Faksimile 0508 | Seite 506
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Passer passierbar Passieren passierlich passig Passion Passionieren Passiv Passivum
* Páss~er, m., –s; uv.:
s. passen 8.
~īērbar, a.:
zu passieren, gangbar: Ein Saumpfad, nur rüstigen Wanderern p. Stahr Rev. 1, 177; Ggstz.: Un-p. Bei Adelung passierlich.
~īēren (frz.):
1) intr. (sein): durch-, vorbeireisen od. -gehn, wohin reisen etc.: Durch einen Ort, in eine Stadt, über einen Fluß p.; Laß uns an Ort und Stelle p. Rückert Mak. 1, 33; Diese Waaren p. zollfrei etc.
a) Bes. oft mit Accus., wo (s. Anm. zu den Zsstzg. von gehn) schwankend zw. tr. u. intr. Verbind. mit „haben“ od. „sein“ statthat: Einen Ort, eine Stadt, Gegend, einen Fluß p.; Den Äquator oder die Linie p.; Man sagt auch von Jemand, dem es im Kopf übergesprungen ist: er hat die Linie passiert. Kant Anthr. 149; Daß Sie Braunschweig gesund und wohl passiert wären. L. 12, 435; Daß Sie .. die kalte Region glücklich passiert sind. Sch. G. 1, 102 etc. Übrtr. (s. b): Personen oder Etwas die Musterung (Rabner 4, 364), die Revüe, Censur p. lassen; Bis sie Jhre Censur passieret sind. L. 12, 275 etc.
b) (vergl.
a) als erträglich (passabel) mit durchgehn; leidlich, ziemlich sein: Münzen, die nur um ein sehr Geringes zu leicht sind, p., können mit ausgegeben werden etc., s. Fischart B. 117b. c) Für Etwas p., dafür gelten, gehalten werden. W. Luc. 1, 328 etc., vralt. auch tr.: S. Herman, so 20 Jahr für einen Heiligen angebetet und bassiert worden. Fischart B. 133b. d) Etwas passiert Einem, es arriviert, begegnet, stößt zu, fällt vor: Jst nichts Neues passiert? Das passiert zuweilen; Das kann dem Besten p. etc. Ungw.: Ist mir ein Unglück gepassiert. Spindler Stadt 1, 16 st. passiert, s. benedeien Anm. e) Billard.: Der Ball hat nicht passiert, den, wor- auf gespielt ist, nicht erreicht. f) Würfelspiel: (s. Pasch, Anm.) im Passe-dir über 10 Augen werfen etc.: Die Würfel her . . . 3 Fünfter passiert. „Noch einmal Alles! [die 3 Sechsen]“. Alle Teufel! Der passiert bis morgen. FMüller F. 86. g) in Zsstzg. z. B.: Konnte ein- und aus-p. Iffland 3, 2, 16; Der Visitator lässt zehn Unschuldige durch-p. Hebel 3, 294 (vgl. 2c); Du musst sehen, wie viel allerliebste Dinge seit gestern bei mir wieder einpassiert sind. Mügge NLeb. 1, 172 (s. 2c u. d); Sobald sie glücklich hindurchpassiert sein würden. Sch. 874a etc.
2) tr.:
a) s. 1a u. c.
b) eine Zeit mit Etwas verbringen.
c) Kochk.: Etwas durch geschmelztes Fett ziehn oder damit bestreichen etc., auch Zsstzg.: Etwas ab- oder ein-p., mit Fett etc. auf dem Feuer schwitzen; Eine Flüssigkeit durch-p., durchseihen etc.
d) Weber.: die Kettenfäden mit der „Passiernadel“ durch die Litzen ziehn, auch: durch-, ein-p.
~īērlich, a.:
bei Adelung = passabel u. passierbar.
~ig, a.:
Metallarb., als Ggstz. zu glatt = gerifft, gerippt, mit erhabnen od. vertieften Figuren od. Zügen versehn: P. drehn.
~īōn (lat.), f.; –en; –s-:
1) das Leiden, z. B. Sch. 1127a etc., nam. das Leiden Christi; auch die dramat. Vorstellung desselben, und zwar in Süddeutschl., wo sie üblich, als masc. Schm. 1, 297; Gartenl. 9, 486a etc.
2) Leidenschaft: Das Spiel ist seine (Haupt-) P. etc., auch vrkl.: Ein kleines Passiönchen für das Haus. Prutz Woch. 112.
~ionīēren, refl.:
sich für Etwas leidenschaftlich interessieren, erhitzen, nam. im Partic.: Ein passionierter [leidenschaftlicher] Spieler, Jäger etc.
~īv (– ⏑):
1)
a) leidentlich (s. leiden 1a u. b), vgl. den Ggstz.: aktiv. 2) n., –s; –e, –a: leidentliches Zeitw.
~īvum, n., –s; -iva:
1) Aktiv 2.
2) in Mz.: zu bezahlende Schulden, s. Aktiva.