Fischart B. 16b etc., s. Nuster und: Den wunderlichst aus P. verstümmelten Namen „Pfotter“. Scherr Sch. 2, 102.
4) nach der Ahnlichkeit mit 3, z. B.:
a) Perlen- oder Halsschnur, s. Nuster.
b) Bauk.: schnurähnl. Verzierungen an Gesimsen.
c) Gärtn.: eine Reihe rundlicher Figuren zur Verzierung eines Parterres.
d) Theaterk.: mit Wolken bemalte, an einer Schnur aufgehängte Papierrahmen zum Herunterlassen u. Hin- aufziehn bei Verwandlungen. Düringer 848.
e) s. P.- Kunst.
f) (s. 2) bair. = Rückgratwirbel.