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Natura~ Naturalibus ali~en Naturalisalion naturalisieren Naturalismus Naturalist Naturell naturen naturhaft
* Natūr~a~ (lat.):
s. Natur 6b.
~ālibus: in der Fügung:
In N.: nackt. Immermann M. 1, 21; W. 10, 35; 15, 7 etc.
~āli~en, pl.; -:
Natur-Erzeugnisse; Naturkörper, nam. als Bestandtheil einer zum veranschaulichenden Ueberblick der Naturgeschichte dienenden Sammlung.
~alisaliōn, f.; –en; –s-:
Naturalisierung.
~alisīēren, tr.:
einbürgern, s. nationalisieren.
~alismus, m., uv.; 0:
1) die Ansicht, daß der Mensch keiner geoffenbarten Religion bedürfe, sondern durch Gebrauch seiner bloßen natürlichen Gaben zur Erkenntnis aller religiösen Wahrheiten gelangen könne. L. 10, 171; Ggstz.: Super-N. 2) die Ausübung einer Kunst, nicht nach erlernten Regeln, sondern bloß nach natürlicher Anlage.
~alist, m., –en; –en:
Einer, der dem Naturalismus (1 u. 2) huldigt: Ein N. (2) im Fechten etc.
~éll, n., –(e)s; –e:
die natürliche, dem innern Wesen eines best. Individuums gemäße Beschaffenheit: Die Einfälle waren meist gut und die Verse leidlich, besonders hatten die ihrigen ein N., das sich vor allen andern auszeichnete, eine glückliche Wendung, ohne eben geistreich zu sein, Scherz ohne Spott und einen guten Willen gegen Jedermann. G. 14, 166; Von der Gierigkeit des Wolfs-N–s. Tschudi Th. 432 etc.
~en, tr.:
(veraltend) mit einer best. Natur versehn, arten, gw. nur im Partic., ohne oder (häufiger) mit „Ge“ (s. d. u. vgl. benedeien, Anm.) = geartet, beschaffen: In dem Acker, welcher also naturet ist. Erbvgl. Beil. 47; Indem alle Liebhabenden also genaturet sind, daß sie etc. Gervinus Lit. 3, 273; Die heiß genatureten und sich immer mehr erhitzenden Freunde. G. 22, 340; Wenn man so genaturt ist wie ich. Gotthelf U. 2, 51; 7; Alle die Liebe, Treue, Barmherzigkeit, die vom Vater in den Sohn von Ewigkeit wesentlich genaturt ist. Matthesius Pr. 220; Feiner genaturt. Musäus M. 3, 5; Ph. 3, 157; Olearius Ros. 106a; Zweitens wäre ich wider die Katzen naturet [ich hätte eine Antipathie dagegen]. Schweinichen 1, 230; Ist göttlich genaturt. Scultetus (L. 8, 288); Gottgenaturter Mensch. 298 etc. Veralt.: Auf Etwas genaturt sein, eine gewisse Natur haben. Murner Ul. 19. Auch Zsstzg. z. B.: (vgl. arten, gebären etc.): Aus angenaturtem Vorwitz. SClara Jud. 1, 289; Mit angenaturter Lieb gegen den Kindern. Schaidenreißer VIetc.; Um angeborner und eingenaturter Erbsünde. Matthesius Sim. 138; So hat Gott ihm solche Merksamkeit.. eingenaturet. Prätorius Storch A 2; [Das ist] | der Menschen Herzen | gleichsam naturet ein. Doman (Wackern. 2, 247 Z. 22) etc.; ferner auch: So aufmerksam „be-n.“ die Waldleute die verschiedenen Strophen der Finken. BSigismund (Gutzkow Unterh. 2, 2, 105b), nach der natürlichen Verschiedenheit u. Jndividualität bestimmen etc.
~haft, a.:
naturgemäß: Ich trage noch in mir die Unbefangenheit u. N–igkeit [natürliche Einfalt] meiner Kindheit. Zschokke N. 3, 154 etc. Zsstzg.: Licht-n. | walte, unvermischt und rein, | Griechen-Urkraft. Rückert 6, 123 etc.