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neulich Neulichkeit
Nēūlich, a.:
gew. st. neuerlich (s. d. 1):
1) adv.: vor nicht langer Zeit: Ich hab ihn n. gesehn; N. als etc.; Ein junger Dokter, n. [s. neu 2c] aus der Esse [ge]kommen. Luther SW. 26, 50; Jener ist n. wiedergekehret. V. Od. 3, 318 etc. Auch: Die Angst von n. Prutz Woch. 70 = die n–e Angst (s. 2).
2) adj. (s. 1): vor nicht langer Zeit geschehn, gewesen: Ihr kennt mein n. Leid. Böttger Byr. 8, 214; Bei meinem n–en Aufenthalt. G. Br. 303a; Nach einer n–en Untersuchung. L. 4, 69; 13, 393; JvMüller 6, 47; Prutz GschTh. 112 etc.; Rächt die n–e Schmach. Tieck 2, 108; Die n–en Verfinsterungen; V. Sh. 3, 164; W. 23, 195 etc. Veralt. Superl. = jüngst, der Zeit nach letzt, von der Gegenwart am wenigsten entfernt: In folgenden und n–sten Konciliis. Luther SW. 60, 391; Die n–ste Reise ist im Jahr 1654 geschehen. Olearius Reis. 84b etc. Mundartl. (niederd. niglich etc., s. Brem. Wörterb. 3, 239) = neugierig.
~keit, f.; –en:
(vralt.)
1) In N. = neulich. Garzoni 287b; Luther SW. 56, 159 etc.
2) etwas Neues, z. B.: In Kleider- N. [der Mode, modischer Tracht] darf Niemand ihr sich gleichen. Rachel 1, 325.
3) (mundartl.) Neugier.