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mum! Mumm!
Múm(m)!Múm(m)! interj. zur Bezeichn. eines dumpfen, hohlen, unvernehmlichen Tons und Brummens-, nam. bei vollem oder nicht (oder wenig) geöffnetem Munde, vgl. muh u. bu:
Ja, ja, ich will ja schweigen! .. Mum, mum! Kaufmann Sh. 1, 42 (Shakespeare 8, 264); Sie deuten’s nicht klar, wie sie Dasselb meinen und hat der Teufel hie einen heißen Brei im Maul und spricht Mum, wollt wohl vielleicht noch Ärgers sagen, doch kieket [köket, speit] er so fern heraus, daß Maria Saat und Fleisch uns nicht erlösen könnt. Aber spei und mum [Jmper. = brumm! etc.], Teufel, was du kannst etc. Luther 6, 317b; Doch bekenneten sie Nichts frei, behielten immerzu Mehl im Maul, ihr Antwort wär mum, mum. SW. 61, 14; Er stellte sich stumm | und verschlang das Frühstück mit hum und mum. Rückert Mak. 1, 61; Shakespeare 5, 240 etc. Auch: Das Märchen von Mum Mum. Rabner Br. 19, Schreckgespenst für Kinder, s. Muck 1 und 2 und Mummel I. Ferner mit Uml.: Mnesolochos (wimmernd): Müm, müm! „Was mümst du?“ V. Ar. 3, 25.
Anm. An dieses Tonw. schließt sich Mumme (1), Mummel, mummeln, mummen etc., wo aus der Bed. des verhüllten mit dumpfem Ton schreckenden Popanzes sich die Bed. des (unkenntlich machenden) Einhüllens entwickelt, ferner aus dem Begriff: sprechen, wie wenn man Brei etc. im Munde hätte, der des Muffelns (s. d. 1 und Anm.) etc. S. auch muh, Munk, Mummel- und Murmelthier etc.