Faksimile 0459 | Seite 457
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Nymphe nymphenhaft Nymphomanie
* Nýmph~e (gr.), f.; –n; -chen, lein; –n-:
1) Myth.: eine Art Halb- oder Untergöttinnen, das Leben und Weben der Naturkräfte in der Landschaft etc. und die belebende Feuchte darstellend, so nach dem Wohnort z. B.: Baum-, Berg-, Brunnen-, Feld- (V. H. 1, 228), Fluß-, Meer-, Quell-, See-, Thal-, Wald-, Wasser- [s. auch 3], Wiesen-N–n etc., s. Hederich Myth. 1750 ff. etc. und nach den einzelnen Flüssen etc., z. B.: Die Newa-N. Kohl Petersb. 1, 36 etc.; Die N–n . ., die man Najaden [s. d.] benennt. V. Od. 13, 104 ff. etc.; Lebens-N–n wohnen | in buschiger Klüfte feucht erfrischtem Raum. G. 12, 205; Quell- nymphchen. W. 22, 86 etc., s. Platen 4, 181, vgl.: Diese Höhen füllten Oreaden, | eine Dryas lebt’ in jenem Baum, | aus den Urnen lieblicher Najaden | sprang der Ströme Silberschaum. Sch. 21b. Auch ein Standbild einer N., z. B. (vgl. 2): Ewig kalt wird in Pygmalions Arm | zu seiner Qual die Marmor-N. liegen. W. 11, 157 etc. 2) (s. 1) eine nymphenhafte Schöne, z. B.: So oft küß mich, N–lein [Geliebte]. Weckherlin (WhMüller Bibl. 4, 27); Drei junge N–n in langem weißem Gewande und .. drei zwölfjährige Knaben, ebenfalls weiß gekleidet. W. 16, 100; Die N. [die schöne Phryne] stieg vor allem Volk nackend ins Meer und nackend wieder heraus. 34, 136 etc., und wie schon in dem letzten Bsp. mit hervortretendem verächtl. Sinn, vgl. das Mensch, z.B. Volmann 341 etc. und in Zsstzg. z. B.: Weint etwa das Parterre | beim Centfall einer Bauern-N. | nur einen Tropfen weniger? Thümmel 1, 126; Vor den Schlupflöchern der gemeinsten Gassen-N–n. W. Luc. 1, 40; Mit den Gras-N–n. .. Von den Grasmenschern. W. 2, 6 [Gras mähnde Dir- 58 nen]; Eine Laden-N. Bode Empf. 1, 141 [vgl. Ladenmamsell]; So lange Stutzer sich Theater-N–n weihn [Schauspielerinnen]. Zachariä 1, 140; Von Wäscher- N–n, gut! da geb’ ich Alles zu. | Die sind in Rom .. so feil als in Paris. W. 10, 73 etc. 3) (s. 2) Libelle (s. d. 2 und vgl. Jungfer 17a etc.), nam.: Wasser-N., (s. 1), nam. auch (s. 4) die Puppe des Insekts. Bei Einigen verallgemeinert für die Netzflügler übrh. und so z. B. bei Adelung: Nacht-N., Hemerobios, Blattlauslöwe etc. 4) ein Insekt in dem Zustand, der aus der Larve hervorgeht und aus dem später sich das vollkommene Insekt entwickelt, Puppe (s. Oken 5, 714): Ihre [der Ameisenlöwen] Verwandlung in N–n beobachten. Kerner Bild. 163 etc. 5) Anat. = Wasser-Lefze oder -Lippe (s. d.). Bock Anat. 903.
~enhaft, a.:
in der Weise einer Nymphe (s. d. 1). Kosegarten Po. 2, 263; W. 3, 224; 12; 238; 15, 146; 16, 134 etc.
~omanīē, f.; –en:
Liebes- oder Mutterwuth (s. d.). I. Ō: 1) ein Selbstlauter und dessen Zeichen (Buchstabe), s. A, Anm. In Abkürz., z.B. = Ost etc. 2) A und O, s. A. 3. 3) als sächl. Hw. in Bezug auf die Form des Buchst.: eine runde Offnung, das Rund etc.: Da that der Herzog einen großen Ausruf und machte mit dem Munde ein O, größer als die Öffnung eines Brunnens. G. 29, 27, er ließ ihn vor Verwundrung weit offen stehn; Stopft man wohl | in dieses O von Holz die Helme nur etc.? Schlegel Sh. 7, 7; Die lichten O’s, die Augen [Sterne]. 1, 236; Zinkgräf 2, 34 etc. 4) (s. 3) Das goldne O, ein gelber Falter, der unten auf den hintern Flügeln ein weißes Auge in einem gelben Ringe hat, Papilio edusa etc.