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muthig Stark. Un-Muthig
Mūthig, a.:
von Muth (s. d. 3 und Anm.) erfüllt oder (faktitiv) damit erfüllend: M–e Kämpfer, Helden, Soldaten; M. kämpfen, dem Tod entgegengehn; Ein m–es Pferd; M–es Gewild. G. 10, 297; Im Antlitz der Buben | lacht m–er [von Lebensmuth und froher Kraft erfüllter] Sinn. Salis 78; Unsre Furcht ist’s, was sie m. macht. Sch. 414b; Mit m–er Kampfbegier. 70b; Wenn im Kampf die M–sten verzagen. 452b; Der Kriegsdrommete m–es Getön. Ders. etc. Zuw. dichterisch mit abhäng. Genit., zur Bez. Dessen, was mit Muth (und Vertraun) erfüllt: M. denn, o Seele, deines Hortes | und vermache alle Angst den Feigen! | m. deiner selbst und seines Wortes | wandle freudig deinen Sternenreigen. Arndt 313; Drum m. des Zorns und der Rede! 362. Zuw. noch als Adv. verlängert: Dem Schlechten wehren m–lich. CRudolphi NGd. 102 etc., vgl.: Wollt muthilich kriegen | und männilich siegen. G. 9, 43 etc. Dazu das Abstrakt.: M–keit, (dauernd) m–es Wesen, nam. insofern es sich in frischem, kräftigem Lebensgefühl zeigt, z. B.: Auch der Feige kann in der Verzweiflung Muth zeigen etc.; Das zeugt von einem jugendlichen Herzen, von frischer M–keit. G. 18, 222.
Anm. Vralt. mit Uml. (s. müthig) z. B.: Es [das Roß] ist nur desto tr ötziger und müthiger. Luther (Randgl. zu Hiob 39, 20); Müthige und freie Herzen. 26, 315; Spee (Wackernagel 2, 277 Z. 27) etc., so auch: Eichen werden .. selbst unter dem Rauschen der erzürnten Wellen höchst müttig bestehen. Gryphius etc., vgl. Zsstzg.
Zsstzg., vgl. die von Muth und müthig (s. Anm. und Muth, Anm.), nam. in Bezug auf die theils mit, theils ohne Uml. vorkommenden, hier durch * bez.:
* Án-:
1) anmuthend, von Anmuth (s. d. nam.
2) erfüllt, das Gemüth mit sanftem, stillem Vergnügen erfüllend, sinnliches Wohlgefallen erregend, am häufigsten in Bezug auf den innern Sinn oder auf den Sinn des Gesichts, Gehörs, Gefühls, seltner des Geruchs u. Geschmacks: graciös, reizend, lieblich etc.: A–e Personen; Ein a–er Anblick; A–e Gespräche; Eine a–e Stimme; A–er Gesang; A–e Kühle; A. singen, sich bewegen; A. kühl etc.; Der Gegenstand und die Art, ihn vorzustellen, sind den sinnlichen Kunstgesetzen unterworfen . ., wodurch er für das Auge schön, d. h. a. wird. G. 30, 307; A–ster Gebärde. 12, 149; Dieses a–e heitre Dasein. 21, 174; Sich .. a. darin ausdrückend. 39, 126; Trank man eine a–e Flasche Ungarwein. 27, 208; Was heißt a. als was uns hold anmuthet, was wahr und lieblich unserm Herzen zuspricht? H. 6, 283; Die Aussicht ist hier mehr a. als groß. WHumboldt 3, 217; [Wie] aus der finstern Nacht die a–e Morgenröthe hervorbricht. Olearius Ros. 69a; Der a–e Geruch. ebd.; Enipeus, | welcher stolz ins Gefild, der Ström’ a–ster hinwallt. V. Od. 11, 239; In einer wild-a–en, romantischen Gegend. W. 19, 239 etc. Vralt. mit Uml.: Ein Baum, welcher .. einen Teich und herumgebauete Sessel anmüthig überschattet. Olearius Reis. 270b; Weckherlin 447 etc., vgl.: Welches sehr lieblichen und „einmütig“ zu hören. Ryff Th. 173 etc., s. das Folg.
a) mit (persönl.) Dat.: Einem wohlgefallend, angenehm, lieb, für ihn reizend, ihn anmuthend, ihm gemäß, nam. bei Alteren (vrsch. 2b) mit Uml., z. B. Fischart Ehz. 29; Garg. 64a; SFranck Par. 6b; Ryff Sp. 2b; Stumpf III; 59a; Zwingli 2, 201 etc., doch auch z. B.: Verkäufliche, dem Liebhaber a–e und liebliche Blätter. G. 3, 269, vgl.: Nun ist Einem doch ein hübsch Mensch .. anmüther denn ein ungeschaffenes. Keisersberg Has. 32b.
b) als Adv. auch: Wie sich frei das Haupt a–lich beweget. G. 10, 296; Heine Rom. 77 etc.; Anm ü thiglich. Fischart B. IV; Gotthelf Sch. 111 etc.
c) dazu das abstr. Hw.: A–keit = Anmuth: Den Nutzen und die A–keit allezeit bei einander behalten. Garzoni 332b; 94b; Lockender A–keit. G. 12, 158; Olearius Reis. 150a; A–keit, die Eigenschaft eines Gegenstandes, wodurch er, im Ganzen betrachtet, das Gemüth mit einem sanften und stillen Vergnügen rührt etc. Sulzer 1, 150 etc. (mit Uml. Opitz Poet. 71; Simplicissimus 1, 262 etc.). Selten konkret = etwas A–es, z. B.: Sah das schöne Warmbrunn . und andere A–keit. Arndt Ber. 414. 2) vralt. Bed. von anm üthig:
a) gierig. Fischart Garg. 21b etc., dazu: Anmüthigkeit, Begierde, Affekt, s. Grimm.
b) geneigt, willig: Anmüthiger und williger, Beicht zu hören. Keisersberg Has. 32a etc., auch mit pers. Dat. (vrsch. 1): [Kein Thier], das dem Menschen geheimer und anmüthiger [traulich sich anschmiegend etc.] werde. Stumpf 610b, vgl.: Ebenso un-a. und menschenscheu. Tschudi Th. 133. vgl. löwen-m. Biermuth habend. *Edel-. Fēūer-. freudigen Muthes, froh-m.: Wag ich .. | f. den Voll- endungsgang. Sch. 8a. *Frêvel-. * Frōh-: von frohem Muth oder Frohmuth erfüllt, s. freudigm.: Ein f–es Geschlecht. Auerbach Leb. 2, 8; Die alte f–e Stimmung. König Jer. 1, 12 etc., vergl.: Ein sehr alter, aber gesunder, frohm üthiger Mann. G. 18, 104; Jch konnte sie nicht recht frohm üthig an meine beklemmte Brust drücken. 19, 66; Die Appenzeller sind eine sehr „frohmüthige“ Nation. Kohl A. 2, 22 etc. von großem Muthe erfüllt, kühn (vralt.): Wer stark und g. ist, lässt von keines Unglück wegen nach. Schottel 1123a etc., auch: Daß ich [Mars] allein „großm üttig“ zu nennen. Gryphius Fr. 469 etc.; Hat [kühn] genug geredt für einen Gefangenen, doch hat ihn der Herzog wegen dieser seiner Großmüthigkeit nicht allein losgelassen, sondern etc. Zinkgräf 1, 36; 335; Rollenhagen Fr. 44; Stumpf 61b etc.
Bǟren-: Bīēr-: Frēūdig-: *Grōß-:
* Hélden-. *Hōch-:
in hohem Grade muthig (selten). Jūgend-. Kámpf-: K–e Ritter. Kérn-: von kernigem Muth: Dem k–en Voß. Auerbach SchV. 381. Krīēgs-. Lêbens-: von frischem Lebensmuth erfüllt. G. 27, 179. Lȫwen-.
* Míß-. Opfer-:
Der Tod der o–en Spartaner bei Thermopylä. Rítter-: voll ritterlichen Muths. Heine Rom. 148. Schláchten-. *Schwách-. Sīēges-: S–e Streiter.
*Stárk-. Strēīt-:
kampf-m. Auerbach Tag. 187. Tōdes-: 46 von Todesmuth erfüllt: Ahnungsgrauend, t. | bricht der große Morgen an. Körner 23a. *Tóll-. *Über-.
*Un-: von Unmuth erfüllt:
Über Etwas u. sein; U. und verdrossen; Beinahe furchtbar schwoll zuletzt die Trauer; ein u–er Muth brachte, bei Gewandtheit der Sänger, etwas Fugenhaftes in das Ganze. G. 19, 12; Befreundete man sich in u–em Übermuth mit dem Gedanken, das Leben, wenn es Einem nicht mehr ansteht, nach eigenem Belieben allenfalls verlassen zu können. 22, 165 etc.; Über die Supplikation . . verstört und unmüthig. Weidner 34 etc. Dichterisch mit Genit.: Lobst du dir Lebedos gar un-m. des Meers und der Landfahrt. V. H. 2, 259, vgl.: ihrer überdrüssig. Ferner: In solchen wend-u–en Stück. Fischart (Wackernagel 3, 1, 480 Z. 25), das den Unmuth zu wenden dient, ein „Wend-Unmuth“ ist. Wāge-. Wēīn-. *Zórn- u. ä. m.