passen
Pássen, intr. (haben), zuw. auch tr. (3e; 6; 7) und refl. (5):
1) (vralt.) intr. (sein) st. passieren (s. d.), z. B. = übergehen: [Sie] dräuen, das Feld gar zu verlassen | oder wohl zum Feind hin zu p. Fr. 503. —
2) von Reitthieren: im Paß (s. d. I 1) gehn, zelten: Da musst’ es [das Roß] traben, dreischlagen, . . p. Garg. 176a. —
3) auf der Lauer liegen; in zuwartender, auf Das, was man haben, benutzen möchte, was Einem zu Paß käme (vgl. Ga und nam. ab-p. 1 und 2), aufmerksam lauernder Haltung das Andre an sich vorübergehn lassen, ohne abhäng. Verh. (a—c), z. B.:
a) bei versch. Spielen: für die vorliegende Tour das Spiel an sich vorübergehn lassen; kein Spiel ansagen; kein Spiel machen wollen; das Spiel diesmal nicht mithalten etc. (s. auch Pasch, Anm.). Übrtr.: Darauf bassen wir nit. B. 74a, auf diesen Einwurf geben wir das Spiel nicht auf, hören wir nicht auf. —
b) = lauren, harren, warten: So stand und passt’ er Stund’ auf Stunde. 2, 232; Ich mache mich auf die Wege und habe nicht länger zu p. 8, 149; Hätten wir dort drüben eine Weile p. können! 9, 7; 35, 8; Zur gewöhnlichen Stunde erwarteten wir Sie ganz gewiß, ich paßte schon an der Treppe. 17, 245; 1, 5; Befällt uns das Herzgespann des P–s. 3, 151; Fat. 1, XLVII; Man hat keine Minute zu p. [zögern]. 2, 302! Verging die Nacht unter vergeblichem P. Th. 434; In der Nacht am Wege zu p. [den Reisenden räuberisch auflauernd, s. c und d]. 374; An Glycerens Thür die halbe Nacht zu p. 3, 13 etc. —
c) (s. b) lauschend aufmerken: Sieh, wie mit lauschendem Mund | und weit geöffnetem Auge die Hörer alle p. 20, 7; 12, 78 etc. —
d) mit abhäng. ,,auf“ zur Bez. des Ggstds, auf den der Wartende, Lauernde, Lauschende seine Aufmerksamkeit richtet: Einem auf den Dienst (s. d. 4), auf die Finger (s. d. 2m), auf die Schliche 3, 168) p. etc.; Auf jeden Käfer ängstlich p–d. 5, 146; Als der Prophet durch alle Himmel fuhr, | da paßten wir auf seine Spur. 4, 144; Wenn nun Jery auf mich passt und hofft und wartet. 8, 141; 12, 293; 34, 214; Stand in seiner Positur wie eine Mauer, paßte auf seinen Vortheil. 20, 175; Man passt, man merkt auf jedes günst’ge Nu. 12, 235; Es ist Nichts bequemer als von dem Inhalt absehen und auf den Ausdruck p. 32, 221; Ich paßte genau auf alle ihre Schilderungen. 21, 273; Er paste auf Gelegenheit, wie die Katze auf die Maus. G. 239; Was haben wir auf Sie gepasst! wir glaubten Wunder, was Ihnen widerfahren. R. 3, 143; Wo im Strauch | die Räuber auf die Fremden p. Weihn. 6, 43); Card. 5; Während dem einsamen P. auf den Literator. Fat. 2, 148; Darauf kannst du lange p. Rol. 12, 41; 2, 190; Att. 2, 1, 113 etc. —
e) (s. d) tr. in der Verbind.: Acht (s. d. 3) p. = Acht geben, haben, bes. imperat.: Paß Acht! H. 1, 1, 268; R. 3, 418; 5, 418 etc. —
f) mit abhäng. Satz (vgl. warten, lauern): Die .. nur herzlich p., bis ihr fertig seid, um sich auch zu producieren. 34, 217; Der ich zwischen Furcht noch auf dem Meere passe, | welch schönes Latium mich bald ans Ufer lasse. 448; Ich habe nur gepasst, ob er nicht verdampfen würde. Ausg. 7, 212; So kannst du lange p., ehe ich etc. 4, 122 etc. —
4) genau so sein, wie Etwas nach Dem, wofür oder wozu es best. ist, sein soll und muß; Diesem gemäß sein; damit in Übereinstimmung sein etc.: Ein Kleidungsstück passt (Einem), hat grade das rechte Maß, schließt sich dem Körper genau an; Eins passt zum Andern, stimmt, harmoniert damit; Der Pfropfen passt in die Öffnung der Flasche, auf die Flasche; Die beiden Leute p. recht zu oder für einander; Solche Äußrung passt (s. 6) nicht für ein junges Mädchen, nicht im Munde eines Mädchens, nicht von einem Mädchen, schickt sich, ziemt sich nicht; Komm morgen um 8, wenn es dir so passt, konveniert, recht ist; Das passt nicht (hier)her, (dort)hin etc.; Etwas passt Einem in den Kram (s. d. 1); In alle Sättel (s. d.) p. oder gerecht sein; Etwas passt wiē die Faust (s. d. 1a) aufs Auge [schlecht; nicht], z. B. Sch. 129 etc., dazu iron.: Das Auge mit der p–den Faust treffen. Od. 2, 73 etc.; Doch passt eine solche Anstellung mir am füglichsten auf den Leib. 5, 224; Ob diese Einwürfe wohl p. möchten. 8, 53; Was nun die Menschen gesetzt haben, Das will nicht p. . ., was aber die Götter setzen, Das ist immer am Platz. 3, 219; Das saß Alles stramm und paßte accurat. V. 219; J. 2, 399; Jeder Zug hat seine Verhältnisse zu einer Lage und Absichten, die nur ihm p. 1, 444; Ihre Verse sind zu schlecht, sie p. nicht zu diesen. 4, 37; Der Hirte probt die Stäbe durch und keiner will ihm p. Der passet grad ihm in die Hand. Morg. 1, 33; Ein Klepper passt fürwahr nur schlecht zu Zweien. Rol. 1, 73; Wie gut mir seine Kleider p.! Warum sollte seine Geliebte deutsches Wörterb. II. mir nicht auch p.? Cymb. 4, 1; Ob alle Theile fein | symmetrisch an einander p. 10, 35; Ein System, | das nicht in unsers passt. 11, 213; 20, 111; Der Rath paßte . .auf alle Leute, die etc. Luc. 5, 277 etc. —
a) Einem zu p. kommen, gw.: zu Paß (s. d. I 6a). —
b) im adjekt. Partic. des Präs., auch im Ggstz.: Eine p–de (oder un-p–de) Verbindung, Partie, Zusammenstellung; Das war die p–dste Antwort, die du geben konntest; Diese Bemerkung finde ich sehr un-p–d etc. —
5) refl. (s. 4): Sich p. = p–d sein, nam. sich schicken, sich ziemen, z. B.: Es will sich bald nicht p. 3, 47; Daß die Redensarten sich kaum mehr zu den Dingen p., weil diese sich zu sehr ver- ändert haben. Jt. 2, 174; Jede Kraft in sich ersticken, wenn sie nicht grade sich zu seinem Titel passt. H. 2, 113; Unsere Reise . . würde sich auch hierein gut p. 12, 469; Die Hypothesen passen sich selten ganz genau auf die Natur. 4, 1, 568; Ein Handschuh, der sich an keine andre .. Hand p. konnte. M. 3, 96; Daß nimmer ein Mensch | zum Bedienten sich besser gepasst hat. Woch. 141 etc. —
6) tr. (s. 4) Etwas p–d machen oder zu machen suchen; sehn (probieren), ob es passt; es messen:
a) Die zu verbindenden Theile an einander (od. zusammen-) p.; Ich kann’s nicht p. [reimen] mit echter Judenphantasie. 4, 7; Sie nähten und stickten | und faßten | und paßten. 223); Kein Leisten ist noch, dem man sie passe, gemacht. Epigr. 67; Einem den Rock auf den Leib p.; Schon beim Entwurf dieses Stücks hat er seine Charaktere den Mannheimer Schauspielern auf den Leib gepasst. Sch. 1, 233; Kann ich doch .. mein Gesicht zu jedem Anlaß p. Sh. 8, 275 etc.; Einem oder sich den Rock an-p. oder anprobieren; (Sich) den Hut auf-, den Mantel um-, die Schürze vor-p. etc. —
b) Schiff.: Die Karte p. (oder pricken), auf der Paßkarte (s. d. 2) mit dem Zirkel (oder „Passer“) die Weite eines Orts von andern messen und das Besteck (s. d.) absetzen. —
7) tr.: weidm.: Die Hunde p., genossen machen, s. genießen 3b. — Dazu:
8) Passer:
a) Einer der passt, z. B. beim Spiel (3a). —
b) Kattundr.: = Paßform (s. d.). —
c) (Schiff.) = Zirkel (s. 6b); Ein krummer oder Mastenpasser, mit gekrümmtem Fuß zum Messen runder Körper und Bestimm. ihres Durchmessers; Krabbpasser, s. Krabber 1. —
9) selten: Ist nicht jede Passung | einer Staatsverfassung | gegen diese .. dumm? 2, 205 = Zusammensetzung mit Abpassung des Gleichgewichts der versch. Elemente.
Zsstzg. z. B.: Áb-, tr.:
1) [6] abmessen, so daß es grade passt: Auf Fuß und Zoll hatte ich Alles abgepasst. M. 1, 256; Einen wohl abgepaßten Stoß aus allen Kräften zu versetzen. 8, 116; Was in der Dämmerung geschehen konnte, geschah nicht bei Licht und die Arbeit war danach abgepasst. Ph. 1, 126; Die Sänger müssen sich üben, diesen letzten Schlag auf ein Haar abzupassen. 1, 389 etc.; Abgepaßte Kleider, Schürzen etc., die nicht von einem Stück mit fortlaufendem Muster in beliebiger Größe abgeschnitten werden, sondern schon in der Fabrik ihre genau best. und begrenzte Größe erhalten haben. —
2) s. [3] und vgl. 1: lauernd warten und genau aufmerken, um das Passende, Das, was man haben, benutzen, sehen, wissen will etc., das Kommende nicht zu versäumen (vgl. verpassen):
a) mit Obj.: Einen Kommenden a. Irl. 2, 381; Himm. 20; Den rechten Augenblick, Moment a.; Die beste Gelegenheit 23, 371), die Zeit G. 1, 381; 629a), seine Zeit 9, 57), die Minute Stein 1, 336) a.; Er steht gelassen, | des Sultans Antwort abzupassen. 20, 126; Erwartungsvoll den Ausgang abzupassen. 280 etc. —
b) ohne Obj. oder mit abhäng. Satz: Ich werde [es] a., wann er kommt; Da ich schon abgepasst habe, wo es in Rom hinauswill. 23, 184; Wir können in die Händ’ uns blasen und a. [warten], ungar ist der Kuchen noch. Sh. 3, 342 etc. —
c) nam. südd. auch mit Dat. st. Obj. (vgl. auf-p. 1c): Am andern Abend paßte sie ihm ab. Barf. 101; Wenn die Katzen Mäuse fangen wollen, so müssen sie der Sache wohl a. G. 261; U. 1, 211; Die Jäger passen oft viele Nächte lang dem Thiere dort ab. Th. 144. —
An-: 1) intr. [5]: sich passend einem Ggstd. anschließen, anschmiegen: Begriffe des Verstandes, sobald sie der Vernunft a. sollen. 2, 415; 386; Diese Art von Gedichten, wenn die Gedanken dem modernen Gegenstand ganz unverhofft gut a. 4, 296; 162a; Soviel ich .. urtheilen kann, passt diese fremde Kleidung ihr gut an. G. 1, 39; Die Gluck’sche Komposition, die dem Klopstock’schen Metrum nicht völlig anpasst. Br. 1, 155; Daß diese Vorstellung [wie Sokrates aussehen müßte] . . Keinem weniger anpaßte als dem wirklichen Sokrates. 22, 37; Luc. 6, 129; Äußerst a–d. Eins. 19 etc. —
2) tr., s. 1 und [6a]:
a) anprobieren; sehn, ob Etwas anpasst. —
b) a–d machen, nam. durch Modeln, Andern, Anbequemen etc.: Warum sollten die Einwürfe nicht passen? hatte er sie doch angepasst. 8, 53; Überrascht, wie sie das Musikstück der Spielart Eduard’s anzupassen wußte. 15, 71; Die veränderlichen Materialien der Theatergarderobe zum Gebrauch des nächsten Stücks anzupassen. 16, 10; Diese Oberfläche ist einem mannigfaltigen .. innern Bau so genau angepasst, daß sie dadurch selbst ein Inneres wird. 29, 403; In einfachen, einer geregelten Musik nicht anzupassenden Tönen. 33, 293; 39, 74; Sucht er, die Phänomene nach der Lehre Newton’s zu erklären oder vielmehr sie ihr anzupassen. 369; 40, 7 etc.; Der sich die Larve der Freundschaft so geschickt anzupassen weiß, daß man sie für sein eignes Gesicht hält. 9, 222; 13, 238; Luc. 5, 302. —
3) dazu: Anpassung des Gesetzes auf den einzelnen Fall. 5, 355; Ihre Verfertigung und Anpassung auf den Körper blieb ihren .. Schneiderinnen überlassen. Sab. 354 etc. — Āūf-:
1) intr. [3b—f]: aufmerken; auf Etwas oder auf Einen passen; auflauern etc.:
a) ohne abhäng. Verh.: A. wie ein Schieß-, wie ein Jagdhund, wie ein Jäger auf dem Anstand, wie ein Schnepfenschütze etc.; Die Nachbarsleute .., die pasten wohl auf. 3, 193; Hätt’ dieser Schleicher nicht gewusst, | in ihrer Krankheit aufzupassen. 8, 230 [seinen Vortheil wahrzunehmen]; Wir passen nun ganz anders auf. 12, 90; Wo wir .. aufzupassen dachten, um die .. erhabenen Männer .. umherwandeln zu sehen. 21, 140; Nachher passt ich wieder auf, endlich sah ich ihn kommen. 35, 48; Die Pein, vergebens aufzupassen. 11, 224; Luc. 5, 121 etc. Bes. oft im Jmper. = Acht gegeben! etc.: Passt auf! passt auf! .. gebt Acht! 11, 86; Aber nun paß auf, gähnender Leser! es wird zu lachen geben. 10, 94; Frisch aufgepasst! Woch. 47 etc. —
b) mit Präpos.: So könnte man auf ein freiwerdendes Quartier a. Sch. 3, 23; Naturell, das sich zum A. auf Fehler und Mängel . . hinneigte. 20, 149; Welch ein Aufmerken, welch ein A. auf jede Bedingung, unter welcher diese Erscheinung zu beobachten ist! 39, 17 etc. Selten: Er hatte die ganze Nacht nach mir aufgepasst. Empf. 3, 129, s. d. —
c) mit abhäng. Satz: Paß auf, daß er nicht entwischt!; Da hieß es a., daß er nicht .. zermalmt ward. M. 134. —
d) mit Dat., z. B.: Einer Gelegenheit a., um sie zu benutzen. 5, 159; Einer Person a., um ihr seine Aufwartung zu machen. 10, 209; um ihr Etwas abzusehn, von ihr zu lernen. 17, 64; 25, 27; um Etwas von ihr zu erhalten. 28, 64 etc., nam. aber, um sie zu attrappieren, zu belauern, zu überfallen etc.: Die räuberische Bande hat jener Herrschaft aufgepasst. 16, 287; 28, 168; Solche Stücke wurden zwar anonym vorgelesen, allein man paßte einander auf. 21, 106; 29, 276; Dann paßte ich den jungen Pfauen auf und schoß alle zwei Tage einen. 28, 304; R. 5, 423; F. 1, 243; Der nicht nur dem Wilde, sondern auch den Menschern aufpasst. Kom. 3, 192 etc., s. 4. —
2) tr. [6a]: Den Hut a., aufprobieren; Die Musik .. ist so weit fertig, um sie einem bestimmten Orchester gleichsam auf- und anzupassen. 1, 206 etc. Vralt.: Die Lunte a. auf das Zündloch halten, schußfertig sein; Mit fertigem Gewehr und aufgepaßten Lunten. 1, 437 und meton.: Mit aufgepaßten Flinten. Reis. 11a etc. Selten intr. —
3) tr., s. Paß I 7. —
4) zu 1: Der Aufpasser, Auflaurer, Spion etc. Par. 1, 259; Ihre Späher und Aufpasser. Ver. 44; Die Neuigkeitsträger, die Aufpasser und Verleumder. 19, 229; 35, 150; Zelt. 4, 341; A. 1, 140 etc., auch übrtr. als Name eines Laufkäfers: Der kleine Raupenjäger oder Aufpasser, Calosoma inquisitor. 5, 1723 etc., — mit der Fortbild.: Aufpasserei. Amm. 1, 145; Aufpasserisch, einem Aufpasser gemäß etc. — Ēīn-:
1) [4] intr.: in Etwas passen: 64 Ein Schälchen, welches mit einem abwärts gebogenen Rande in eine entsprechende Erweiterung der Form einpasst. 2, 413; 3, 668; 1, 288; Mit .. e–den [Thür-1Flügeln. Il. 18, 276 [,,einfugenden“ Diese genau e–de Hälfte seines Ichs. 9, 12 etc. —
2) tr. [6]: e. (1) machen. G. 187; In den gegebenen Zeitraum eingeklemmt und eingepasst. 13, 262; Zwischen Beid’ es einzupassen. 3, 423; Den Gedanken .. | musst’ ich e. seinem [des Sonetts] Reimgehäuse. Son. 172 etc.; selten: Sich mit Vielen e. 1, 437, st.: in Viele; In der Kattundruckerei die Schutzreserve (s. d.) e., z. B. 2, 379, s. Paßform. — Er-, tr. [3]: erlauern, s. ab-p. 2: Den Augenblick 4, 19), einen günstigen Augenblick (303), die Zeit Morg. 1, 78), seine Zeit Y. 1, 142) e.; Was du brauchst, erpaß Das. Mak. 1, 137; 78; Wollte man’s e., | bis sie zu Wien aus vierundzwanzig Übeln | das kleinste ausgewählt, man paßte lange! 333a. — Hêr-, Hín- etc., z. B. intr. [4]: Eine nicht her-p–de Bemerkung; Mein ganzes Wesen wollte auf keine Wege hin-p. 17, 131; Der Pfropfen passt grade in die Öffnung hinein etc. u. tr. [6]: Den gleichförmigen Einrichtungen, die ganz Europa weniger angepasst als Europa in sie hineingepasst wird. Nachg. 211 etc. — Um- [6a]. — Ver-, tr. [3]:
1) passend, wartend eine Zeit verbringen; Etwas so an sich vor- übergehn lassen (s. 2): Regen, Sturm und Gewitter | verpass’ ich unter dem Baum. 1, 69; Auch hab’ ich oft mit Zaudern und V. [s. 2] | vor manchen Influenzen mich gehütet. 2, 10; 3, 142; Mit vierundzwanzigen ist nicht viel zu v. 7, 49 [ein 24jähriges Mädchen darf nicht mehr viel Zeit mit Passen auf einen Freier versäumen]; Keinen Tag soll man v. 11, 11; In einer Kirche .. thät er die Nacht v. 371, dort lauerte er dem vorüberkommenden Kaufzug auf. —
2) (vgl.
1) das zu Er-p–de versäumen: Zu listig kann man manchmal auch sein und Ab-p. und V. ist einander nahe verwandt. G. 261; Der verpaßte Moment. 11, 258; V.: ein Wild übersehen, das zu sehen war. Brev. 297; Ein gutes Spiel v. 1, 329); 5, 305; Daß er hier die Karten muß v., | womit er sonst gewinnt. 6, 53; Zu einer Heldenthat den Anlaß zu v. 12, 171 etc. — 3) s. paschen. — Vōr- [6a]. — Zū-:
1) intr. [4]: zu Etwas passen: Das Kleid ist hübsch, aber der Besatz passt nicht [da]zu; Die prächtigsten und z–dsten Historien. 3, 46 etc. —
2) intr. [3]: aufmerkend zusehn, Paß geben: Er solle z., wo er unterkäme. —
3) tr.: Die Mühle z., s. Paß I 7. — Zusámmen-:
1) intr. [4]: Aus übel z–den Theilen zusammengeleimt. HB. 2, 186; Daß in einem so ungeheuren Mannigfaltigen Zusammenpassung und Einheit herrsche. SW. 1, 198; 202 etc. —
2) tr. [6]: Die Gesellschaft war ziemlich gut zusammengepasst. 1, 161 etc.
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