Faksimile 0327 | Seite 325
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Molke Molken Molkerei molkicht Molkig
Mólk~e, f.; –n; –n-. ~en, n. (m.), –s; uv.; -:
1) mundartl., nam. schwzr.: Milch (s. d. und II. Melk, Anm.) und alle Milcherzeugnisse, wie z. B. Käse, Butter, Zieger etc., s. Stalder 2, 213; Unter anderem „Mulcken“ wird in diesem Land viel Zieger gemacht. Stumpf 469a. 2) die nach Abscheidung des Butterfetts und des Käsestoffs von der Milch rückständige Flüssigkeit: Saure M–n oder M–n schlechtweg; süße M–en (s. Jute), die durch Lab ohne Sauerwerden der Milch abgeschieden werden; M–n trinken (z. B. als Kur); Ein leichtes M–en wird dem bäuerischen Kinde die beste Mandelmilch. Gellert; Die M–e und Jute, als beliebtes durststillendes, magenreinigendes Tischgetränke. Grube 3, 348; Hier presst ein stark Gewicht den schweren Satz der M–e. Haller 35 [ältre Lesart: Schotten]; Die Waddike (M–en) von der Käsemasse geschieden. Landwirthsch. Zeit. (55) 1078a; (57) 234b etc.; Milch, von welcher das Schmalz oder Butter abgesondert, als Strotten oder M–en. Ryff Sp. 26b; Seinen Bauch mit eitel M–en und Käswasser füllen. Schaidēnraißer 72b = Könnt’ er, mit M–e getränkt, noch Fleisch auf die Lenden gewinnen. V. Od. 17, 325 etc. Auch zur Bez. eines bleichen, trüben Ansehns (s. molkig), z. B.: Mit einem Angesicht wie M–en. Langbein 1, 270 (vgl.: Was für Soldaten, M–en- Gesicht? B. 311a); Dahinter pestkrank stand in trübem M–en | die todesbleiche Sonne. Mosen Ah. 67 etc. Auch Zsstzg. z. B.: Ziegen-, Kuh-M–n etc., ferner: Alaun-, Citronen-, Kräuter-, Senf-, Tama- 2o rinden-, Wein-, Weinstein-M–n, nach dem angewendeten Zusatz, auch Eisen-M–en, worin ein glühendes Eisen gelöscht wird, als eisenhaltig kräftigend und daher übrtr.: Übrigens härtet der Krieg nicht viel stärker aus als der Friede, denn dieser giebt dem Landmann .. Eisen-M–en länger zu trinken als die kurzen .. Strapazen einiger Kriegsjahre dem Soldaten. IP. 33, 60 etc.; Nach-M–en, M–en, aus denen durch nochmalige Scheidung der Zieger geschieden ist, Schotte (s. d.), vgl. Eiermilch.
~erēī, f.; –en:
Melkerei, Milchwirthschaft etc.: Um die M. will ich kümmern. Freytag Soll 1, 400; Von Abfällen der Küche, M. etc. Landwirthsch. Zeit. (55) 567 etc.
~icht, ~ig, a.:
molken-haltend, -ähnlich, nam. trübe etc.: Allnächtlich herunter vom Rade | huscht bleich und m–icht ein Schattengesicht. B. 62b; Der Wein ist trüb und m–ig. Immermann Card. 99; Kein matter wankender Geist, der beim ersten Aufrausch kühler Morgenlüfte in m–ige Farben zerfließt. EWagner 9, 53; Dick und m–ig wie die Milch einer bezauberten Kuh. 185 etc.